Guten Tag,
ich wende mich heute an Sie, weil ich langsam anfange, zu verzweifeln. Vielleicht hat hier noch jemand eine Idee.
Leider ist es eine etwas längere und kompliziertere Sache. Ich entschuldige mich jetzt schon für den langen Text und danke allen, die trotzdem weiter lesen.
Kurz zu den Vorerkrankungen: ich habe eine schwere Magenentleerungsstörung (Entleerung aktuell nur bei 25%), werde dagegen mit regelmäßigen Botox-Injektionen in den Pylorus behandelt, das ist so ziemlich das Einzige, das mir zumindest vorübergehend hilft. Zudem bekomme ich über einen Port ergänzende parenterale Ernährung.
2013 hatte ich zunächst eine Jet-PEG, bei deren Anlage kam es zu schweren Komplikationen mit einer 4-Quadranten Peritonitis und Not-OP (Laparotomie). Danach hatte ich Ende 2013 und im Frühjahr 2014 starke Verwachsungen, die wegen starker Schmerzen durch Adhäsiolyse entfernt wurden. Danach hatte ich zumindest dadurch keine Beschwerden mehr. 2014 bekam ich einen Port, 2015 wurde die Sonde entfernt, die Galle wurde wegen chronischer Entzündung und Gries im Juli 2017 entfernt, gleichzeitig auch nochmal Verwachsungen, die ich da aber gar nicht gemerkt hatte.
Im April diesen Jahres hatte ich erneut eine Adhäsioloyse, da ich im linken Unterbauch immer wieder starke, schmerzhafte Krämpfe hatte und es u.a. schon zu einem Sub-Ileus aufgrund von Briden gekommen war. Es wurde teilweise mininmalinvasiv operiert, im Bereich des Magens, Zwölffingerdarms und der Leber waren die Verwachsungen aber so massiv, dass auf ein offenes Verfahren umgestellt werden musste und die alte Laparotomie-Narbe wieder ein Stück geöffnet wurde. Das alles ist aber sehr gut geheilt, so dass ich 3 Wochen nach der OP so gut wie beschwerdefrei war.
Jetzt zu dem aktuellen Problem:
Seit Mitte Mai habe ich mehr oder weniger ständig Schmerzen im rechten Oberbauch, die begannen ca. 4 Wochen nach der Adhäsiolyse. Die Schmerzen sind unterschiedlich stark, auf der Skala zwischen 3 und 8. Teilweise besteht bei starken Schmerzen eine Ausstrahlung bis in den Rücken und die rechte Schulter.
Die Galle wurde wie gesagt in 7/2017 entfernt, kann es also nicht sein.
Ich war dann nochmal beim Chirurgen, der hat Ultraschall gemacht, konnte aber nichts sehen und hat nur gesagt, das wird schon wieder.
Der Hausarzt hat die Blutwerte bestimmt, die sind bis auf einen Eisenmangel o.k. (ich bekomme inzwischen dagegen Eiseninfusionen 14tägig).
Ende Mai bei einer Ultraschalluntersuchung im Krankenhaus (war zur Gastroskopie und Botox dort) wurde laut Oberarzt Luft in den Gallengängen sowie erweiterte Gallengänge gesehen. Ansonsten war die Sono ohne Befund. Es wurde dann erst Alarm geschlagen, dem müsse man dringend nachgehen und suchen, wo die Luft - und die Schmerzen - herkommen und so wurde bei der Gastroskopie auch eine Endosonographie gemacht. Diese brachte aber kein Ergebnis, dann war es plötzlich nicht mehr alarmierend und ich wurde dann entlassen, ohne dass nochmal ein Arzt mit mir gesprochen hat.
Mein Hausarzt hat nochmal eine Kontroll-Sono gemacht, konnte aber nichts deutlich Auffälliges, vor allem keine Luft sehen (er fand diese "Diagnose" mit der Luft auch sehr seltsam). Der Gallengang wäre zwar etwas erweitert, das wäre grenzwertig aber bei entfernter Galle aber noch o.k. Und der Bauchspeicheldrüsenkopf wäre etwas prominent, wäre zwar auffällig, aber auch erstmal nicht bedenklich.
Allerdings ist meinem Hausarzt beim Abtasten des Bauches eine starke (Abwehr-)Spannung des Bauches aufgefallen. Hauptsächlich im rechten oberen Bauch, also auch da, wo die Schmerzen sind. Links ist die Spannung deutlich weniger. Es wäre zwar keine Abwehrspannung, die alarmierend wäre, aber solch eine Spannung wäre keinesfalls normal. Woher das kommt, könne er mir aber (noch) nicht sagen. (Sogar meine Manualtherapeutin hat diese deutlich gespannte Bauchdecke / die Abwehrspannung gemerkt und mich drauf angesprochen. )
Es wurde ein MRT / MRCP gemacht, das brachte uns aber auch nicht wirklich weiter. Es wurde eine Verdickung der Gallengangwände gesehen ebenso wie eine "langstreckige Erweiterung des Ductus hepatocholedochus auf max. 1 cm. Mäßiggradige Erweiterung der intrahepatischen Gallenwege, insbesondere rechts." Dies habe aber keine Bedeutung und nichts mit den Beschwerden zu tun. Ansonsten ist mein Hausarzt im Moment auch ratlos.
Der Gastroenterologe, bei dem ich wegen des Magens in Behandlung bin, ist im Moment für mich keine Alternative, ich will erst einen anderen/neuen suchen, da bei den letzten Krankenhaus-Aufenthalten wegen verschiedener Vorkommnisse leider sehr viel Vertrauen verspielt wurde.
Hat hier vielleicht noch jemand eine Idee, woher so eine Spannung des Bauches/der Bauchdecke und die Schmerzen kommen könnten? Wo man noch nach gucken könnte? Oder wie man das sonst ggf. noch feststellen könnte, woher das kommt?
Langsam bin ich etwas verzweifelt. Ich war so froh, nach der Adhäsiolyse endlich die Schmerzmittel wieder reduzieren und absetzen zu können und jetzt brauche ich doch wieder fast jeden Tag was. Ich will aber wieder weg von den Schmerzmitteln.
Danke schon im Voraus für Rat und Tipps!