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T-Wellen durch Stress möglich?

Kategorie: Herz-Kreislauf » Expertenrat Herz- und Kreislaufbeschwerden | Expertenfrage

10.04.2025 | 11:56 Uhr

Guten Tag,

Ich habe eine Depression und Angststörung, nehme u.a Antidepressiva, habe psychischen Stress, bin in den Wechseljahren mit vielen Symptomen. Vor 2 Jahren Szinti gehabt. Unter Belastung ist wohl eine Herzklappe weniger durchblutet und die Herzewände etwas dicker. Sagten aber, alles gut. Katheteruntersuchung wurde auch gemacht, war wohl in Ordnung, nur der Blutdruck etwas hoch. Hatte auch große Angst. Das wurde wegen T-Wellen gemacht.

Nu sind die immer noch da. Muss ich mir Sorgen machen? Da sind wohl zwei T-Wellen mehr. Was kann ich dagegen tun? 

Ich warte zwar auf einen Kardiologen Termin, allerdings dauert das noch und meine Angst hält mich in Schach. Angst mich zu belasten.

Vor kurzem auch beim Gefäßchirurgen gewesen, wegen Schmerzen, aber alles top. Schmerzen kamen wohl durch die Wechseljahre.

Können Sie mich ggf etwas beruhigen?

Würde mich über eine hoffentlich positive Rückmeldung freuen. 

Viele Grüße 

Sanne

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Bisherige Antworten
Lifeline Gesundheitsteam
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13.04.2025, 17:13 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo Sanne,

Wir können sehr gut nachvollziehen, dass Sie sich Sorgen machen. Einerseits wurden bereits mehrere Untersuchungen durchgeführt, andererseits bestehen weiterhin Auffälligkeiten, die bislang nicht eindeutig erklärt werden konnten. Ihre Verunsicherung ist deshalb absolut nachvollziehbar – wir möchten dennoch versuchen, Ihnen ein Stück weit die Angst zu nehmen.
Die T-Wellen im EKG zeigen die Erholungsphase des Herzmuskels nach einem Herzschlag. Veränderungen in diesem Abschnitt können viele Ursachen haben – sie reichen von harmlosen Varianten über hormonelle oder psychische Einflüsse bis hin zu möglichen Durchblutungsstörungen. Bei Ihnen deuten die bisherigen Untersuchungen allerdings nicht auf eine akute Gefährdung hin, was ein sehr wichtiger Befund ist.
Es ist gut und richtig, dass Ihre Ärztinnen und Ärzte aufmerksam geworden sind und eine umfassende Abklärung veranlasst haben. Besonders beruhigend ist, dass sowohl die Herzkatheteruntersuchung als auch die Szintigrafie unauffällig waren. Diese beiden Verfahren liefern sehr verlässliche Informationen über die Herzkranzgefäße und die Durchblutung des Herzmuskels – wenn hier keine Auffälligkeiten vorliegen, ist das ein starkes Zeichen für die Gesundheit Ihres Herzens.
T-Wellen-Veränderungen können durch viele Faktoren beeinflusst werden, etwa durch psychischen Stress, Angst, hormonelle Schwankungen wie in den Wechseljahren, bestimmte Medikamente oder auch leichte Verschiebungen im Elektrolythaushalt. Solche Veränderungen sind nicht selten und müssen nicht zwangsläufig eine Erkrankung anzeigen – gerade dann nicht, wenn andere Untersuchungen unauffällig geblieben sind.
Wichtig ist jetzt vor allem, dass Sie nicht in einen Kreislauf aus Angst, Schonung und zunehmender Selbstbeobachtung geraten. Aus Sorge, sich zu belasten, verzichten viele Betroffene auf Bewegung – was langfristig eher zur Verstärkung der Symptome führen kann. Versuchen Sie deshalb, sanft aktiv zu bleiben – etwa durch regelmäßige Spaziergänge – ohne sich dabei zu überfordern. Bewegung kann auch helfen, Ängste abzubauen und das Körpergefühl zu stärken.
Beim bevorstehenden Termin beim Kardiologen können Sie Ihre Fragen und Sorgen nochmals ausführlich besprechen. Bis dahin möchten wir Ihnen mitgeben, dass es nach aktuellem Stand keinen Hinweis auf eine ernsthafte oder akute Herzerkrankung gibt. Lassen Sie sich von den EKG-Veränderungen nicht verunsichern – sie müssen nicht bedeuten, dass etwas Schlimmes vorliegt.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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