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Herz schlägt "stärker"?

Kategorie: Herz-Kreislauf » Expertenrat Herz- und Kreislaufbeschwerden | Expertenfrage

27.07.2022 | 16:08 Uhr

Liebe Experten,

seit einiger Zeit erscheint mir mein Herzschlag "stärker" d. h. die einzelnen Schläge sind sehr viel "deutlicher" wahrzunehmen und bringen auch meinen Oberkörper leicht ins Schwingen. Das ist nicht unangenehm, aber ist mir eben vermehrt aufgefallen.

  • EKG o. B.
  • Blutdruck o. B. (100-110 Systole/ 60-80 Diastole)
  • Blutuntersuchung o.B. (Ery, Hämoglobin, Hämatokrit, MCV, HBE, MCHC, RDW), aber LDL erhöht (160 mg/dl)
  • Halte mich für normal belastbar: Sport (3-4x die Woche; 85 Watt Widerstand auf Crosstrainer, je 15 Minuten) geht ohne Probleme
  • Sportpuls = 145 (im Mittel)
  • Ruhepuls = 70
  • Seit einem vor einigen Monaten durchgemachten COVID habe ich sporadische Schmerzen im Bereich des Zwerchfells (wird weniger, ich rechne mit Ausheilung)
  • Andere Beschwerden (Kurzatmigkeit o.ä.) sind mir nicht bekannt.

 

Leider hat mich meine Internetrecherche vielmehr in den Bereich der Rhythmusstörung (eine solche nehme ich nicht wahr) oder des Herzrasens (Puls ist aber normal) geführt - beides liegt zumindest subjektiv nicht vor.

 

Haben Sie eine These hierzu oder würden Sie dies vielmehr in den Bereich einer subjektiven Wahrnehmungsänderung verordnen? Rechtfertigt die alleine Wahrnehmung, dass die Herzschläge "stärker" sind einen Besuch beim Kardiologen? Weder möchte ich dessen Zeit verschwenden, noch etwas auf sich beruhen lassen, was eine medizinische Abklärung erfordert.

 

Ich bedanke mich bei Ihnen herzlich im Voraus für Ihre Zeit und Ihre Input.

Liebe Grüße

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Bisherige Antworten
Lifeline Gesundheitsteam
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31.07.2022, 15:34 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo,

Verzeihen Sie bitte unsere verspätete Antwort.
Sie bringen das Ganze gut auf den Punkt. Alles Wesentliche wurde bereits abgeklärt, Ihre Wahrnehmung ist aber noch da. Und das kann natürlich auch alles sein, dass es lediglich die Wahrnehmung ist.
Eine echte körperliche Ursache kann offensichtlich nicht gefunden werden und wenn wir Sie richtig verstehen, liegt das Ganze auch dauerhaft vor. Das spricht gegen irgendwelche Blutdruckschwankungen.
Wir können das natürlich aus der Ferne nicht diagnostizieren, aber was uns am wahrscheinlichsten scheint, ist, dass Sie während der Erkrankung tatsächlich einen erhöhten Blutdruck hatten, wodurch Sie für die Wahrnehmung sensibilisiert wurden. Durch die verstärkte Wahrnehmung verbinden Sie dann die ersten Gedanken damit (Sorgen ist wohl übertrieben), was die Wahrnehmung wiederum stärkt.
So ein Verlauf ist tatsächlich häufig und fürht oft sogar zu Panikzuständen. Sie scheinen damit rech souverän umzugehen, also besteht wohl keine Gefahr für eine psychiatrische Erkrankung, nichtsdestoweniger können Sie diesen Kreislauf am Leben erhalten.
Sprechen Sie mit Ihrem Hausarzt darüber, wir können und dürfen hierzu keine Empfehlungen geben. Wenn Ihr Hausarzt Ihnen Entwarnung gibt, sollten Sie sich vor allem darauf konzentrieren, dass Sie nicht krank sind und keine Gefahr besteht. Dann kann die Symptomatik wieder nachlassen.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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31.07.2022, 19:20 Uhr
Antwort

Liebes Experten-Team,

 

es gibt nichts zu entschuldigen - Sie leisten diesen Dienst hier unentgeldlich, da darf man ruhig ein paar Tage Wartezeit einkalkulieren.

In diesem Sinne: Danke für Ihre umfangreiche Antwort und die Zeit, die Sie sich genommen haben. Psychosomatische Störungen haben ich ebenfalls in Erwägung gezogen, letztlich war dies in diesem Fall aber nicht die Ursache.

Ich denke wir haben den Grund gefunden und - für den Fall, dass es Sie interessieren könnte - wollte ich das gerne anbei mit Ihnen teilen.

Aufgrund einer Schilddrüsenunterfunktion wurde mit Thyroxin verschrieben. Im Nebenwirkungsprofil des Medikaments ist "Herzklopfen" als sehr häufige (> 10 % der Patienten) Nebenwirkung vermerkt.

Ich habe das Medikament abgesetzt und das Herzklopfen hat binnen 48h so gut wie vollständig nachgelassen. Ich werde mich nun zeitnah mit meinem Arzt zusammentun, um ein Dosierungsschema zu finden, das die Schilddrüsenunterfunktion ausreichend therapiert und ein günstiges Nutzen-Risikoprofil aufzeigt.

 

Nochmal ein großes Dankeschön an Ihre Stelle. Sie leisten hier wirklich hervorragende Arbeit. Alles Gute weiterhin :-)

Lifeline Gesundheitsteam
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04.08.2022, 19:04 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo,

herzlichen Dank für Ihre Rückmeldung und Ihr Lob.
Ja, das klingt wirklich nach einer sehr guten Erklärung für die Symptomatik und jetzt eine genauere, individuellere Einstellung vorzunehmen, ist sicherlich eine gute Idee und die richtige Vorgehensweise. Super, wenn das jetzt gut klappt.
Nochmals Danke für Ihr Lob. Sollten sich weitere Fragen ergeben, sind wir natürlich gerne wieder für Sie da.

Bis dahin alles Gute - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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