Meines Wissens wird erst bei einer schweren MI operiert. Ich (81) sehe es aber nicht als sinnvoll an eine weitere Verformung des Herzens abzuwarten. Ich spiele noch Tennis, seit 6 Wochen wird es mir aber nach 1 1/2 Stunden schwarz vor den Augen, allgemein fühle ich mich etwas benommen. Dicke Füße scheinen sich nun nach Einnahme von Hygroton 25 wieder zu bessern. NT-proBNP liegt bei 240. Blutdruck morgens bei 130 bis 150 trotz 2 x Candesartan 16 mg. Habe einen Schrittmacher. Sinnvoll ist es sicher auch eine Zweitmeinung einzuholen?
Operation bei mittlerer Mitralklappeninsuffizienz sinnvoll?
Kategorie: Herz-Kreislauf » Expertenrat Herz- und Kreislaufbeschwerden | Expertenfrage
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam
Hallo alphalambda,
wir können das aus der Ferne natürlich nur eingeschränkt beurteilen, allerdings ist es an sich schon sinnvoll, eine Zweitmeinung einzuholen.
Die Entscheidung zur Operation hängt am Ende immer von vielen Faktoren ab, die Schwere der Erkrankung ist ein Faktor, weitere sind Ihre allgemeine Gesundheit, das Risiko des Eingriffs und der Narkose sowie auch der zu erwartende Nutzen.
Um das besser einzuschätzen, kann es schon sinnvoll sein, eine zweite Facharztmeinung einzuholen. Gegebenenfalls kann es auch hilfreich sein, die Medikation weiter anzupassen.
Insgesamt scheint die Symptomatik schon am ehesten auf das Herz zurückzuführen zu sein, wir können das aber wie schon beschrieben nicht sicher sagen.
Sprechen Sie ganz offen mit Ihrem Arzt darüber. Vielleicht kann er Ihnen genau darlegen, wieso er von der Operation derzeit abrät.
Wir hoffen, wir konnten Ihnen damit weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam
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Danke für Ihre Stellungnahme. Ich hoffe in Kürze eine zweite Facharztmeinung zu bekommen. Wäre durch eine TEE nicht eine sicherere Diagnose möglich? Dazu brauche ich wohl eine Überweisung. Von diesem Wunsch wird die derzeit behandelnde Kardiologin wohl nicht begeistert sein.
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Ich habe jetzt einen Termin für ein TEE Mitte März bekommen. Interessieren würde mich noch wie lange ein MitraClip hält. An welcher Stelle wird er längs der Segellippen eingesetzt? In der Mitte gehen ja die Klappen kaum noch auf.
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam
Hallo alphalambda,
Ja, das ist immer relativ individuell. In den meisten Fällen sollte auch ein transthorakales Echo ausreichend sein. Wenn Ihre Kardiologin die Indikation zum TEE sieht, dann ist das angebracht.
Über das beste Vorgehen für eine Behandlung einer Mitralklappeninsuffizienz wird normalerweise in einem großen Team aus Experten entschieden. Dazu gehören sowohl Chirurgen als auch Kardiologen. Für eine Einschätzung sind einige Befunde notwendig. Dass jetzt ein TEE gemacht wird, ist dabei sicherlich hilfreich.
Ein MitraClip wird normalerweise in der Mitte der Klappe so angebracht, dass die Klappe sich in der Mitte berührt. Damit öffnen sich praktisch von da an 2 Klappen, also jeweils rechts und links des Clips eine, die aber kleiner sind, sich aber dafür vollständig schließen können. Anschließend wächst die Klappe in der Mitte etwas zusammen, sodass normalerweise der Clip dauerhaft ausreichen sollte. Auf einer bekannten Videoplattform können Sie hierzu recht gute Animationen finden.
Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam
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Danke für die ausführliche Antwort. Wenn in der Mitte verknüpft wird bleibt ein deutlich kleinerer Strömungsquerschnitt offen. Das könnte man sicherlich näherungsweise nachrechnen. Der Ventrikel dürfte dann schlechter gefüllt werden, was eine Leistungseinbuße bedeutet. Also wäre ein Klappenersatz besser?
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam
Hallo alphalambda,
sehr gerne.
Der Clip wird normalerweise so gesetzt (und gegebenenfalls korrigiert), dass der Querschnitt ausreichend offen bleibt. Insgesamt wird der Eingriff gut vertragen und auch das Outcome danach ist sehr gut.
Entscheidend ist aber die Indikation. Dafür ist es eben notwendig, dass das Heart-Team sich zusammensetzt und die Befunde genau prüft, um das richtige Vorgehen zu finden.
Verlassen Sie sich bezüglich der Indikation ganz auf Ihre Ärzte. Es wird schon das richtige Vorgehen für Sie ganz individuell herausgesucht.
Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam
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Danke für die Antwort. Das klingt nun aber schon sehr nach Beruhigung. Werde ich mich also noch mehr um das Thema kümmern, eventuell über Literatur. Wäre da eine Verkleinerung des Klappenringes nicht erfolgversprechender?
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam
Hallo Alphalambda,
machen Sie das. Sicherlich kann die Literatur da hilfreich sein, ein wichtiger Faktor, welcher dabei mitberücksichtigt werden sollte, ist die vorliegende Expertise. Wenn zwei Verfahren etwa gleich gut sind, sollte das gewählt werden, das der Arzt beherrscht und das er vorschlägt. Sollte der Clip beispielsweise beim ersten Setzen nicht gleich passend platziert sein, fällt das dem geübten Arzt gleich auf und er kann das korrigieren. Dabei mitzuberücksichtigen ist bei Eingriffen am Herzen aber nicht nur der einzelne Kardiologe, sondern das gesamte Team.
Was jetzt bei Ihnen der Grund für die eine Entscheidung ist, wissen wir nicht. Sie haben aber natürlich das Recht, die Grundlage der Entscheidung zu erfragen. Es gibt aber sicher einen Grund dafür.
Informieren Sie sich gerne weiter darüber, holen Sie sich aber auch die Expertise der Ärzte ein. Das gilt es wie gesagt mit zu bedenken.
Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam