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SVES Frage nach Antworten

Kategorie: Herz-Kreislauf » Expertenrat Herz- und Kreislaufbeschwerden | Expertenfrage

07.04.2018 | 10:37 Uhr

Sehr geehrte Experten,

ich bin männlich 38 Jahre alt. 182 cm groß und wiege 109 Kg. 

Bin Raucher und konsumiere alle zwei bis drei Tage 3.4 Liter Bier.

An Medikamenten nehme ich regelmässig am Tag 10 mg Amlodipin und 2,5 mg Bisoprolol ein. In den letzten 20 Jahren war ich Kraftsportler und auch Läufer. 

Seit nunmehr zwei Jahren leide ich an Herzausetzern die ich am Herz und auch am Puls am Handgelenk verspüre. Ich suchte mehrfach einen Kardilogen auf. Es folgten mehrmals, Langzeit EKGs , normale EKGs, Echo, Belastungs - Echo, Belastungs- EKG sowie Langzeitblutdruckmessung.

 

Laut Kardiloge wäre ich Herz gesund. In alllen Langezeit - EKGs waren keine Auffäligkeiten. Bei einem der Langezeit EKGs waren lediglich 34 VES in 18 Stunden nachweisbar und vereinzelte SVES die angeblich keinen Krankheitswert ausmachen würden.

Vor zwei wochen habe ich dann wieder meinen Karilogen angerufen, da es wieder heftig war. ich verspüre dann am Tag so um die 100-200 Aussetzer. 

Also ich wieder ein Langezeit EKG um und abends ging das richtig zur Sache. Gefühle 100 Aussetzer. 

Ich am nächsten morgen zum Arzt und auf die Auswertung gewartet. Seine Antwort wie immer , SIE sind Kerngesund und das EKG wäre unauffällig. Dann habe ich doch mal etwas böser nachgefragt , ob man in der Praxis die Geräte vertauschen würde oder ob die Kaputt wären, da ich am Vorabend heftigste Aussetzer gehabt hätte. Mein Arzt stand dann auf und betrachtete sich die von mir angegebenen Uhrzeiten genauer. Ja sagte ER sie haben da vermehrt SVES aber die tun Ihnen nix und wären ungefährlich.

Ich solle den Betablocker jetzt von 2,5 mg auf 5 mg Bisoprolol erhöhen.

Ich also wieder die Praxis verlassen.

Am nächsten Tag zum Hausarzt. Ich Ihm alles erzählt etc. 

Er meinte dann ich solle den Betablocker erhöhen und eventuell das Amlodipin von 10 mg auf 5 mg täglich reduzieren da Amlodipin auch SVES machen könnte.

Auch solle ich das Ergänzungsmittel Tromcardin was ich schon seit Monaten nehme weiter nehmen.

Da ich aber seit Jahren unter Problemen am Hals leide ( wenn ich den Kopf nach rechts drehe und dann schlucke, habe ich auf der Linken Halsseite wie einen Nervschmerz ) erzählte ich meinem Hausarzt davon. 

Er schickte mich zum HNO. Dieser untersuchte mich gründlich und schallte meinen Hals sowie Halsschlagader etc . Alles ohne Befund. Ich erzählte Ihm auch von meinen seit zwei Jahren bestehenden SVES und auch das ich unter starken Reflux leide. Er vermutet jetzt ein Vargus Syndrom, da ich letztes Jahr im Sommer im Pool einen Bauchplatscher machte wo ich auch schlagartig den Kopf verriss wo ich dann anschliessend unter heftigen SVES Salven in der Notaufnahme landetete. Auch hier laut Ärtzin nur ein lächeln, die SVES wären nicht schlimm.

Anfügen muss ich noch, dass ich seit ca. 15 Jahren des öfteren einen milichigen Urin habe, der fast aussieht wie Kreidewasser. Hier stellte sich letzes Jahr in der Uni Düsseldorf bei Herrn Proffesor Rump heraus, dass es sich hierbei um ein Calzium Phosphat Gemisch handelt welches Er so in seiner Laufbahn wie er sagte noch nie gesehen hätte. Die Bezeichnung hierzu lautet , dass es sich um Carbonapatit ( Dahlitt) handelt. Ich solle hier einfach die Trinkmenge erhöhen.

Meine Regelmässigen Blutanalysen Im Bezug auf Schilddrüse, Calziton , Calizum , Phosphat, Magnesium , Eisen, Kalium und alle anderen Werte Im grossen Blutbild waren ok bis auf leicht erhöhte GGT -Werte die auf meinen Alkoholkonsum zurück zuführen sind. Zwei Endokrinologen suchte ich den letzen zwei ahren ebenfalls auf. Kein Hinweis auf Calzium oder Phosphatstoffwechelsstörungen.

 

Jetzt aber mal zu meiner Frage:

Kann mein stärkerer Alkoholkonsum sowie das rauchen für die SVES verantwortlich sein?

Kann das Amlodipin für SVES verantwortlich sein?

