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Verdacht auf WPW-Syndrom mit anschließender EPU

Kategorie: Herz-Kreislauf » Expertenrat Herz- und Kreislaufbeschwerden | Expertenfrage

18.05.2021 | 15:42 Uhr

Hallo,

bei mir wurde der Verdacht auf ein offenes WPW-Syndrom geäußert (Kurze PQ-Zeit sowie angedeutete Deltawellen im Ruhe-EKG). Daraufhin wurde ein Langzeit-EKG durchgeführt, bei diesem wurde eine SVT mit höchster Herzfrequenz von 140 festgestellt (habe ich allerdings nicht gemerkt) und zu einer EPU mit eventueller Ablation geraten. Diese wurde auch durchgeführt und dabei eine akzessorische Leitungsbahn entdeckt, die jedoch laut Bericht keine prognostisch relevante antegrade Leitungsfähigkeit besitzt. Eine Reentry-Tachykardie konnte trotz ca. 3h dauernder Versuche sowie Medikamentengabe nicht induziert werden. Laut behandelndem Elektrophysiologen kann es sich dabei auch um einen sogenannten asymptomatischen Bystander handeln und er hat eine potentiell gefährlich werdende Herzrythmusstörung ausgeschlossen. 

Ich mache mir nun jedoch trotzdem Gedanken, ob dies nun irgendwelche Implikationen haben könnte? Kann ich weiterhin ganz normal Sport treiben oder muss ich irgendetwas beachten? Wieso wurde im Langzeit-EKG ein sogenannter "Anfall" aufgezeichnet, ohne dass ich es gemerkt habe und ein paar Tage später war bei der EPU nichts zu induzieren? Heißt das, die Bahn ist doch aktiv oder kann die SVT auch davon gekommen sein, dass ich enorm unter Stress und Angst stand? 

Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen.

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Lifeline Gesundheitsteam
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18.05.2021, 22:07 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo LenaPos,

Den Vorbefunden nach zu urteilen ist ein WPW-Syndrom tatsächlich plausibel. Dazu würde auch diese Phase mit einem Puls von 140 sprechen. Die Ablatio ist dementsprechend eine sinnvolle Behandlung. 
Der Verlauf der EPU ist allerdings tatsächlich sehr sehr merkwürdig. Wenn wir ein solch langen Zeitraum nicht ausgelöst werden kann, ist es tatsächlich irgendwie auffällig. Jetzt ist die Frage: wie soll es weitergehen? Sinnvoll wäre aus unserer Sicht noch einmal eine Überprüfung der Befunde mittels einem neuen EKG beziehungsweise auch Langzeit-EKG. Würden diese Befunde nicht mehr auftreten, könnte Ihnen wahrscheinlich niemand genau sagen, was da los war. Würden Sie dennoch auftreten, wäre zu erwägen, was eine alternative Behandlung wäre. Das sollten wir aber dann mit dem behandelnden Kardiologen klären.
Bezüglich Sport wäre natürlich ein Belastungs-EKG sinnvoll. Dabei würde auffallen, wenn solche Tarchykardie unter Belastung auftreten. Das sollten Sie mit ihrem behandelnden Arzt besprechen.
Falls weitere Fragen auftreten, sind wir natürlich gerne wieder für Sie da.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam 

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