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Divertikulitis

Kategorie: Innere Medizin » Expertenrat Innere Medizin | Expertenfrage

26.08.2008 | 06:34 Uhr

Sehr geehrtes Expertenteam,
bei einer Darmspiegelung im vergangen Herbst wurde bei mir (w. 49J.) eine sehr ausgeprägte Divertikulose im ges.li. Hemikolon und Sigma mit teils großlumigen Divertikeln festgestellt. Vorausgegangen war eine Divertikulitis im August 07 mit Erhöhung der Entzündungswerte i. Blut (BKS 72, CRP 8,9, Leukozyten 13300), Übelkeit, Durchfällen, leicht erhöhter Temperatur und linksseitigen Bauchschmerzen.
Nach einem weiteren Schub in Nov.07 wurde dann eine CT-Abdomen gemacht mit Bestätigung der Divertikulose und einzelnen entzündlichen Reaktionen.
Dann hatte ich einige Monate Ruhe, die Neigung zu Durchfällen (3-5 x tägl.) blieb allerdings erhalten. Verstopfung hatte ich nie!
Leider hatte ich dann Mitte Juli 08 den 3. Schub, und nach nur 1-wöchiger Beschwerdefreiheit den 4. im Aug.08.
Alle Entzündungen wurden mit Antibiotikum behandelt. Fieber hatte ich nur beim ersten Schub und meine Schmerzen waren nie unerträglich.
Ein Internist und auch mein Hausarzt rieten mir jetzt zur OP.
Auf dem Überweisungsschein steht: V.a. rezidiv.Divertikulitis, Befund: fragliche Resistenz im li. Unterbauch, Sono: im li. Unterbauch kurzstreckiger dilatierter atonischer Darmabschnitt, keine eindeutige Darmkokarde.
Momentan ist es so (AB-Einnahme ist seit 5 Tagen beendet), dass zwar die Entzündungswerte rückläufig sind aber ich immer noch leichte Schmerzen (z.B. beim Husten oder Gehen) und auch noch Durchfälle habe.
Am 1.9.08 habe ich jetzt einen ambulanten Termin bei einem Chirurgen. Ich bin aber noch total unschlüssig ob ich mich wirklich operieren lassen soll.
Da ich mich gerne vorab informiere, um keine dummen oder unnötigen Fragen stellen zu müssen, bitte ich Sie um Beantwortung meiner Fragen.
1. Muss das unbedingt operiert werden (ich denke es ist nur eine unkomplizierte Form der Divertikulitis)?
2. Ist eine laparoskopische OP möglich (ich hatte schon 3 laparoskopische Operationen)?
3. Wie viel Darm müsste entfernt werden (Divertikel im ges. li. Colon)?
4. Welche Voruntersuchung müssten noch gemacht werden?
5. Wie lange liegt man im Krankenhaus?
6. Wie lange ist man arbeitsunfähig?
7. Hat man nach einer OP keine Beschwerden mehr?
Ich hoffe, dass ich mir durch ihre Antworten die Entscheidung für oder gegen eine OP leichter fällt. Auch weiss ich noch garnicht in welcher Klinik ich die OP machen lassen soll.
Vielen Dank für Ihre Antworten.
LG P.Gierak

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26.08.2008, 09:53 Uhr
Antwort

erstens: bei den vielen Schüben die Sie haben sollte man schon eine Operation anstreben und zwar bevor eine Komplikation auftritt.
Zweitens: normalerweise kann dies laparoskopische durchgeführt werden.

Drittens im allgemeinen werden zwischen 20 und 30 cm Dickdarm entfernt.
Viertens: sicherlich sollte eine Koloskopie und auch ein CT durchgeführt werden
fünftens: wenn alles klar läuft, zirka einer Woche
sechstens: zwei bis drei Wochen
siebtens: wenn die Indikation stimmt und die OP gut verläuft sollten danach keine Beschwerden mehr auftreten.

Mit besten Grüßen

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27.08.2008, 07:11 Uhr
Antwort

Sehr geehrter Herr Dr. Korsten,
vielen Dank für Ihre schnelle Antwort.
Sie schreiben im allgemeinen werden zwischen 20 und 30 cm Dickdarm entfernt.
Ist das immer so, oder nur wenn die Divertikulose auf das Sigma beschränkt ist?
Ich habe aber außergewöhnlich viele Divertikel im ges. li. Kolon.
Kann dann nach der OP wieder eine Divertikulitis auftreten, wenn nicht alles entfernt wrude?
Entschuldigen Sie bitte die vielen Fragen.
LG P.Gierak

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28.08.2008, 09:21 Uhr
Antwort

Man entfernt die s.g. Hochdruckzone, welche 20-30 cm Sigma umfasst, nur selten wird mehr Dickdarm fällig. Den Einzelfall sollte man immer mit dem Chirurg besprechen.

Beste Grüsse

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