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EKG

Kategorie: Herz-Kreislauf » Expertenrat Herz- und Kreislaufbeschwerden | Expertenfrage

20.11.2018 | 10:58 Uhr

Liebe Herzberatung-Experten,

mich beunruhigt eine aktuelle Aussage eines Sportmediziners (Facharzt Allgemeinmedizin), der Aufgrund einer Herzstolper-Situation nach Sport konsultiert wurde.

Hintergrund: Im Januar 2018 wurde ich aufgrund von einem einmaligen morgendlichen Herzrasen bei einem Kardiologen vorstellig. Zeitunterschied zwischen Herzrasen Situation und Konsultation des Kardiologen ca. 3-4 Stunden.

Diagnose des Kardiologen nach Ruhe EKG, Herzspezifisches Labor (CK MB, Myoglobin, Troponin, BNP sowie D-Dimere) und Farbdoppler-Echokardiogrpahie: Kein Anhalt für eine aktue Perimyokarditis, Myokardischämie, Herzinsuffizienz oder venöse Thromboembolie. Kein Anhalt für strukturelle Herzerkrankung, normale LV Funktion, kein Klappenvitium. Aus kardiologischer Sicht kein weiterer Handlungsbedarf.

Der Sportmidiziner hat nun aufgrund des Ruhe EKG aus dem Januar 2018 von einem möglichen Myokardereigniss in der Vergangenheit gesprochen. Der Kardiologe hat dies in der Befundung nicht erwähnt.

Befund vom Kardiolgen im Ruhe EKG (Januar 2018): SR, 92/min, Normaltyp, normale Überleitungszeiten, Q in II, III und AVF, überhöhter Strecken-Abgang II, AVF, V2-V6 keine Extrasystolen.

Befund vom Kardiologen im Farbdoppler-Echokardiographie (Januar 2018): Normal große Herzhöhlen, gute systolische LV-Funktion, regelrechte Wanddicke. Klappen zart und normal beweglich. Kein Vitum. Kein Perikarderguss.

Befund vom Kardiologen im Labor (Januar 2018): Normalbefunde für CK MB, Myoglobin, Troponin, BNP sowie D-Dimere.

Die Aussage des Sportmediziners versunsichert mich nun sehr. Kann man aus meinem EKG Beschreibung des Kardiologen wirklich eine solche Aussage ableiten?! Dies hat noch nie ein Arzt erwähnt. Sollte ich einen Infrakt gehabt haben, muss ich doch entsprechende Maßnahmen ableiten oder Therapien beginnen. Wie würden Sie weiter vorgehen, um die Thematik zu klären? Zur Zeit fühle ich mich mit der Aussage ziemlich allein gelassen bzw. unwohl, da keine Folgeschritte definiert sind und diese Aussage im Raum steht.

Im übrigen: Der Sportmediziner hat ein Belastungs-EKG gemacht, was nach seiner Aussage ohne Befund ist.

Freundlichen Gruß!

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20.11.2018, 11:17 Uhr
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Ich bin der Fragensteller: Ich sollte erwähne, dass ich männlich, 30 Jahre und ohne irgendwelche KHK Risikofaktoren (so steht es im Befund des Kardiollogen) bin.

Lifeline Gesundheitsteam
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26.11.2018, 10:22 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo,

erstmal kann ich Sie beruhigen, wenn Ihr Kardiologen bei all den Untersuchungen, die er gemacht hat und auch beim Belastungs-EKG des Sportmediziners keine Auffälligkeiten aufgetreten sind, gibt es keinen Grund zur Sorge. Man kann tatsächlich in einem Ruhe-EKG Auffälligkeiten erkennen, die eventuell auf ein mögliches Myokardereigniss schließen lassen. Es kann also sein, dass es zu einer minimalen Unterversorgung an einer Stelle des Herzmuskels kam, die aber so klein war, dass das Herz das allein wieder kompensiert hat und es zu keinerlei Symptomen kam. Im Nachhinein kann es dann durch Narbenbildung zu kleinen Veränderungen im EKG kommen, die aber weder gefährlich sind noch irgendwelchen Handlungsbedarf nach sich ziehen. Prinzipiell ist allerdings wirklich fraglich, ob das was Ihr Sportmediziner gesehen hat, wirklich ein Hinweis auf ein Myokardereigniss war. Denn wie die Aussage es schon zeigt “mögliches“ Myokardereignis, ist dies nur eine Vermutung, wenn sonst alles in Ordnung war, wie bei Ihnen, gibt es an dieser Stelle keinen Grund zur Sorge oder zu weiteren Maßnahmen.

Mit freundlichen Grüßen 

Lifeline Gesundheitsteam 

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26.11.2018, 19:35 Uhr
Antwort

Vielen Dank Lifeline Gesundheitsteam für die Antwort!

Gibt es eine medzinische Methode um herauszufinden, ob es sich hierbei tatsächlich um Narben handelt bzw. oder ob es eventuell bei mir einfach physiologisch so ist? 

Sollte in der Vergangenheit eventuell eine Verkalkung der Herzkrankgefäße dafür verantwortlich gewesen sein, dann hätte ich doch ein erhöhter Risiko, dass es zu einem Herzinfrakt kommt?

Der Arzt meinte, dass uns nicht intressiert, was Zellen irgendwann mal gemacht haben sondern die jetztige Funktionsweise beurteilen. Und da diese gut ist, soll ich mir keine Gedanken machen. Teilen Sie diese Aussage?

Lifeline Gesundheitsteam
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10.12.2018, 09:33 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo,

theoretisch gäbe es die Biopsie um heraus zu finden ob es sich tatsächlich um eine Narbe handelt. In Ihrem Falle besteht aber dafür keine Indikation. Natürlich spielt auch immer die Vorgeschichte eine Rolle bei der Risikobewertung, wenn jetzt aber alles in Ordnung ist, Ihre Gefäße sonst gut sind und Sie sonst keine Risikofaktoren haben, fällt dies tatsächlich nicht sonderlich ins Gewicht. Zumal nach wie vor die Frage ist, ob es da wirklich etwas zu sehen gab oder ob es nur so aussah als sei da was gewesen.

Mit freundlichen Grüßen 

Lifeline Gesundheitsteam 

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