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Linksschenkelblock Ursache (noch) unbekannt

Kategorie: Herz-Kreislauf » Expertenrat Herz- und Kreislaufbeschwerden | Expertenfrage

27.12.2017 | 13:09 Uhr

Hallo Expertenteam,

ich bin 33 Jahre alt, schon viele Jahre Nichtraucher, Normalgewicht, habe Bluthochdruck der mit Ramipril behandelt wird und bei mir wurde vor 6 Jahren ein inkompletter Linksschenkelblock diagnostiziert ab einem Puls von 180, da ich zu dieser Zeit bei starker körperlicher Tätigkeit ein Druck/Schmerzgefühl hinter der Brust verspürte, wenn dieser auftrat, worauf ich zum Kardiologen ging.

Ab diesem Zeitpunkt begann ein 1-2 Jahre Marathon an Untersuchungen von mehreren B-EKGs und Stress-Echo, Myocardszintigraphie bis hin vor fast 4 Jahren einer Katheteruntersuchung. Gefunden hatte man bis dato nix und man sagte mir, dass der LSB woher auch immer der kommt, halt da ist und bleiben wird. War für mich eine große Beruhigung, da dieser eh nur bei hohem Puls auftrat.

Im laufe der Zeit jedoch trat der LSB bei immer geringern Puls auf bis er auch in Ruhe nun da ist. Seitdem er immer früher auftrat desto mehr merkte ich, dass meine körperliche Ausdauer immer mehr in den Keller gegangen ist. Bei den jährlichen Ultraschall und Langzeit EKG Kontrollen beim Kardiologen sagt man mir bis jetzt immer, es sei alles in Ordnung.

Nun ist es seit gut einem Monat so, dass ich schon wieder dieses seltsame Gefühl bei körperlicher Betätigung hinter dem Brustbein verspüre als würde wieder jemand einen Schalter umlegen mit einer nochmaligen Leistungsabnahme bzw. dem Gefühl schneller außer der Puste zu sein. Ich schätze, dass sich der inkomplette LSB sich zu einem Kompletten ausgeprägt hat.

Ich weiß einfach nicht mehr was ich tun soll, da ich ohnehin einen handwerklichen Beruf ausübe. Ich habe riesige Angst, dass dies der Beginn einer dilatativen Kardiomyopathie ist.

Wäre bei mir ein CRT Schrittmacher denn nicht sinnvoll, dass der LSB wieder weg wäre, dass Herz wieder normal pumpt und ich keine Beschwerden mehr hätte? Die Beschwerden traten ja erst seit dem LSB auf.

Über eine Antwort und vor allem einen guten Rat würde ich mich sehr freuen!

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Bisherige Antworten
Lifeline Gesundheitsteam
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02.01.2018, 11:01 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo Flo 1985,

ein Herzschrittmacher ist keine Kleinigkeit, so dass hier auch immer die Indikation dafür genauestens geprüft werden sollte. Die Indikation für einen CRT bzw. BVP-Schritmacher ist eine hochgradige Herzinsuffizienz mit gleichzeitig bestehendem Linksschenkelblock und der daraus resultierenden asynchronen Herzaktion, sofern die Patienten über Begleitsymptome wie Atemnot klagen. Diese Indikation scheint aus Ihrer Beschreibung nicht gegeben, ob ein Schrittmacher trotzdem in Erwägung gezogen werden könnte, müssen Sie mit Ihrem behandelnden Kardilogen besprechen, dies kann man aus der Ferne nicht beurteilen. Die Ursachen für die nochmalige Leistungsabnahme können sehr verschieden sein, so kann auch eine Infekt, sowie psychischer Streß ursächlich dafür sein. Da Sie ja scheinbar einen einjährigen Kontrollintervall haben, ist es eher unwahrscheinlich, dass es plötzlich zu akuten Veränderungen kommt, die vorher nicht absehbar waren. Trotzdem sollten Sie bei Veränderungen die Sie wahrnehmen immer Rücksprache mit Ihrem behandelden Kardiologen halten und eventuell einen zusätzlichen Termin vereinbaren. 

Mit freundlichen Grüßen 

Lifeline Gesundheitsteam 

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02.01.2018, 19:05 Uhr
Kommentar

Vielen Dank für die Antwort.

Psychischer Stress könnte tatsächlich ein Indikator für die von mir genannten Beschwerden sein. Ich war zwei mal wegen einer generalisierten Angststörung mit Panikattacken bereits in Behandlung. Beim ersten Mal ohne, beim zweiten mal genau wegen dem Linksschenkelblock, der mich damals komplett aus der Bahn warf, weil man halt auch einiges gelesen hat, dass dies der Beginn einer Herzschwäche sein könnte.

In 3 Wochen habe ich wieder meine jährliche Kontrolle und hoffe, dass noch alles okay ist.

Lifeline Gesundheitsteam
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08.01.2018, 09:39 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo Flo1985,

für die jährliche Kontrolle wünschen wir Ihnen alles Gute.

Mit freundlichen Grüßen 

Lifeline Gesundheitsteam 

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26.01.2018, 11:04 Uhr
Kommentar

Hallo nochmal Expertenteam,

ich habe gestern bzw. heute meine jährlich kardiologische Untersuchung hinter mir gebracht. Das Ultraschall war wieder in Ordnung. Es wurde noch Blutdruck gemessen, der mit 140/90 ein wenig erhöht war, ein EKG geschrieben und nachdem ich ein LZ-EKG noch bekam hat man mir gesagt, dass mein Puls mit ca. 90 zu hoch sei weswegen man mir nun Beta-Blocker verschrieb, aber sonst alles in Ordnung gewesen sei.

Den großen Schrecken bekam ich jedoch, als ich den Raum verließ und mit meinem EKG Befund zur Anmeldung ging um mir das Rezept anfertigen zu lassen. Auf dem 12-Kanal EKG stand, dass zum Zeitpunkt der Aufnahme mein Puls 99 war (ich war aufgeregt), aber das was mich schockiert hat, dass die QRS Dauer 191ms betragen hat! Vor 4 Jahren im Krankenhaus war diese noch bei 110ms. Ich bin zwar kein Arzt jedoch weiß ich, dass anhand von der QRS Dauer die Ausprägung von, in meinem Fall dem LSB, zu erkennen ist.

Jetzt bin ich natürlich völlig verunsichert was das auf sich hat, obwohl mein Kardiologe noch meinte es passt alles und ist in Ordnung. Ihn darauf ansprechen konnte ich nicht mehr da ich schon bei der Anmeldung stand. :-(

Ich mache mir nun ernsthaft Sorgen oder sind diese unbegründet?

Lg Flo

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