Sehr geehrte Damen und Herren!
Ich bitte höflichst um Ihre Einschätzung:
Bei mir wurde ein Gallenstein gefunden. Er ist ca. 1,3 bis 1,6 cm gross und sitzt im Infundibulum.
Da im Krankenhaus auf Grund von Personalmangel nur Notbetrieb herrschte, wurde mir von einem noch sehr jungen Arzt zur Entfernung der kompletten Gallenblase inkl. Stein geraten.
Ich bin natürlich nicht vom Fach, habe es aber so verstanden: der Stein ist ohnehin nicht gerade klein, aber auf Grund der ungünstigen Lage eine tickende Zeitbombe für meinen Körper. Es wäre sinnvoller, den Stein vorsorglich zu entfernen, bevor es zu einer Not-OP kommen muss, die mit deutlich mehr Komplikationen verbunden wäre.
Beim Essen muss ich schon aufpassen und ich fühle mich schnell gesättigt. Ende letzten Jahres hatte ich ein paar Tage Fieber, Herzrasen, extreme Schüttelfrost und krampfartige Schmerzen im rechten Oberbauch. Ob das eine Gallenkollik war oder nicht, weiss ich bis heute nicht.
Würden Sie mir raten, den Stein bald zu entfernen, oder noch zuzuwarten? Was spricht für eine OP und was dagegen?
Danke vielmals für die Beratung!
P.S.: die Blutleberwerte sind in Ordnung, der CRP-Wert ist allerdings bei jedem Blutbild leicht erhöht.
Gallenstein
Kategorie: Innere Medizin » Expertenrat Innere Medizin | Expertenfrage
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam
Hallo,
ob bei Ihnen eine Entfernung der Gallenblase durchgeführt werden sollte oder nicht, können wir via Internetforum leider nicht beurteilen, da wir Sie und Ihre Befunde nicht kennen und Sie auch nicht körperlich untersuchen können.
Da Ihr Stein sehr groß ist, ist es faktisch unmöglich, dass dieser Stein abgeht und die Gallengänge dabei verschließt. Jedoch kann durch den Stein der Abfluss der Gallenblase gestört oder verstopft sein, was ebenso eine Cholezystitis hervorrufen kann.
Um so etwas zu verhindern und zudem die Komplikationen einer Notfall-OP zu vermeiden, wird versucht, die Gallenblase im entzündungsfreien Intervall zu entfernen.
Ob Sie Ende letzten Jahres eine Gallenkolik hatten, wäre möglich, können wir nun aber nicht mehr nachvollziehen.
Wir raten Ihnen, sich bei einem Chirurgen im Rahmen einer Zweitmeinung vorzustellen. Dieser wird Sie eingehend beraten und auf Ihre aktuellen Befunde genau eingehen.
Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam