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Darmriß

Kategorie: Innere Medizin » Expertenrat Innere Medizin | Expertenfrage

04.08.2003 | 09:47 Uhr

Unser geliebter Vater wurde am Donnerstag ins Krankenhaus überwiesen (Beschwerden: seit 3 Tagen keinen Stuhlgang, keine Winde und schließlich :keinen Hunger mehr). Am Freitag wurde eine Darmspiegelung
gemacht mit dem Ergebnis: nur die ersten 20 cm waren
möglich! Sein Bauch wurde immer dicker, starke
Schmerzen kamen jetzt dazu. Er bekam eine Magensonde, kurze Zeit später einen Herzkatheter, und immer höhere Morphium-Dosen wegen der ständig steigenden Schmerzen! Aber Lt. Arzt selbst noch am Sonntag: keine Not-OP, zu viel Aufwand, müßten dafür dies und das erst machen; das schafft er schon. In die Röhre konnte er da schon nicht mehr, weil es hieß das schafft er nicht. Dafür wurde er beim Laufen gestützt, um die Darmtätigkeit anzuregen. Am Montag, also heute erst, wurde er endlich operiert; die OP dauerte über 3 Stunden. Lt. Aussage des Assistenzarztes hatte unser Vater einen Darm-Riß mit schon abgestorbenem Gewebe (also schon länger, und
alles, also wahrscheinlich auch die Abführmittel für die Darmspiegelung) seien schon im Bauchraum gewesen!

Unserer Meinung nach hätte die kritische Situation
im Krankenhaus viel eher erkannt werden müssen; zumal auf meine Frage: woran erkennt man denn einen Darmriß?
die logische Antwort kam: er hat erhebliche Schmerzen!
Diese hatte unser Vater aber erst während des Krankenhaus-Aufenthaltes bekommen!
Jetzt höre ich gerade von einer Ärztin, die bei der OP anwesend gewesen wäre, dass ein bösartiger Tumur am Dickdarm den Darm von außen abgeschnürt hätte. Daß er vor 1 ½ Jahren wegen Dickdarm-Krebs operiert wurde, war auch bekannt!

Wir sehen hier unterschiedliche Äußerungen, die wir so nicht nach vollziehen können! Und wären für eine kompetente, objektive Erklärung sehr dankbar!
Und wir fragen uns, ob wir gegen die, unserer
Meinung nach, Schlamperei oder Bequemlichkeit des Krankenhauses, etwas unternehmen können.
Wie das Ganze für unseren Vater ausgehen wird,
wissen wir noch nicht (er kann – jetzt, fast 7 Stunden nach der OP, immer noch nicht selbstständig atmen, und wenn er das überleben wird, dann wahrlich nur für kurze Zeit lt. Ärztin); aber wenn dort immer so, anscheinend lapidar mit den Patienten umgegangen wird, sollte man doch versuchen, solche schlimmen Situationen zu vermeiden für künftige Patienten.
Ich entschuldige mich, wenn es so erscheinen sollte, dass ich nur meinen Kummer hier abladen möchte; aber ich bin noch immer überzeugt, dass, wenn hier eher operiert worden wäre, die Situation erheblich unkritischer ausgefallen wäre.

Wir bitten Sie dringend um eine baldige, objektive Meinung und einen durchführbaren Rat. Vielleicht ist ja auch eine Verlegung in ein anderes Krankenhaus ratsam?! - Diesen Vater gibt es nur einmal! -

Mit freundlichen Grüßen

M. Schmidt

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05.08.2003, 07:51 Uhr
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Einen Darmriß erkennt man nicht an Schmerzen, sondern an gespannten Bauchdecken, im Röntgen, Ultraschall oder CT. Ob sofort eine OP nötog ist hängt immer vom Ausmaß ab, hier ist in erster Linie die Untersuchung wichtig, es gibt sog. gedeckte PErforationen die ohne Not-OP behandelbar sind. Somit kann sich die Beurteilung dieser Entwicklung immer nur anhand der Untersuchungsergebnisse orientieren. Sprechen Sie offen mit einem Oberarzt der Abteilung über Ihr Befremden, vielleicht läßt sich dann manches beser nachvollziehen. Auf jeden Fall Alles Gute!

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