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Herzrasen woher

Kategorie: Herz-Kreislauf » Expertenrat Herz- und Kreislaufbeschwerden | Expertenfrage

10.02.2018 | 02:39 Uhr

Einen wunderschönen Guten Tag und gleich einmal vielen lieben Dank für Ihre aufopferungsvolle Arbeit!

Ich bin männlich, 26 Jahre alt und wiege um die 75kg bei 185cm Körpergröße...

Seit einiger Zeit (ca. 1,5Jahre) habe ich bei ungewöhnlichen oder ausladenden Bewegungen (wie im Liegen von einer Seite auf die andere drehen) ein Stechen im Brustkorb, immer ungefähr im selben Bereich. Aber nur punktuell an einer Stelle... Teilweise ist auch über den Tag eine Verspannung beziehungsweise Schmerz in der Schulter zu spüren. Nun sind seit ungefähr einem Dreiviertel Jahr Herzrhythmusstörungen(?!) gekommen.

Vieles kommt auch von einer unterschwelligen Angst, beziehungsweise dem „hineinsteigern“ dessen bin ich mir bewusst.

Allerdings gibt es Sachen, die mir trotzdem extremes Unwohlsein bereiten, ich versuche sie mal so gut wie möglich zu beschreiben:

Problem 1: Das vielleicht schlimmste. Teilweise aus ruhigen Situationen enormes anfallsartiges Herzrasen, welches schlagartig und ohne Vorwarnung beginnt ...bei dem Versuch mitzuzählen, was sich als sehr schwierig gestaltet, aufgrund der schnellen Abfolge, kamen wir (meine Freundin hat mir nie wirklich geglaubt, wie schnell es ist, deswegen konnte ich es ihr im Dezember erstmalig „zeigen“) auf ca. 170 Schläge die Minute! Das ganze Schauspiel hält dann ca. 10-20Sekunden an...manchmal auch nur 5Sekunden. Dann verabschiedet es sich mit einem „versetzten“, beziehungsweise Pulsaussetzer/Pulspause. Zumindest habe ich dies beim gestrigen letzten Anfall gespürt!

Interessant ist, dass das Herzrasen zu 90% durch eine ungefähr identische Bewegung ausgelöst wurde...

Entweder wollte ich mich bücken, um einen Karton aufzuheben, bin für ein Foto gesprungen, habe mich zu jemanden auf die Couch gebeugr, um Zu begrüßen oder habe mich in das Auto gesetzt, wo man sich ja auch etwas verkrümmen muss...

Problem 2: Immer wieder das Gefühl, dass ein Herzrasen unmittelbar bevor steht, beziehungsweise „Herzvibrieren“ was man wahrnimmt. 

Problem 3: Generell habe ich einen recht niedrigen Puls/Ruhepuls...ein Langzeit-EKG ergab um die 85.000 Schläge in 24h.

Teilweise sinkt in Entspannung und Liegen der Puls auf 45! Nachts ist im Langzeit-EKG ein Rückgang auf 41 nachzuvollziehen.

Pulsanstieg ist, nach meiner Auffassung, gegeben und steigt progressiv.

 Das sind die größten Probleme/Sorgen mit denen ich mich herumschlagen muss!

Was mich seit der Auswertung des Langzeit-EKG noch beunruhigt ist, dass es in den 24h lediglich eine Extrasystole gab, diese den Ursprung aber in der Kammer hatte...

Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, das oben beschriebenes Herzrasen eine ventrikuläre Tachykardie darstellt? Beziehungsweise, gibt es andere Diagnostika, als das Herzrasen auf einem Langzeit-EKG aufzuzeichnen, da es doch ziemlich selten auftritt und ich diese Wahrscheinlichkeit der Dokumentation als der gering einschätze!

Ich freue mich auf eine Antwort von Ihnen und verbleibe mit freundlichen und hoffenden Grüßen

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Bisherige Antworten
Lifeline Gesundheitsteam
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14.02.2018, 12:13 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo Heidenei,

so kann man leider nicht beurteilen, ob es sich bei dem beschriebenen Tachykardien um ventrikuläre handelt. Extrasystolen sind bei einem sonst gesunden Herzen nicht gefährlich, auch nicht wenn diese ventrikulär sind oder gar mehrmals hintereinander auftreten. Bei Tachykardien ist dies ähnlich, so lange diese sich innerhalb kürzester Zeit wieder selbst regulieren. Neben einem Langzeit-EKG  gäbe es noch die Möglichkeiten einer EPU oder eines Stress-MRTs des Herzen, sowie ein Event-Recorder zur Erfassung der Rhythmusstörungen. Besprechen Sie dies am besten mit Ihrem behandelden Kardiologen ob dies in Ihrem Fall auch sinnvoll ist.

Mit freundlichen Grüßen 

Lifeline Gesundheitsteam 

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14.02.2018, 12:47 Uhr
Kommentar

Hallo und vielen lieben Dank für die Antwort und Hilfe! :)

Also führt an der etwaigen Aufzeichnung, um mit Sicherheit etwas sagen zu können, kein Weg vorbei? Um eine Katheteruntersuchung wollte ich an und für sich umhinkommen... Unter welchen Voraussetzungen könnte ein solches Stress-MRT verordnet werden?

Wie ich oben ansprach, passiert es zu 90% tatsächlich bei einer bestimmten Bewegung...sehen Sie da einen etwaigen ursächlichen Zusammenhang? (Verspannungen, Nerven...)

Vielen Dank noch einmal!

Lifeline Gesundheitsteam
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19.02.2018, 10:04 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo Heidenei,

für eine genaue Abklärung der Ursache, wird wohl leider kein Weg an den weiteren Untersuchungen vorbeiführen. Voraussetzungen für ein Stress-MRT sind zum Beispiel Herzrhythmusstörungen, die nur unter bestimmten Bedingungen ausgelöst werden, ob diese Indikation in Ihrem Fall tatsächlich gegeben ist, muss natürlich Ihr behandelnder Kardiologe beurteilen.

Normalerweise wird der Herzschlag vom sogenannten Sinusknoten im rechten Herzvorhof bestimmt, einem kleinen, elektrisch aktiven Bezirk im Herzmuskelgewebe. Von hier breiten sich regelmäßige Impulse über Vorhöfe und Kammern aus und bringen das Herz zu einer rhythmischen Kontraktion. Bei einer Veränderung der Reizleitung durch fehlerhafte Leitungsbahnenkann auch eine Lageveränderung, also eine bestimmte Bewegung zu eine Herzrhythmusstörung führen.

Mit freundlichen Grüßen 

Lifeline Gesundheitsteam 

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