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Blut am Toilettenpapier

Kategorie: Innere Medizin » Expertenrat Innere Medizin | Expertenfrage

19.03.2025 | 19:00 Uhr

Hallo, 

Etwa 2020 wurde mir Morbus Crohn diagnoszitiert, nachdem ich mit Blut am Klopapier zum Arzt bin, welche eine Darmentzündung festgestellt hat. Nach etwa 1-2 Jahren wurde diese Diagnose widerufen, da ich klinisch gesund war. 

Meine Calprotectin Wert hat nach Genesung wieder einen komplett normalen Wert bekommen. Laut Gastroenterologen sei das eigentlich nicht möglich. Ich habe selten mal kleinere Mengen Blut am Toilettenpapier, weshalb ich mir Sorgen mache, dass eine Entzündung vorliegt, die Narben bildet. Ich habe keine zusätzlichen Symptome. Hatte diese aber auch damals nicht.

Nun zu meiner Frage: Ich habe hin und wieder eine geringe Menge Blut am Toilettenpapier, weshalb ich mir Sorgen mache, das eine Entzündung in meinem Darm herrscht, die Narben bildet. Ist das wahrscheinlich? Und wie gefährlich wäre morbus crohn, wenn ich keinerlei anderen Symptome, wie Schmerzen oder starken Durchfall habe? Ich mache mir Sorgen, dass ich wegen zu vieler Narben im Darm irgendwann einen künstlichen Darmausgang oder sowas benötigen würde.

Vielen Dank im Vorraus für die beantwortung!

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Lifeline Gesundheitsteam
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27.03.2025, 09:50 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo,

Vielen Dank, dass Sie Ihre Geschichte so offen mit uns teilen. Wir können Ihre Sorgen sehr gut nachvollziehen, insbesondere wenn eine so schwerwiegende Diagnose wie Morbus Crohn im Raum stand – und dann wieder revidiert wurde.

Die Tatsache, dass Ihr Calprotectin-Wert wieder normal war und Sie keine Beschwerden haben, spricht sehr deutlich gegen eine aktuell aktive chronisch-entzündliche Darmerkrankung. Calprotectin ist ein sehr empfindlicher Entzündungsmarker im Stuhl, der bei aktiven Entzündungen im Darm in der Regel deutlich erhöht ist – auch dann, wenn keine starken Symptome spürbar sind.

Dass Sie gelegentlich etwas Blut am Toilettenpapier entdecken, ist durchaus ein häufiger Befund und nicht automatisch ein Hinweis auf eine chronische Darmentzündung. Häufige Ursachen für solche minimalen Blutspuren sind zum Beispiel kleine Hämorrhoiden, Analfissuren oder eine Reizung der Schleimhaut – besonders wenn der Stuhlgang etwas härter ist oder die Region empfindlich ist. Im Zweifel kann auch eine Enddarmspiegelung hier Aufschluss bieten.

Eine Narbenbildung im Darm, wie sie bei längerem oder schwerem Verlauf eines Morbus Crohn vorkommen kann, tritt in der Regel nicht unbemerkt und nicht ohne Symptome auf. Sie wäre mit wiederkehrenden oder anhaltenden Beschwerden wie Krämpfen, Gewichtsverlust, Durchfall, Müdigkeit oder auch auffälligen Entzündungswerten im Stuhl oder Blut verbunden.

Auch wenn bei Ihnen damals die Diagnose Morbus Crohn im Raum stand, spricht die bisherige Entwicklung mit Symptomfreiheit über mehrere Jahre, stabile Laborwerte und kein Anstieg von Calprotectin eher dafür, dass es sich nicht um einen chronisch aktiven Verlauf handelt. Eine fälschliche Diagnose kann leider vorkommen, gerade wenn anfangs nur sehr milde Entzündungszeichen vorlagen.

Solange der Calprotectin-Wert unauffällig ist und keine weiteren Beschwerden bestehen, ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich „still“ Narben bilden oder ein operativer Eingriff erforderlich wird, sehr gering.

Wenn dennoch Unsicherheit besteht, kann zur Beruhigung in bestimmten Abständen – zum Beispiel einmal jährlich – ein Calprotectin-Stuhltest wiederholt werden. Sollte das Blut im Stuhl zunehmen oder von anderen Symptomen begleitet sein, wäre natürlich eine erneute Abklärung beim Gastroenterologen angebracht.

Wir möchten Sie darin bestärken, weiterhin auf Ihren Körper zu hören, Ihre Beobachtungen ernst zu nehmen – aber sich nicht zu sehr von der Sorge um eine schwerwiegende Komplikation belasten zu lassen, wenn aktuell alles auf Stabilität hindeutet.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen und etwas Beruhigung geben – Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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