Was passiert wenn man Benzin Verschluckt oder einatmet? Ab wann hat man eine Vergiftung?
Benzin
Kategorie: Innere Medizin » Expertenrat Innere Medizin | Expertenfrage
Antwort
Benzinvergiftung: akute oder chronische Schädigung des Körpers durch die Aufnahme von Benzin.Ursache: Einatmen von Benzindämpfen oder Verschlucken von Benzin kann zu einer Benzinvergiftung führen. Gefährdet sind z. B. Tankreiniger, Arbeiter in Garagen oder Kinder, z. B. durch Trinken benzinhaltiger Reiniger.Befund: Bei einer akuten Benzinvergiftung kommt es zu einer Gefäßschädigung an Lungen und Nieren. Der Betroffene klagt über Übelkeit, Erbrechen und Atemnot. Es können Rauschzustände auftreten. Bei schweren Vergiftungen kommt es zu tiefer Bewusstlosigkeit und epileptischen Anfällen. Es bilden sich Flüssigkeitsansammlungen in der Lunge (Lungenödem), in deren Folge sich oft eine gefährliche Lungenentzündung entwickelt. Durch Atemlähmung kann der Tod eintreten. Die chronische Benzinvergiftung entsteht oft durch süchtiges Inhalieren (sog. Schnüffeln), um einen Rauschzustand herbeizuführen. Die Betroffenen leiden unter Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen. Eine Blutarmut kann auftreten. Bei Inhalation über einen längeren Zeitraum können sich Gedächtnisstörungen, Depressionen und Persönlichkeitsveränderungen entwickeln.Behandlung: Bei einer Benzinvergiftung aufgrund von Benzindämpfen wird der Betroffene aus der Reichweite der giftigen Dämpfe geborgen und erhält Sauerstoff. Wurde Benzin verschluckt, wird nach der Intubation eine Magenspülung unter Zusatz von Aktivkohle durchgeführt. Epileptische Anfälle werden mit speziellen Medikamenten (z. B. Diazepam) behandelt. Zum Selbstschutz sollte keine Mund-zu-Mund-Beatmung oder Mund-zu-Nase-Beatmung durchgeführt werden.