Lieber Experte, seit etwa vier Monaten habe ich im rechten mittleren Bauchbereich, knapp unterhalb der Rippen leichte bis mittlere Schmerzen, die mit Pausen, aber viele Male am Tag auftreten. Die Rippen sind zudem stark druckempfindlich. Sie tun zwar nicht direkt weh, ich kann aber z.B. schon den Druck des Autogurts oder sogar der Bettdecke nicht gut vertragen, weil das Gefühl extrem unangenehm ist. Ich war beim Internisten, der Gallenblase, Leber, Bauchspeicheldrüse und Nieren per Ultraschall untersuchtt und ein großes Blutbild hat machen lassen. Alle Werte sind nicht nur normal, sondern gut. Ich war ratlos und bin sicherheitshalber auch noch zu meiner Gynäkologin gegangen, auch in ihrem Zuständigkeitsbereich ist alles okay. Sie schlug aber vor, sechs Wochen Schonkost zu essen. Sie sagte, solche Beschwerden könnten von zu fettem Essen oder Alkohol herrühren und schon auftreten, bevor sich eine Störung in den Laborwerten manifestiert. Meine Frage: Könnten die genannten Probleme tatsächlich nun doch von der Leber oder der Gallenblase herrühren, obwohl alle Befunde okay sind? Ich trinke Alkohol nur gelegentlich und mäßig, muss aber zugeben, dass ich mich gern fettreich ernähre und eine Vorliebe für Sahne-Sößchen, Creme-Fraiche-Dressings und ähnliches habe... (habe aber Normalgewicht, da ich glücklicherweise nicht leicht zunehme). Ich bin 35 Jahre alt, 1,68 m groß und 64 kg schwer. Entschuldigen Sie bitte den langen Roman, ich freue mich auf Ihre Antwort, Gabriela M.
Leberreizung?
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Antwort
Liebe Gabriele, Die unauffälligen Untersuchungsbefunde und die Tatsache, daß der Schmerz durch Druck, wie z.B. Anlegen des Autogurtes auslösbar ist, lassen eher an einen Rippenschmerz denken. Möglicherweise ist einer der den Rippen anliegenden Nerven einem Druck ausgesetzt. Sind die Schmerzen denn durch Atmung oder Lage beeinflußbar? Sind sie nahrungsabhängig? Wenn ja, muß natürlich auch an eine Magenschleimhautreizung, eine Verengung der Gallenwege oder seltenere Ursachen bis hin zu einer sog. Porphyrie gedacht werden. Eine genaue Diagnose läßt sich aber trotz Ihrer guten Schilderung noch nicht stellen. Alles Gute!