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Verdacht auf Brugada Sydrom - Ajmalin-Test

Kategorie: Herz-Kreislauf » Expertenrat Herz- und Kreislaufbeschwerden | Expertenfrage

23.06.2018 | 15:12 Uhr

Hallo,

ich bin 37 J., sportlich schlank, rauche und trinke nicht.

Seit 10 Jahren habe ich immer mal wieder VES und SVES. In den vergangenen 10 Jahren hatte ich zum Glück nur 3 VHF-Attacken, welche 1x durch eine Kardioversion elektrisch beendet werden konnten und 2x unspektakulär mit der Gabe von Flecainid. Da es in meiner Familie (Vater und Schwester) auch auftritt und ich seit der letzten VHF-Attacke vor 3 Monaten leider täglich gehäufte VES habe (5.000-20.000), möchte mein Arzt einen Ajmalin-Test durchführen um das Brugada Syndrom auszuschließen. Ansonsten KEINE vorangegangenen plötzlichen, familiären Todesfälle, KEINE Auffälligkeiten im EKG, befinde mich seither auch permanent im Sinusrhythmus, habe und hatte KEINE Synkopen und nur monomorphe VES. 

Ich habe etwas Bange vor dem Test, da es ja doch schon vereinzelt zu schlimmeren Ausgängen geführt hat und ich mich natürlich da nicht einreihen möchte.

Nun zu meinen Fragen:

Können, auch wenn ich KEIN Brugada Syndrom habe, während der Infusion von diesem Ajmalin, Kammerflimmern, Ventrikuläre Tachykardien, Synkopen oder Krampfanfälle auftreten? Oder passiert das nur, wenn man diese Mutation eh in sich trägt?

Kann ich statt Ajmalin auch Flecainid wählen? Bei diesem weiß ich ja, dass ich es vertrage. 

Welches der eben genannten Medis werden schneller vom Körper wieder ausgeschieden? Und kann später am Tag noch etwas passieren, auch wenn während der Infusion nichts passiert ist? Da ich danach gleich in den Urlaub fahre.

Vielen Dank im Voraus!

MfG, Antje

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Lifeline Gesundheitsteam
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28.06.2018, 12:27 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo Antje,

die Aufregung vor dem Ajmalin-Test ist nachvollziehbar. Wenn durch das Ajmalin die Rhythmusstörungen ausgelöst sind, ist dies der Beweis für das Brugada-Syndrom. Das bedeutet auch, wenn Sie diese nicht haben, kommt es nicht zu den Rhythmusstörungen. Somit kann man das ganze auch nicht mit einem Medikament durchführen, dass Sie eventuell gut vertragen, weil man ja gerade das testen will. Diese Rhythmusstörungen, die bei einem solchen Ajmalin-Test ausgelöst werden können, können in der Tat im normalen Alltag lebensgefährlich sein. Bei dem Test sind Sie aber ununterbrochen unter ärztlicher Kontrolle, so dass man dann sofort darauf reagiert und somit in der Regel keine weiteren Konsequenzen entstehen. Wichtig ist natürlich, dass Sie im Vorfeld umfassend aufgeklärt werden. Auch wenn dieser Test natürlich Risiken birgt, sind diese normalerweise beherrschbar. Ebenso wird man Sie erst dann entlassen, wenn das Medikament sicher keinerlei Auswirkungen mehr haben kann. Wenn also die behandelnden Ärzt die Gefahr einer Wirkung durch das Ajamlin als unwahrscheinlich ansehen, spricht auch nichts gegen einen Urlaub.

Mit freundlichen Grüßen 

Lifeline Gesundheitsteam 

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