Wie wahrscheinlich ist dieser Befund bei einem 39jährigen Mann? Mein Arzt hat mich heute mit dieser Möglichkeit konfrontiert, da ich seit Anfang Juli Schmerzen zunächst in der rechten Hand, dann im rechten Oberarm, ziemlich bald dann auch im linken Oberarm und in beiden Schultern bekam, parallel dazu auch Schmerzen in beiden Oberschenkeln und Hüftgelenken (wie ein Dauermuskelkater, der seit Wochen nicht verschwindet). Schmerzen habe ich vor allem nachts, ich wache häufig auf und jedesmal fühle ich mich unbeweglicher und es schmerzt jede Drehung im Bett (ich fühle sozusagen die Morgensteifigkeit des Rheumakranken nicht nur morgens sondern die ganze Nacht über, so oft ich eben aufwache). Morgens kann ich kaum den Bademantel vom Haken holen oder die Zähne putzen, so wenig Kraft besitze ich im rechten Arm.
Bislang wurde ich nur auf ein (zusätzliches?) Impingement-Syndrom der rechten Schulter behandelt mit drei Cortison-Spritzen und Krankengymnastik. Insoweit fühle ich schon eine gewisse Linderung meiner Schmerzen des rechten Armes, an dem alles anfing - weshalb aber so starke Schmerzen auch an den anderen Stellen? Fast alle Hinweise auf der homepage der Rheuma-Liga - die ich nach meinbem Artztbesuch aufgesucht habe - deuten auf Polymyalgia rheumatika hin: Müdigkeit, depressive Verstimmung Schmerzen an den genannten Stellen - aber typischerweise trifft die Krankheit danach wohl hauptsächlich Frauen ab dem 60. Lebensjahr.
Gibt es Erfahrungen über die Häufigkeit der Erkrankung bei Männern meines Alters oder ist diese Diagnose danach doch eher unwahrscheinlich? Wenn ich dann aber doch betroffen sein sollte: Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es und wie sind die Erfolgsaussichten?
Polymyalgia rheumatica?
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Antwort
Sehr geehrter Herbert G., <p>die Schilderung paßt tatsächlich sehr gut zu einer Polymyalgia rheumatica. Die kommt zwar überwiegend bei Frauen und fast nur im Alter über 60 Jahren vor, aber in der Medizin ist fast nichts unmöglich. Natürlich können auch andere Krankheiten (überwiegend des rheumatologischen Fachgebiets) dahinterstecken (andere Gefäßentzündungen, Muskelerkrankungen, neurologische Erkrankungen). Lassen Sie sich doch bitte von einem Rheumatologen (Internist mit Spezialisierung auf rheumatologische Erkrankungen) untersuchen.
Die Behandlung einer Polymyalgia rheumatica ist rel. einfach: Wirksamstes Medikament ist Cortison, das anfangs hoch dosiert, dann aber rel. schnell auf niedrigere Dosen reduziert verordnet wird. Therapieerfolg innerhalb weniger Tage! Einnahmedauer mindestens zwei Jahre. Aber: Erst muß die Diagnose ausreichend wahrscheinlich sein! <p>M.f.G.
Dr. Friedrich Höglmeier
[email protected]
www.dieinternisten.de
Antwort
Lieber Herbert G.
Ihre Zuschrift trifft mich als ebenfalls Betroffenen und Namensvetter
gleich doppelt. Ich bin zwar 10 Jahre älter als Sie, leide jedoch seit ca. 4 Jahren unter gleichen oder zumindest ähnlichen Erscheinungen: zunächst die Finger un d die Hände, dann die Schulter, einseitig rechts, danach das rechte Knie, Schmerzen in den Füßen, und, vor allem, schlimmste Rückenbeschwerden, die mein Orthopäde jahrelang auf den Ischiasnerv schob, was ich heute verneinen muß!- Daß Ihnen Cortison empfohlen worden ist, und dies von einem Experten in hohen Dosen,wundert mich nicht. Dies würde ein Rheumatologe jedoch so nicht unterstützen! Hohe Cortisondosen haben schlimmste Nebenwirkungen auf die Nebennieren und Ihre Eigenproduktion an Cortison, die wahrscheinlich Ihr Körper
danach völlig einstellen wird. Also WARNUNG!- Die äußerst depressive Stimmung und übergroße Reizbarkeit, gepaart mit Müdigkeit, sollten Sie ausleben: Urlaub in einem Schönwettergebiet und schlafen, schlafen, schlafen! Wärme im Bett und Wärmflasche mitnehmen. Vor dem Schlafengehen Bestrahlung mit Infrarot nehmen= ab 39,--DM im Supermarkt erhältlich. -Zum Rheumatologen gehen und Blutbild machen lassen.Meist sind Internisten und Rheumatologen unfähig, die Krankheit zu behandeln, da sie die Ursache nicht kennen! Rheuma ist auch im Jahr 2000 so gut wie gar nicht zu kurieren. Nehmen Sie am besten mit mir privaten Kontakt über meine eMail-Adresse auf, dann kann ich Ihnen weitere Tips geben, wie Sie sich selbst
gesundmachen machen können. Verzichten Sie SOFORT auf jeden Fleischkonsum, auch
wenn Ihnen dies kein Arzt bestätigen sollte. Probieren Sie es! Ich bin seit ca. 8 Monaten nahezu schmerzfrei. Nach Verzehr von Lammsteaks bekam ich 1-2 tage später derartige Rheumaschübe, daß ich unfähig war, aufzustehen. Ich esse nur noch Salat, Pizza, Käse, Brot, Milch, grüner Tee u.Kaffee sind o.k.Vor allem gesund ernähren, jeden Tag Obst und Gemüse in Mengen zu sich nehmen.
Zum Frühstück 5 Kapsel Vitamin E (=im aldi für 11,95 DM) einnehmen und zusätzlich am Anfang 100 mg ASPIRIN.Diese Dosierung nach 4 Wochen auf 50 mg beschränken. Unser Körper ist ein empfindlicher Reaktor für Säuren und Pillen aller Art. Meist sind niedrigere Dosen besser als hohe.
Über weiteren Kontakt und Erfahrungsaustausch würde ich freuen!
ebenfalls Ihr Herbert G.