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KHK/ Herzinsuffizienz mit 37 Jahren möglich?

Kategorie: Herz-Kreislauf » Expertenrat Herz- und Kreislaufbeschwerden | Expertenfrage

11.10.2022 | 22:01 Uhr

Hallo, 

ich habe im Allgemeinen seit Ende Juli einen Leistungsabfall bemerkt und bin nicht mehr so belastbar (physisch und psychisch). Zu dem habe ich bei Bewegung/normalem Gehen bergauf, Treppen steigen oder Sport und wandern einen rasch ansteigenden Puls (bis zu 160), der dann aber auch relativ rasch wieder sinkt. Außerdem bemerkte ich starke Extrasystolen, bei denen ich das Gefühl hatte, dass unter Belastung das Herz kurz aufhört zu schlagen. Begleitet wurde dieses Gefühl von Ohnmacht- Gefühlen. Seitdem ich Bisoprolol 1,25mg einnehme habe ich diese "Attacken" seltener. Hinzukommend fällt mir das Atmen schwer (hier auch oft Blockaden in der BWS). Im September hatte ich dann eine Spiroergometrie- Unters.: max O2-Puls 8,6; VO2 an VT1< 40% von VO2Max predic. Eine kardiovaskuläre Limitaion sei vorhanden und es soll bei einem Kardiologen eine KHK ausgeschlossen werden. Ich bin 37, normalgewichti, kein Diabetis, keine Toxine, Nichtraucherin. Kann mir jemand diese Ergebnisse erklären? Die letzten Wochen und Monate waren für mich eine Zerreißprobe und das Warten auf Ergebnisse oder Untersuchungen habe mich seelisch krank gemacht. Vor der Untersuchung hatte ich eine Panikattacke. Kann auch diese Auswirkungen auf das Ergebnis haben? Vielleicht auch die Einnahme eines Antidepressivums und Bisoprolol? 
Die nächste Untersuchung ist in 2 Wochrn: Szintigraphie mit Stress und Kardio- MRT. Das Warten und die Ungewissheit machen mich wahnsinnig. 
im Ultraschall und Ruhe- EKG, als auch im Langzeit- EKG unter Biso- Einnahme sind alle Ergebnisse in Ordnung. Kann mir jemand die obigen Ergebnisse erklären? Ist es möglich, dass ich einfach extrem untrainiert bin oder kann es sogar das Ergebnis einer Post- Covid Erkrankung sein? 

Liebe Grüße im Voraus 

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Bisherige Antworten
Lifeline Gesundheitsteam
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19.10.2022, 16:04 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo,

verzeihen Sie bitte die verspätete Antwort.
Die Ergebnisse deuten tastsächlich auf eine verminderte Leistung des Herzens hin. Theoretisch könnte da das Bisoprolol schon einen Einfluss drauf haben, da es ja das Herz "bremst". Allerdings sollte dieser Einfluss nicht so stark sein.
Der Verlauf hätte uns anfangs auf eine virale Infektion hingedeutet, aber das sollte nicht so lange anhalten. Es ist also schon möglich, dass irgendetwas am Herzen vorliegt, eine KHK oder eine Insuffizienz sind prinzipiell schon möglich. Wobei Ersteres eher nicht in Ihrem Alter auftritt. Was es ist, können wir aus der Ferne natürlich nicht beurteilen, es kommt viel infrage. Es könnte auch genetische Ursachen haben. Gibt es in Ihrer Familie denn bekannte Herzerkrankungen? Auch ein Herzbeutelerguss wäre möglich, das wurde aber hoffentlich schon überprüft und das wäre im EKG aufgefallen.
Manche Antidepressiva oder andere Psychopharmaka können auch das Herz beeinflussen, das ist richtig. Was nehmen Sie denn ein?
Sinnvoll sind die weiteren Untersuchungen jetzt auf jeden Fall. Sie haben schon Recht damit, dass diese Befunde nicht zu Ihrem Alter oder Ihrem Lebensstil passen. Deswegen muss dem nachgegangen werden. Vorstellbar wäre dann am Ende, sollte nichts rauskommen, auch wieder der Anfangsverdacht, den Sie auch schon geäußert haben: eine Folge durch eine Covid-Erkrankung.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen damit weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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19.10.2022, 18:50 Uhr
Antwort

Hallo, nächste Woche habe ich ein Kardio- MRT und die Szinitigraphie. In 1. Linie wünsche ich mir, dass ich nichts am Herzen habe. In meiner Familie gibt es keine Herzerkrankungen. Zu dem Zeitpunkt nahm ich Fluoxetin ein. Vor der Untersuchung hatte ich eine Panikattacke und die Nacht kaum geschlafen, was eventuell auch die Leistung gemindert haben könnte? Was genau bedeuten die Werte? 

liebe Grüße und Dankeschön 

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19.10.2022, 18:54 Uhr
Antwort

Einen Perikarderguss hätte man sicherlich auch im Ultraschall gesehen? 

