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Mögliche Ursachen für zu starken Herzschlag

Kategorie: Herz-Kreislauf » Expertenrat Herz- und Kreislaufbeschwerden | Expertenfrage

04.10.2022 | 11:15 Uhr

Hallo Lifeline-Experten Team,

in diesem Beitrag möchte ich gezielt nach möglichen Ursachen von einem zu starken Herzschlag fragen.

Zuerst zu der Anamnese: Ich spüre seit ca. über einem Jahr (kein spezieller erkennbarer Auslöser) meinen Herzschlag im Ruhezustand zu stark.

Entweder ich spüre meinen Herzschlag zu stark, oder mein Herz an sich schlägt zu stark, ich vermute eher auf Letzteres.

Es fing schleichend an und wurde dann mit der Zeit stärker. Einen äußeren erkennbaren psychischen Auslöser gab es nicht, kein zusätzlicher Stress, keine besonderen Probleme, nichts dergleichen.

Ich habe momentan die Verdachtsdiagnose auf ME / CFS (bisher keine Biomarker verfügbar, Diagnose erfolgt über Ausschluss von anderen Krankheiten und Fragebögen).

Der Herzschlag ist relativ gleichmäßig über den Tag gleich (zu) stark. Eine zusätzliche Verstärkung (nicht als Auslöser!) merke ich bei Koffein-Konsum bzw. bei körperlicher oder emotionaler Anstrengung, was ja auch völlig normal ist.

Allerdings war früher der Grund-Herzschlag, also der Herzschlag im Ruhezustand, nicht spürbar.

Ich spüre das Herzklopfen v.a. im Brustkorb, in den Ohren und im Nacken- und Halsbereich.

Manchmal ist es so stark bzw. laut und so unangenehm, dass ich deswegen nicht einschlafen kann. Davor hatte ich noch nie Probleme mit dem Herzschlag im Liegen im Ruhezustand.

Im Juni 2022 hatte ich für ca. 2 Wochen am Stück erstmals starke Herzrhythmus-Störungen ebenfalls ohne äußeren Auslöser.

Davor und danach ist es bisher nicht wieder aufgetreten.

Deswegen war ich auch bei einem Kardiologen für einen Herz-Ultraschall, dieser war unauffällig.

Ein Langzeit-EKG zeichnete viele Extra-Systolen auf, die Ursache dafür war den Ärzten bisher unklar.

Das zu starke Herzklopfen an sich, um das es in diesem Beitrag hauptsächlich gehen soll, tritt regelmäßig und dauerhaft auf, also keine akuten Phasen wie das eben beschriebene Herz-Stolpern.

Als mögliche Ursachen bei mir sind schon einmal ausgeschlossen:

- geistiger, körperlicher und emotionaler Stress

- Nebennierenrinden-Fehlfunktion

- Andere hormonelle Fehlfunktionen

- Herzwand-Verdickung

- Aortenklappen-Insuffizienz

Wie schon oben beschrieben, habe ich die Verdachts-Diagnose ME / CFS.

Hierbei ist neben vielen anderen gestörten Systemen das autonome bzw. vegetative Nervensystem gestört.

Dieses ist u.a. für den Herzschlag zuständig, wodurch die Probleme evtl. ausgelöst werden könnten.

Leider ist mir keine Diagnostik-Methode bekannt, die das konkret bestätigen könnte.

Ich hoffe Sie haben noch weitere Ideen und Vorschläge, was ich unternehmen könnte, die Symptomatik ist sehr lästig und zermürbend.

Viele Grüße,

Jay

 

 

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Bisherige Antworten
Lifeline Gesundheitsteam
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10.10.2022, 11:56 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo Jay,

wurde denn auch schon eine Lamgzeit-Blutdruckmessung durchgeführt? Natürlich kann es sein, dass die Symptomatik objektiv vorliegt, möglcih ist aber auch, dass nur Sie das subjektiv wahrnehmen.
Sollte es sich wirklich um eine Dysregulation des autonomen Nervensystems handeln, müssten objektivierbare Symptome vorliegen; das Herz betreffend also ein unpassender Puls und/oder Blutdruck. Würde der Blutdruck im Nombereich liegen, würde das dagegen sprechen, dass das Herz tatsächlich zu fest schlägt. Dann wäre es entweder das Empfinden oder irgendeine anatomische Besunderheit der Gefäße oder etwas Vergleichbares.
Das sollte vielleicht noch überprüft werden.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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24.10.2022, 09:58 Uhr
Kommentar

Hallo Lifeline-Team,

danke für die Antwort.

Ja eine Langzeitblutdruckmessung wurde gemacht, da gab es einige erhöhte Werte.

Wodurch das konkret entstand ist noch nicht ganz klar, evtl. durch meinen krankheitsbedingten Bewegungsmangel (ich kann keinen Sport machen und Bewegung ist auf eine Minimum wg. der Erschöpfung beschränkt) oder aber auch u.U. durch die Dysregulation meines VNS.

Ist Ihnen bekannt, ob das VNS dauerhaft erhöhte Blutdruckwerte erzeugen kann?

Einen zu schnellen Ruhe-Puls bemerke ich auch immer wieder.

Was mich interessieren würde: Welche diagnostischen Möglichkeiten sind Ihnen bekannt, mit denen man mögliche Erkrankungen des VNS feststellen kann?

Gibt es da Untersuchungen oder ist das eher schwierig?

Danke für eine Rückmeldung und LG,

Jay

Lifeline Gesundheitsteam
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29.10.2022, 09:40 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo Jay,

Okay, dann könnte es schon sein, dass hier irgendetwas "verrückt spielt".
Das Problem an der Diagnostik des vegetativen Nervensystems ist, dass es sich tatächlich nicht so wie der Rest des Nervensystems überprüfen lässt. Es lässt sich ja eben nicht willentlich ansteuern, sodass man die Funktionsweise einfach überprüfen kann. Deswegen bedient man sich sozusagen einiger Tricks, um die Funktionsweise über Umwege zu überprüfen.
Für das Herzkreislaufsystem gibt es hier z.B. den Schellong-Test. Grob gesagt ändert man ganz schnell die Umgebung für das Kreislaufsystem und beachtet, wie es darauf reagiert. Ein auffälliges Ergebnis liefert dann Hinweise. Ähnlich gibt es die Kipptischuntersuchung, die aber einen höheren Aufwand darstellt und deshalb seltener durchgeführt wird. Möglich ist auch eine Überprüfung der Schweißsekretion.
Da die Untersuchungen recht aufwändig sind, werden sie meistens in Kliniken durchgeführt. Darüber können Sie aber mit Ihrem Hausarzt schon sprechen, das wären schon sinnvolle Untersuchungen.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen damit weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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04.11.2022, 19:54 Uhr
Kommentar

Hallo Life-Line-Team,

Alles klar, dann werde ich mich diesbezüglich einmal erkundigen und schauen, ob ich mit Hilfe der vorgeschlagenen Tests etwas herausfinden kann!

Vielen Dank und liebe Grüße,

Jannis V.


05.11.2022 11:29 – Beitrag von der Redaktion bearbeitet.

Lifeline Gesundheitsteam
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09.11.2022, 11:44 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo Jannis,

lassen Sie uns gerne wissen, wenn es etwas Neues gibt. Sollten sich weitere Fragen ergeben, sind wir natürlich gerne wieder für Sie da.

Bis dahin alles Gute - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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