Hallo Dr. Schaps,
ich habe folgende Symptome:
-wochenlange unregelmäßige langsame Herzfrequenzen mit VES mit Ablösung zu plötzlich auftretenden Tachykardien, die apprupt enden in Rhythmusstörungen übergehen (langsame+kurze Phasen), Stopern von HR 145 auf plötzlich 55 runter)
-Angina pectoris-Symptome im Ruhe-sowie Belastungszustand
-Wasseransammlungen (nehme 2x die Woche Torasemid)
-manchmal Heiserkeit und das Gefühl gegen einen Wiederstand atmen zu müssen
-fühle mich durchgehend erschöpft und ausgelaugt-schaffe meinen Alltag kaum. Zurzeit gehe ich arbeiten und dann brauche ich sehr viel Schlaf.
Ich war zu folgenden Untersuchungen:
2X 24h EKG: Sinusarhythmie und Sinusbradykardie
Ergo: wurde in der 2. Belastungsstufe abgebrochen wegen Brennen in der Brust.
Kardio-MRT mit Adenosin und KM: keine Ischämie oder Koronarstenose, leichte Regurgitation über der Aortenklappe, beide Ventrikel normal groß mit normaler Gesamtfunktion, linker Vorhof im 3-Kammerblick mit ca 24 cm² grenzwertig groß.
Volumetrisch aus Kurzachsenschnitten berechnete Funktionsparameter:
Linker Ventrikel:LVEF 62%, EDV 162 ml,LVEDVI 79 ml/m², SV 101 ml, HMV 7,6l/min.
keine relevante Trikuspital-und Mitralinsuffizienz. Allerdings wurde im Echo 2008 eine leichte Regurgitation der Mitralklappe festgestellt.
Meine Fragen:
1.hier steht was von leichter Regurgitation über der Aortenklappe. Kann das schon zu meinen beschriebenen Beschwerden führen und passen die Beschwerden dazu?
2.sind die Funktionsparameter des linken Ventrikels in Ordnung?
3.passt der grenzwertig große Vorhof dazu oder hat das andere Ursache?
4. was kann ich tun, damit es mir besser geht und ich belastbarer werde?
5. Warum die gespürte ständige Angina pectoris, wenn keine Ischämie vorliegt?
noch zu mir: Ich bin 46, übergewichtig, beste Blutfettwerte (besser als bei behandelten Patienten). Ich ernähre mich gesund und fettarm

geringe Regurgitation über der Aortenklappe
Kategorie: Herz-Kreislauf » Expertenrat Herz- und Kreislaufbeschwerden | Expertenfrage
Antwort von Experte-Schaps
Guten Tag,
zu 1. - nein, auf keinen Fall.
zu 2. - ja.
zu 3. - ja - passt zu der Klappenregurgitation.
zu 4. - Konditionssport und Gewichtsreduktion.
zu 5. - ich glaube nicht, dass es sich um Angina pectoris handelt.
Herzlicher Gruß,
Ihr
Klaus-Peter Schaps

Antwort
Hallo,
zu 4: Sind Sie sicher, dass ich das bei den bestehenden Rhythmusstörungen auch darf?
Gewicht habe ich innerhalb 2 Monaten um 15 Kilo reduziert. Es folgt noch mehr. Ich weiß aber nicht, ob es mir gut tut. Es kommt zu wechselnden plötzlichen Tachykardien und abprupten Bradykardien.
zu 5. Nein es kann keine Angina pectoris sein, da das Kardio-MRT das gegenteil zeigt. Dennoch spüre ich den Druck und Brennen im Ruhe und schon beim Hinstellen. Bei Belastung starker Druck.
Was bedeutet regurgitation über der Aortenklappe? Heißt es das sauerstoffreiches Blut in die Kammer zurück fließ, die Klappe undicht ist und deshalb die Erschöpfung? Oder handelt es sich um eine geringe Erweiterung der Aorta und damit Undichtigkeit der Aortenklappe oder handelt es sich um eine geringe Insuffizienz?
Antwort von Experte-Schaps
Guten Tag,
ja - Gewichtsabnahme kann viel Folgen haben - induziert aber sicher keine Herzrhythmusstörungen.
ja - sehe ich auch so - siehe eine meiner Mails zuvor - eine strukturelle Herzerkrankungen ist definitiv nicht vorhanden!
Sowohl vor als auch hinter der Klappe ist sauerstoffreiches Blut. Regurgitation bedeutet, das beim Klappenschluss ein kleiner Anteil von Blut wieder in den Ventrikel zurück schwappt. Bei Regurgitationen spricht mal von Mengen bis max. 10 ml - also verschwindend gering und ohne Konsequenz bzw. Auslösung von Symptomen.
Herzlicher Gruß,
Ihr
Klaus-Peter Schaps

Antwort
cool, danke. Da fällt mir ein Stein vom Herzen. Aber warum weitet sich der linke Vorhof? Hat das denn Konsequenzen? Sie schrieben ja, dass das dazu gehört.
Antwort von Experte-Schaps
Guten Tag,
wegen der erhöhten Pumpleistung, die dann notwendig ist.
Dies hat aber nur die Konsequenz, dass die Funktion der Herzklappe regelmäßig im Echo zu überprüfen ist.
Herzlicher Gruß,
Ihr
Klaus-Peter Schaps

Antwort
weitet sich dann nicht eher der Ventrikel, wenn da Blut zurückschwappt?.

Antwort
1.wie kann man auf dem EKG auseinanderhalten, ob eine Tachykardie aus dem Vorhof kommt oder von der Kammer. Bei mir ist eine EPU geplant. Aus einem EKG, das ich selber gemacht hatte mit HF von 151 bei Ruhe (im Stehen) sah die Kardiologin (nach ihren Worten) kleine Kringelchen vor der oder auf der T-Welle. Sie braucht aber irgendwie noch einen Beweis zur Sicherheit.
2. ab welcher Frequenz wird eine EPU gemacht?
3. vorausgesetzt es wird im Vorhof nichts gefunden, wird dann im Ventrikel gesucht?
Antwort von Experte-Schaps
Guten Tag,
nein - die Hauptlast hat hier der Vorhof zu tragen.
Herzlicher Gruß,
Ihr
Klaus-Peter Schaps
Antwort von Experte-Schaps
Guten Tag,
dies ist in einem Langzeit-EKG möglich.
Dies ist abhängig von der Form der Herzrhythmusstörung - nicht von der Höhe der Frequenz.
Ja.
Herzlicher Gruß,
Ihr
Klaus-Peter Schaps