Lifeline Gesundheitsteam
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20.10.2022, 13:17 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo,

ja, einen Perikarderguss hätte man ziemlich sicher gesehen.
Der Befund ist wirklich ungewöhnlich. Dass nur die Einnahme von Fluoxetin, eine Panikattacke und der Schlafmangel die Werte so weit beeinflussen, ist eher unwahrscheinlich.
Die Werte geben keine sichere und belastbare Aussage. Der Sauerstoffpuls gibt an, wie viel Sauerstoff pro Herzschlag aufgenommen wird, das andere bedeutet praktisch, wie viel Sauerstoff Sie bei VT1 in Prozent des Maximums Sie atmen. VT1 ist der Moment, wenn Sie so belastet sind, dass das Sprechen in ganzen langen Sätzen nicht mehr möglich ist und der Körper die Atmund deutlich steigern muss. Die gemessenen Werte geben aber eher nur Hinweise und erlauben keine Diagnose.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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20.10.2022, 13:28 Uhr
Kommentar

Dankeschön. Am Anfang der Untersuchung sagte die Ärztin noch, dass ich fit bin und man das in der Aufzeichnung sieht, dann aber sah das eben in dem Befundbericht doch anders aus. Würde man denn eine Herzinsuffizienz im EKG sehen? 

liebe Grüße 

Lifeline Gesundheitsteam
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20.10.2022, 13:33 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo,

eine Herzinsuffizienz würde man im EKG nicht unbedingt sehen, evtl. aber Hinweise darauf.
Sprechen Sie nochmal mit Ihrer Ärztin über den Befund und wie sie diesen einschätzt. Lassen Sie ihn sich auch nocheinmal genau erklären, vielleicht verstehen wir ihn auch gerade falsch.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen damit weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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20.10.2022, 19:29 Uhr
Antwort

Leider konnte meine Hausärztin den Befund nicht gut interpretieren und teilte mir auch ziemlich unsensibel mit, dass ich der 1. Mensch in meinem Alter sei, der eine Herzschwäche oder eine KHK hätte. Ich leide laut ihrer Angabe unter Ängsten. sie meinte, dass jeder Mensch außer Atem sei, der die Treppe rauf geht. Da ich also hier keine gute Auskunft erhielt und die Termine bei Kardiologen rar sind und ich seit Wochen keine Antwort erhalte, nahm ich die Plattform als Anker, um eine Idee von den Daten zu erhalten. Wenn die Ergebnisse der Szintigraphie und dem Kardio MRT ausgewertet sind, kann ich, wenn sie mögen ein Update geben. 

liebe Grüße 

 

 

Lifeline Gesundheitsteam
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23.10.2022, 10:41 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo,

Ja, machen Sie das gerne. Hoffentlich konnten unsere bisherigen Antworten ihnen schon etwas helfen. Wie schon gesagt, wir halten den Befund auch für überprüfenswert.
Sollten sich in der Zwischenzeit weitere Fragen ergeben, sind wir natürlich gerne wieder für Sie da.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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30.10.2022, 19:40 Uhr
Kommentar

Hallo nochmal, 

 

nun habe ich den Befund meines Kardio MRT

 

Dilatative Kardiomyopathie mit globale, septalbetonter Hypokinesie und LV-EF 55%
Am ehesten abklingenden Myokarditis mit Restödem an der lateralen LV- Wand, sowie Aspekte eines Stunnings im Septum basal>> apikal.

Ich bin sehr traurig und vor allem wütend, da ich das ganze nun seit Juli mit mir umher schleppe und nicht ernst genommen wurde. Kann dieses Kardiomyopathie wieder zurück gehen? Welche Alternativen Möglichkeiten einer Therapie gibt es? 

liebe Grüße 

Lifeline Gesundheitsteam
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06.11.2022, 21:05 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo,

ja, das können wir nachvollziehen, dass Sie sehr enttäuscht sind. Immerhin waren Sie ja "rechtzeitig" beim Arzt. Glücklicherweise wurde ja jetzt endlich die richtige Untersuchung veranlasst und es gibt einen greifbaren Befund.
Ob eine Kadriomyopahtie richtig behandelt werden kann, hängt immer von der Ursache ab. Das muss in diesem Fall der behandelnde Kardiologe entscheiden. Der Befund deutet aber indirekt an, das mit einer weiteren Besserung zu rechnen ist. Außerdem sollte es wahrscheinlich möglich sein, dass Sie Ihr Herz weiter trainieren und so die Leistung verbessern. Dadurch sollte sich das über die Zeit hoffentlich bessern lassen. Hierzu wäre "Herzsport" sinnvoll. Darüber sollten Sie mit Ihrem Kardiologen sprechen.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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