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Bandscheibenvorfall und Blut

Kategorie: Innere Medizin » Expertenrat Innere Medizin | Expertenfrage

14.05.2000 | 10:05 Uhr

Hallo
Ich habe gehört, dass man bei der Abklärung von Bandscheibenvorfällen auch eine Blutuntersuchung machen sollte. Ich werde demnächst (nachdem mir der Rückenspezialist zu einer Operation geraten hat, der eine sogenannte externe Fixation der Wirbelkörper vorausgehen soll) einen Rheumatologen aufsuchen, um eine Zweitmeinung einzuholen. Wird er eine Blutuntersuchung vornehmen?
Eine Kollegin von mir, die auch eine Discushernie hatte wurde gleich ins Spital eingeliefert, um dort sowohl eine Blutuntersuchung als auch eine Rückenmarkspunktion zu machen. Droht mir da ähnliches?
Besten Dank für ihre Hilfe!
Maria <p>P.s. ich bin 17-jährig, 1.71m gross, 52kg schwer, und (war) Leichtathletin

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14.05.2000, 11:05 Uhr
Antwort

Hallo Maria!
Da ist einiges in der Information durcheinander geraten. Es gibt zur Diagnostik der Bandscheibenproblematik KEINE!!! Blutuntersuchung. Allein die eindeutigen Befunde mit Lähmung, Fehgefühlen in einem dem Bandscheibenabschnitt zugeordneten Nerevnabschnitt und streng auf den Nervenabschnitt beschränkte Schmerzen, nervenärztliche elektrische Messungen, die den Nervenschaden belegen und ein Nachweis des Vorfalles in einem bildgebenden Verfahren beweisen den Bandscheibenvorfall. Aber es gibt ein großes Problem: Viel zu häufig werden als Ursache von Rückenschmerzen Bandscheibenvorfälle angeschuldigt fälschlich operiert und daher kommt es nachher nicht zu Besserung der Beschwerden. Rückenschmerzen können auch durch Infektionen, rheumatische Erkrankungen hervorgerufen werden, dazu können entzündlich veränderte Blutwerte einen Hinweis liefern, daher sind sie vor der endgültigen Diagnosestellung wichtig. Aber auch Fehlfunktion, Skoliose, Übertraining oder Trainingsmangel, Alterung der Knochen oder Instabilität können zu Schmerzen führen, das kann nur der Orthopäde in Gesamtschau aller Beschwerden klären.Die Lumbalpunktion kann durch Untersuchung des Nervenwassers entzündliche Veränderungen des Zentralnervensystemes nachweisen oder ausschließen. Übrigens kann man sehrwohl enen stummen also für die Beschwerden nicht ursächlichen Bandscheibenvorfall haben und eine andere Ursache bedingt die Probleme. Je eindeutiger ein einzelner Nerv durch eine sichtbare Bandscheibenproblematik geschädigt ist, desto wahrscheinlicher sind Ursache und Wirkung verknüpft und desto sicherer kann eine Operation helfen.
Gute Besserung
Dr. Sylvia Meske
Rheumatologie - Theresienklinik Bad Krozingen
www.wka.de

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14.05.2000, 18:05 Uhr
Antwort

Hallo
Vielen Dank für die Antwort.
Der Bandscheibenvorfall ist bei mir klar diagnostiziert (Discographie und MRT), allerdings sind keine Lähmungen oder Ausfallerscheinungen vorhanden. Einzig ausstrahlende Schmerzen.
Sehe ich es also richtig, dass mir der Rheumatologe kein Blut abzapfen wird?
Was wird er dann machen?
Danke bestens
Maria

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20.05.2000, 05:05 Uhr
Antwort

Hallo Maria!
Zum Ausschluß einer entzündlich rheumatischen Erkrankung wird der Rheumatologe sicher Blut untersuchen, sorry, wenn das in meiner Antwort nicht herauskam.
Ich bin allerdings der Meinung, daß die Mehrheit der ziehenden Rückenschmerzen weder durch Rheuma noch durch Bandscheibenprobleme entsteht sondern durch muskuläre Fehlfunktion und Belastung und da hilft die Physiotherapie mehr als alle Diagnostik
Herzlichst Dr. Meske

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