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Pausen im Langezeit EKG / Extrasystolen

Kategorie: Herz-Kreislauf » Expertenrat Herz- und Kreislaufbeschwerden | Expertenfrage

22.11.2017 | 16:10 Uhr

Hallo liebe Experten,

mich beschäftigt folgendes: Ich bin 41 Jahre alt und hatte vor 5 Jahren eine große Anzahl an Extrasystolen. Nach einem Langzeit EKG fand man dort ca. 3000 SVES, aber keine weiteren Einschränkungen. Mein Arzt meinte mal etwas mehr schlafen und weniger Stress, das ganze half auch, so dass ich seit diesen 5 Jahren mal mehr mal weniger Systolen spürte, insgesamt deutlich weniger.

Vor ca 4 Wochen dann hatte ich wieder 2 Abende bei denen im Liegen ein extremes Gepoltere zu spüren war, dann noch eine gewisse Portion innere Angst dazu und fertig war meine Panik. Naja, da es nun schon 5 Jahre her ist ging ich zu meinem Arzt, der überwies mich an einen Kardiologen und ein Langzeit EKG wurde angelegt. Da ich in diesen 22 Stunden wenig Gepoltere spürte, war mir schon klar, dass die Menge an Systolen gering sein wird. Insgesamt waren 12 SVES und 9 VES, also fast nichts...

Nun zu meiner Frage. Auf der Auswertung stand drauf: unauffälliges Holter EKG mit durchgehendem im Mittel noch normfrequenten SR, nur wenige isolierte VES und SVES, keine pathologischen HRST oder Pausen, eine Pause von 2,5 Sekunden bei einer einzelnen AV-Blockierung. Empfehlung: nur symptomatische Maßnahmen angezeigt.

In der Tabelle steht aber Pause (<> 1,5 Sek) 63, Min RR (ms)288 um 14:22, und Max RR (ms)2576 um 23:04...

Min HF 38 um 23:04, durchschnittlicher HF 57

Ich kann daran nicht erkennen ob was für ein Grad der AV Block ist und ist ein Block schon viel?? Kann man das daran erkennen??

Was heißt die Zahl 63? Wenn ich mich richtig belesen habe sind doch dann die 63 alles AV Blocks mit über 200 ms Zeit oder? Er spricht aber von nur einem Block?! Sie sehen ich steige nicht wirklich hinter...Vielen vielen Dank für Ihre Antwort.

 

 

 

 

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Bisherige Antworten
Lifeline Gesundheitsteam
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29.11.2017, 11:28 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo,

so wie Sie die Tabelle beschreiben, scheint damit gemeint zu sein, dass 63 Pausen aufgetreten sind. Die kürzeste um 14:22Uhr mit einem RR-Abstand von 288ms und die längste um 23:04Uhr mit 2576ms. Um welchen AV-Block es sich dabei handelt, kann man so nicht richtig erkennen. Bei einem AV-Block 1.Grades kommt es zu einer verlängerten Überleitung vom Vorhof auf die Kammer. Der AV-Knoten ist dabei nicht blockiert, es besteht aber ein verlängertes PQ-Intervall. Der AV-Block 1.Grades Besitz in der Regel keine klinische Relevanz. Bei einem AV-Block 2. Grades Typ I ist mit jeder Herzaktion ein länger werdendes PQ-Intervall festzustellen. Die Verlängerung des PQ-Intervalls schreitet bis zum kompletten Ausfall einer Überleitung fort. Danach kommt es wieder zu einer schlagweisen Verlängerung des PQ-Intervalls (Wenckebach-Periodik). Dieser AV-Block hat eine gute Prognose. Beim AV-Block 2.Grades Typ II ist das PQ-Intervall im EKG konstant. Es kommt jedoch regelmäßig zum Ausbleiben der Überleitung. Häufig wird jede zweite oder jede dritte Vorhofaktion nicht auf die Kammer übergeleitet. Dieser AV-Block stellt eine Indikation für einen Herzschrittmacher dar. Ein AV-Block kann also isoliert auftreten, in der Regel folgt dieser aber einer Periodik, so dass man zwar von einem AV-Block spricht, es aber mehrere Auffälligkeiten im EKG gibt, die zu dieser Diagnose gehören. Sprechen Sie also nochmal mit Ihrem behandelnden Arzt, welche Konsequenz er aus seiner Diagnose zieht.

Mit freundlichen Grüßen 

Lifeline Gesundheitsteam 

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