Kann ein HWS oder BWS Syndrom sowie zwei leichte Vorfälle der BWS oder gar ein Vargussyndrom für die SVES verantwortlich sein?

 

Sollten die SVES vom Alkoholkonsum oder vom Rauchen sein, hören diese nach Abstinenz auf und wie lange sollte eine Abstinenz erfolgen bevor positive Resulatate spätestens zu erwarten wären?

 

Ein CT vom Hals ( Eagle Knochen und Vargus links erfolgt kommenden Mittwoch.

Über eine Rückkopplung Ihrerseits wäre ich jedenfalls sehr sehr Dankbar.

 

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Bisherige Antworten
Lifeline Gesundheitsteam
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16.04.2018, 13:10 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo Tobi79,

tatsächlich können die Ursachen für Extrasystolen sehr vielseitig sein. Prinzipiell muss man einfach sagen, dass eine ungesunde Lebensweise mit Rauchen, vermehrten Alkoholkonsum, leichtem Übergewicht das Risiko für Herzerkranken um ein Vielfaches erhöhen. Dadurch kann dies auch Einfluss auf die Extrasystolen haben. Gerne würde ich Ihnen hier etwas konkreteres sagen, damit Sie ernsthaft einen positiven Lebenswandel in Erwägung ziehen, denn auch wenn Ihr Herz jetzt gesund ist, ist momentan das Risiko, dass Sie an einem schwerwiegendem Herzleiden erkranken, sehr hoch. Auch wenn ich Ihnen leider nichts konkretes sagen kann, würde ich Ihnen auf jeden Fall raten, den Alkoholkonsum sowie das Rauchen möglichst zu verzichten. Darüberhinaus sollten Sie wieder regelmäßig Sport treiben, wenn Sie dies nicht mehr tun.Verschiedneste Studien haben gezeigt, dass diese Veränderungen häufig schon nach kurzer Zeit (einige Wochen) deutliche Besserungen bei den verschiedensten Symptomen zeigen, so dass ich finde, dass es Ihnen auf jeden Fall ein Versuch wert sein sollte.

Außerdem kann sehr wohl ein BWS oder Vagussyndrom sowie Amlodipin Extrasystolen verstärken oder gar auslösen. Jedoch ist bei Ihnen hier ein Zusammenspiel der verschiedensten Faktoren denkbar, so dass es auch Sinn macht an mehreren Schrauben zu drehen.

Mit freundlichen Grüßen 

Lifeline Gesundheitsteam 

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04.08.2018, 15:32 Uhr
Kommentar

Liebes Experten Team, 

 

so ich war nach dem Neurologen auch noch im Schlaflabor. 

Hier stellte sich heraus , dass ich im Durchschnitt 85 Atemaussetzer in der Stunde hatte. Der längste Betrug 45 sec. Die Sauerstoffsät im ging zwei mal auf ca 80% zurück und ich kam in der gesamten Zeit nicht in die REM Phase .

Und der Arzt meinte ich müsste die Schlafabnoe auch schon einige Jahre haben. Und auch mein erhöhter Blutdruck den ich schon einige Jahre habe könnte damit in Zusammenhang stehen. 

die letzten 7 Wochen habe ich mit einem Druckgerät geschlafen. Morgens bin ich halt fitter das fällt mir schon direkt auf .

In den letzten Wochen auch keine Probleme mit SVES selbst auch nach Alkoholkonsum keine. 

vor drei Tagen im Garten gefeiert und dann irgendwann ins Bett leider ohne die Maske . Meine Freundin meinte Sie hätte wohl versucht mich wach zu machen, weil ich wohl nicht geatmet habe . 

Einen Tag danach und auch heute ( zwei Tage danach ) wieder den ganzen Tag spürbare SVES ( ca . 300-500) in 24 Stunden was ich selber so spüre . 

 

Jetzt mal meine Frage an die Spezialisten ......... und das ist eine ernst gemeinte Frage von der ich in noch keinem Forum auch in diesem noch nie was gelesen habe ....... 

 

kann eine hochgradige Schlafabnoe in der Nacht und gerade nach Alkohol ( atemmuskulstur ist noch Schlafer ) am Folgetagen SVES auslösen ? 

 

paar Wochen hatte ich keine Probleme und jetzt aufeinmal wieder seit zwei Tagen ? 

 

Blutdruckpräparate und tromcardin compLex habe ich nicht verändert . In den Wochen mal ab und zu auch zu tief ins Glas geschaut aber stark reduziert . Sport auch wieder gemacht wie mir geraten wurde . 

 

Die hypercalziurie und hyperphosphsturie habe ich weiterhin . ( welchen Einfluss haben diese beiden Stoffe überhaupt auf den Herzschlag / Herzrhythmus? ) 

 

Kann einzig und alleine eine Schlafapnoe ( hochgrsdige ) für SVES verantwortlich sein ? 

 

Liebe Grüsse und danke im vorraus für die Antwort 

Tobi

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25.04.2018, 22:21 Uhr
Antwort

Sehr geehrte Experten , 

erst mal vielen Dank für Ihre ausführliche Antwort.

Letzte Woche war ich im CT zur Beurteilung des N. Vagus links 

Es wurden keine Beeinträchtigungen beim CT des N Vagus festgestellt . Der Radiologe sagte mir Lunge Herz etc auch Eagle Knochen sehen gut aus . Wobei auch nur Tumore am Vagus dargestellt werden könnten . Ich hätte eine leichte S brustwirbelsäule und es könne durchaus sein , dass meine Beschwerden der der SupraventikulÄren extrasystolen vom Vagusnerv kommen könnten . 

 

Ich also wieder zum Hausarzt , die letzten Tage hatte ich wenn ich den Kopf nach rechts drehe und schlucke keinen Nerven Schmerz mehr beim schlucken . 

Auch die letzen Tage keine SVES die ich verspürt habe . 

Mein Hausarzt hatte mir nun eine Überweisung zum Neurologen geschrieben wo ich die Tage war . 

Mein Hausarzt und der Neurologe sind beide der Meinung das meine zeitweise auftretenden SVES nicht vom Amlodipin wären da ich diese sonst häufiger hätte und nicht auch mal Wochen dazwischen Pause wo ich die halt nicht verspüre . Wie ist da ihre Meinung zu ? 

 

Der Neurologe , dem ich erzählte was mich hier seit zwei Jahren quält , schloss mich dann an einen Monitor an bzw ein pulsmesser der am Ohr befestigt wurde . 

Ich sollte nun 5 Minuten  normal ein und ausatmen . 

Dann kam der Neurologe und sagte das mit meinem Nervensystem was nicht stimmt . 

Da sollte ich wieder 5 Minuten ein und ausatmen dieses Mal aber nach Vorgabe auf dem Monitor . 

Das jetzige Ergebnis war viel besser so wie es sein sollte . 

 

Der Neurologe war sich nach dieser Untersuchung ziemlich sicher , dass mit meinem N Vagus was nicht stimmt dieser sich aber durch gezielte Atmung stimulieren lasse . 

Mich solle mir eine App runter laden und ab jetzt tägliche Atemübungen nach dieser App vornehmen um den Vagus zu stimulieren . Die App heißt Breathe und ich solle 8 sec tief einatmen und 8 sec tief ausatmen das ganze mehrmals täglich erstmal jeweils über 5 Minuten . 

 

Der Neurolge war sich ziemlich sicher , dass mir das helfen würde und meine SVES dadurch weniger oder gar ganz verschwinden . 

 

Kann ein Neurolge das echt nach so einer Atemmessung feststellen ? 

Haben Sie davon gewusst , dass man das so nachweisen und über so eine Atemübung jetzt verbessern oder gar weg bekommen kann ? 

 

Also der Neurolge war sich ziemlich sicher und ich solle in drei Monaten zum erneuten testen vorbei kommen . 

 

Wie ist da ihre Erfahrung und ihre Meinung ? Kann es echt so einfach und simpel sein SVES weg zu bekommen ? 

 

Viele lieben Grüße 

Tobias R. 


25.04.2018 22:58 – Beitrag von der Redaktion bearbeitet.

Lifeline Gesundheitsteam
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02.05.2018, 11:03 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo Tobias R.,

der Einwand Ihres Hausarztes und Neurologen, dass ein nur zweitweises Auftreten der SVES bei einer dauerhaften Amlodipineinnahme eher unwahrscheinlich ist. Für die genaue Erklärung der neurologischen Diagnostik, ist das hier leider der falsche Expertenrat, jedoch ist in der Regel davon auszugehen, dass Ärzte nur dann eine Diagnostik durchführen, wenn diese auch eine Aussagekraft hat. Da Extrasystolen durch sehr verschiedene Ursachen ausgelöst werden können, ist es tatsächlich denkbar, dass diese sich durch die Atemübungen verbessern können. Trotzdem sollten Sie auch nochmal das Rauchen und Ihren Alkoholkonsum ins Auge fassen, da dies die Therapie unterstützen kann.

Mit freundlichen Grüßen 

Lifeline Gesundheitsteam 

Lifeline Gesundheitsteam
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20.08.2018, 10:12 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo Tobi79,

da Extrasystolen sehr verschiedene Auslöser haben kann, kann auch eine Schlafapnoe diese auslösen. Besonders nach einer Feier mit Alkohol, die dann die Schlafapnoe ohne Maske auch verstärkt, kommt es für den Körper zu Streß, so dass hier ein Zusammenhang durchaus logisch erscheint. Elektrolyte wie Kalzium und Phosphat haben Einfluss auf das sogenannte Altionspotenzial, durch das Erregungen in Nerven- und Muskelzlen sowie in den spezialisierten Herzmuskelzellen ausgelöste werden. So kann es durch Elektrolytverschiebungen kommen, dass die Zellen zu schnell oder zu langsam erregbar sind, wodurch Herzrhythmusstörungen ausgelöst werden können.

Mit freundlichen Grüßen 

Lifeline Gesundheitsteam 

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