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Perikarditis

Kategorie: Herz-Kreislauf » Expertenrat Herz- und Kreislaufbeschwerden | Expertenfrage

04.02.2010 | 11:28 Uhr

Hallo,

ich (25, w, NR, NT, schlank) hatte Ende Dezember eine Perikarditis, bei der die entsprechenden Geräusche bei der Auskultation zu hören waren. Behandelt wurde mit Ibuprofen. Lt. Arzt somit kein Perikarderguss.

Mein EKG ist wieder normal. Ich fühle mich jedoch immer noch nicht voll belastbar, bin schnell erschöpft und kleinste Anstrengungen führen zu einer Pulsfrequenz, die ich sonst nicht kenne. Zeitweise habe ich nach größeren Anstrengungen Fieber.

Jetzt war ich wegen der Symptome gestern erneut bei einem Arzt und dieser stellte nun im Echo kleine Flüssigkeitsmengen fest (lt. seiner Aussage ein leichter Perikarderguss).

Auskultation war normal und auch im EKG zeigten sich keine Veränderungen (außer einer Sinustachykardie).

Müsste bei einem leichten Perikarderguss das EKG nicht abnormal sein (ich habe Angst, dass es gar kein Erguss, sondern irgendetwas anderes ist)?

Können meine Beschwerden von einer vllt. noch vorhandenen Perikarditis kommen oder hätte ich dann andere Symptome oder Auffälligkeiten in EKG und Echo?

Nun soll ich wieder ein Antiphlogistikum nehmen.

Vielen Dank.

Viele Grüße

Julietta

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04.02.2010, 10:14 Uhr
Antwort

Schwer zu sagen. Das muss gar kein echter Perikarderguss sein, das so genannte feuchte Perikard ist ein Grenzbefund. Schwäche und Tachykardie können Nachwirkungen der Perikarditis sein. Aber woher kommt das Fieber? wie hoch? Was sagen die Blutwerte?
Gruß
C. Altmann

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05.02.2010, 05:01 Uhr
Antwort

Hallo Herr Dr. Altmann,

vielen Dank für Ihre Antwort.
Dann werde ich kurz mal den Verlauf schildern:

Ende November hatte ich einen Virusinfekt mit Husten, Schnupfen, Fieber und Schwäche. Dieser war dann wieder abgeklungen und im Dezember bekam ich plötzlich linksseitige Schmerzen im Brustkorb, die sich bei Bewegung, im Liegen und beim tiefen Atmen verstärkten. Hinzu kam erneut Fieber.

Der behandelnde Arzt diagnostizierte lt. Auskultation (Reibegeräusche) und EKG eine Perikarditis (ohne Erguss). Ich bekam ein Antiphlogistikum und fiebersenkende Mittel.

EKG und Auskultation waren zuletzt ohne pathologischen Befund. Mir wurde gesagt, dass das EKG wieder normal sei (die für eine Perikarditis typischen Veränderungen wären nicht mehr sichtbar) und Herz- sowie Lungengeräusche waren ebenfalls normal. Trotzdem fühlte ich mich, wie in meinem ersten Beitrag geschrieben, weiterhin nicht voll belastbar, war schnell erschöpft und kleinste Anstrengungen führten zu einer Pulsfrequenz, die ich sonst nicht kenne.

Seit einigen Tagen habe ich zusätzlich zu den oben beschriebenen Symptomen eben immer wieder Fieber und zeitweise Schmerzen im linken Brustkorbbereich (die jedoch nicht sehr stark und auszuhalten sowie ohne Schmerzmittel zu ertragen sind - ich bin dsbzgl. auch nicht sehr zimperlich).

Jetzt war ich eben wegen der Symptome erneut beim Arzt und dieser stellte nun im Echo diese kleine Flüssigkeitsmenge (falls es eine war) fest, wobei Auskultation EKG normal waren (außer einer Sinustachykardie).

<<Aber woher kommt das Fieber? wie hoch? Was sagen die Blutwerte?<<

Woher das Fieber kommt, weiß ich nicht. Ich hatte gedacht, dass es evtl. für eine erneut sich bildende Perikarditis steht. Aber eigentlich muss ich leider gestehen, dass ich diesbzgl. überfragt bin.

Das Fieber pendelt zwischen 37,5 und 38,5 Grad.

Bei den Blutwerten sind die Entzündungsparameter erhöht - Leukos, Thrombos, CRP, CK, CK-MB und Fibrinogen.


Könnte es sich trotz normalen EKG um eine erneute Perikarditis handeln?

Ist ein feuchtes Perikard kein Perikarderguss?

Könnte evtl. eine Herzmuskelbeteiligung vorliegen?


Liebe Grüße

Julietta

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05.02.2010, 08:02 Uhr
Antwort

Hallo Herr Dr. Altmann,

ich habe Ihnen folgend mal das letzte Ruhe-EKG verlinkt.

www.imgbox.de/?pr=nele-ruhe_ekg.jpg


Enthält dies evtl. doch Hinweise, dass eine erneute Entzündung nicht ausgeschlossen ist?

Liebe Grüße

Julietta

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05.02.2010, 08:33 Uhr
Antwort

Das sind ernstzunehmende Überlegungen. Die Kombination ist zumindest verdächtig. Das Reiben muss nicht immer dab ei sein, im Kontext kann das feuchte Perikard hier doch eine erneute Entzündung anzeigen. CKMB würde für Myokardbeteiligung sprechen.
Engmaschige Kontrollen und dann eine konsequente Diagnostik evtl. mit Virusnachweis aus dem Blut und aus der Biopsie aus dem Perikard sollten erwogen werden.
Gruß
C. Altmann

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05.02.2010, 08:35 Uhr
Antwort

Angedeutete ST-Senkungen im Hinterseitenwandbereich, das ist nicht viel. Der Vergleich zu den letzten normalen EKGs wäre wichtig.
Gruß
C. Altmann

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05.02.2010, 10:51 Uhr
Antwort

Hallo Herr Dr. Altmann,

vielen lieben Dank für Ihre beiden Antworten.

Leider habe ich das lt. Arzt normale bzw. unauffällige EKG nicht vorliegen.

So kann ich nur die beiden EKG`s zeitlich davor und das aktuelle einstellen.
Die ersten zwei EKG`s wurden vor zwei Wochen geschrieben, als die Perikarditis lt. Arzt ausgeheilt war (ich mich jedoch bis jetzt nicht
100 % fit fühle). Die beiden EKG´s 2 unterscheiden sich nur in der Aufzeichnungsgeschwindigkeit. EKG 3 ist das aktuelle (welches Sie in meinem vorigen Beitrag schon angesehen haben) in einer höheren Auflösung.

Im Folgenden schreibe ich Ihnen die Links auf:

www.imgbox.de/users/nele/ruhe_ekg_1.jpg

www.imgbox.de/users/nele/ruhe_ekg_2_25mm.jpg

www.imgbox.de/users/nele/ruhe_ekg_2_50mm.jpg

www.imgbox.de/users/nele/ruhe_ekg_3_aktuell.jpg


Zeigen die beiden Vorgänger des lt. Arzt angeblich normalen EKG´s ebenfalls irgendwelche Auffälligkeiten?

Könnten die angedeuteten ST-Senkungen im aktuellen EKG ein Hinweis für eine neu beginnende Entzündung des Perikards sein?


Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie sich meines Problems nochmals annehmen würden.

Liebe Grüße

Julietta

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07.02.2010, 08:52 Uhr
Antwort

Ich kann aus den 3 EKGs weder eine Perikarditis noch eine auffällige Entwicklung zwischen den Aufzeichnungen erkennen.
Gruß
C. Altmann

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07.02.2010, 09:33 Uhr
Antwort

Hallo Herr Dr. Altmann,

vielen Dank für Ihre Antwort.

Wie ich Ihnen geschrieben hatte, bestand im Dezember eine Perikarditis, die mit einem Antiphlogistikum behandelt wurde.

Geblieben sind seitdem folgende Symptome:

- immer noch nicht voll belastbar,
- bin schnell erschöpft und kleinste Anstrengungen führen zu einer erhöhten Pulsfrequenz, die ich sonst nicht kenne,
- erhöhter Ruhepuls,
- zeitweise nach größeren Anstrengungen linksseitige Brustkorbschmerzen und Fieber.

Die ersten beiden EKG´s wurden Mitte Januar geschrieben, das dritte letzte Woche.

Lt. Arzt war im Echo eben eine kleine Flüssigkeitsmenge zu erkennen und nun soll ich wegen der oben beschriebenen Beschwerden erneut ein Antiphlogistikum nehmen (weil der Arzt vermutet, dass die Perikarditis neu aufflammt). Dies macht mir etwas Angst.


Lässt sich anhand der EKG`s sicher ausschließen, dass keine Perikarditis vorliegen kann und meine noch bestehenden Beschwerden nicht von einer sich neu bildenden Perikardentzündung hervorgehen (und somit das Antiphlogistikum nicht notwendig ist)?

Sind die im 3. EKG vorhandenen angedeuteten ST-Senkungen im Hinterseitenwandbereich unbedeutend oder könnte dies mit den erhöhten Entzündungsparametern (u.a. CK, CK-MB; Troponin nur leicht 0,5 (RB < 0,4)) zusammenhängen?

www.imgbox.de/users/nele/ruhe_ekg_3_aktuell.jpg


Ich würde mich freuen, wenn Sie mir nochmals helfen.

Liebe Grüße

Julietta

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08.02.2010, 06:13 Uhr
Antwort

Ich würde das EKG als im verlauf unverändert ansehen.
Die vorbestehenden Veränderungen zeigen keine Entwicklung, deshalb stützt zumindest derEKG Verlaf nicht die ananhme einer erneut aufflammendne Perikarditis, das ist aber kein Ausschluss. das Gesamtbild entscheidet. Laborwerte und Echo müssen engmaschig verfolgt werden.
Gruß
C. Altmann

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