- mehrfache lungenärztliche und internistische Abklärung (Befunde von „leichtem Asthma“, „unökonomischer Atmung“ und „Hyperventilationssyndrom“ bis hin zu „man weiß nicht, was mir fehlt“ sowie „das ist alles nur psychosomatisch“)
- vielfache medikamentöse Versuche – mit unterschiedlich schweren Präparaten –, meine Beschwerden zu behandeln (derzeit nehme ich keine Medikamente)
- Akupunktur
- Akupressur
- Homöopathie (laufend)
- Physiotherapie (auch Atemphysiotherapie)
- Heilmassage, Craniosacral (laufend)
- Bioresonanz
- Meditation
- diverse Übungen für Rücken und Zwerchfellmassage
- Psychotherapie seit Ende Jänner (auf vielfaches Anraten der Ärzte, Wirkung bleibt abzuwarten)
Chronische Atembeschwerden ohne Befund. Hat jemand eine Idee?
Kategorie: Innere Medizin » Expertenrat Innere Medizin | Expertenfrage
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam
Hallo Knuffsi,
die Gedanken, die Sie sich machen, sind sicherlich gerechtfertigt, eine körperliche Ursache scheint zumindest beizutragen oder beigetragen zu haben. Natürlich aber könnte es heute sein, dass Sie sich schon an die Beschwerden "gewöhnt" haben, also obwohl das körperliche Korrelat nicht mehr da ist, trotzdem noch zu den Symptomen neigen. Insofern ist auch die psychotherapeutische Behandlung noch sinnvoll.
Auf der anderen Seite kann aber das subjektive Empfinden "Atemnot" nicht nur durch die Luft und den Sauerstoff verursacht werden. Deswegen müssten wir noch genauer wissen, welche Untersuchungen denn schon stattgefunden haben. Ein EKG wurde sicherlich schon geschrieben, aber hat es auch schon ein Belastungs-EKG gegeben? Wurde insgesamt schon eine Belastungs-Diagnostik vorgenommen, um beispielsweise zu messen, ob Ihr Problem eher daran liegt, dass sich das CO2 ansammelt? Dazu müssten in den Situationen Blutgasanalysen durchgeführt werden, also sehr kleine Mengen Blut abgenommen werden, die auch gleich analysiert werden müssen.
Ansonsten kann auch ein Langzeit-EKG helfen, um festzustellen, ob das Herz bei den genannten Lageänderungen, die auch immer mit einer Veränderung des Blutflusses im Brust- und Bauchbereich einhergehen, darauf reagiert und stolpert. Haben Sie hierzu bereits Befunde? Die Lunge scheint ja gut abgeklärt worden zu sein und deswegen wohl schon als Ursache auszuscheiden.
Was aber dadurch alles noch nicht erklärt werden könnte, ist warum Sie nicht durchatmen können in der Situation. Das könnte dann wieder mit dem ganz oben genannten zusammenhängen.
Wir können natürlich ohne Untersuchung keine Diagnose stellen, gehen aber am ehesten davon aus, dass es sich um eine Mischung zwischen körperlichen und psychischen Ursachen handelt. Wir würden aber, falls noch nicht geschehen, die genannten Untersuchungen noch empfehlen.
Falls Sie noch weitere Fragen haben, sind wir natürlich noch gerne für Sie da.
Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam
Kommentar
Liebes Gesundheitsteam,
vielen Dank für die ausführliche Antwort und eure Sichtweise!
Das stimmt, die Lunge wurde mehrfach überprüft und es wurde stets nur ein minimales Asthma festgestellt. Da allerdings sämtliche bisher verwendete Medikamente keinerlei positive Wirkung zeigten, kann man davon ausgehen, dass das Asthma nicht die Ursache der Beschwerden ist. (Zudem habe ich keinerlei andere für Asthma typischen Symptome.)
Mein Lungenarzt ist leider recht verhalten, was die umfassende Diagnostik betrifft. Ich habe schon mehrfach den Wunsch geäußert, der Ursache auf den Grund zu gehen und nicht einfach nur ein Medikament nach dem anderen zu testen. Er sieht den Grund wohl nur im psychischen Bereich, womit er meiner Ansicht nach nur zur Hälfte recht hat. Ihr habt das sehr anschaulich und zutreffend beschrieben.
Ich war vor einem Jahr beim Internisten, dieser hat mein Herz begutachtet, es war ein recht kurzer Termin, daher weiß ich nicht genau, ob ein (umfassendes) EKG gemacht wurde. Jedenfalls war es mit Sicherheit kein Belastungs- oder Langzeit-EKG. Sie schreiben auch „Belastungs-Diagnostik“: Was beinhaltet dieser Begriff? Jedenfalls wurde unter Belastung noch nichts getestet und nichts mit Blutgas etc.
Die Frage ist jetzt: Wie kann ich diese Diagnoseleistungen bekommen, wenn mein Lungenarzt sie nicht von sich aus empfiehlt. (Andererseits: Wenn die Lunge in Ordnung ist, ist er ohnehin der falsche Ansprechpartner.) Ich benötige ja eine Überweisung. Könnte mir die auch ein praktischer Arzt ausstellen?
Sie schreiben sehr trefflich, dass ich mich bereits an das Leiden gewöhnt habe; es stimmt, ich kann mir ein Leben ohne die Einschränkungen gar nicht mehr vorstellen. Es ist so elemtar und allgegenwärtig. Ich bin zwar bereits in psychotherapeutischer Behandlung, aber wie man diese „Gewohnheit“ ablegen kann, das scheint mir schleierhaft. Hoffentlich weiß die Therapeutin Mittel und Wege, vielleicht Hypnose.
Vielen Dank und liebe Grüße!
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam
Hallo Mr. Knuffsi,
tatsächlich kann Ihnen diese Überweisungen auch ein praktischer Arzt oder auch Ihr Hausarzt ausstellen. Generell ist es ganz ratsam, die Überweisungsausstellung über einen Arzt laufen zu lassen, weil dann dieser eine immer alle Befunde zugeschickt bekommt und Sie dann die Befunde nicht über mehrere Ärzte verteilt haben.
Sollten Sie mit Ihrem aktuellen Lungenfacharzt nicht so recht weiterkommen, steht es Ihnen natürlich auch zu, sich eine Zweitmeinung einzuholen.
EIne Blastungsdisgnostik kann zB ein Belastungs-EKG umfassen oder aber auch eine bronchiale Provokation, eine FeNO-Messung oder eine Spiroergometrie.
Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam