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Bluthochdruckmedikamente dauerhaft?

Kategorie: Herz-Kreislauf » Expertenrat Herz- und Kreislaufbeschwerden | Expertenfrage

04.12.2017 | 15:56 Uhr

Sehr geehrter Experte,

ich habe schon immer Asthma und seit 10 Jahren noch Bluthochdruck. Jetzt wurde im Herzultraschall festgestellt, dass ich einen verdickten Herzmuskel habe und eine Herzklappe nicht richtig schließt. Kann das vom Bluthochdruck kommen? Ich habe ziemlich starkes Asthma und bin Atemprobleme schon gewohnt und daher frage ich mich, ob es überhaupt so wichtig ist, ob die Belastungsluftnot vom Asthma oder vom Herzen kommen? Ich soll jetzt trotz Asthma Nebivolol nehmen und Candesartan/HCT. Ich frage mich, ob ein Medikament nicht reichen würde? Ich bin noch recht "jung" mit 35 Jahren und finde die vielen Medikamente nicht so gut. Muss ich unbedingt mein ganzes Leben Blutdruckmittel nehmen?

Ich bin schlank habe aber trotzdem immer Wasser in den Beinen, wenn ich kein HCT nehmen. Kann das mit dem Herz zu tun haben?

Viele Grüße

 

 

 

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04.12.2017, 16:52 Uhr
Antwort

Hallo,

 

vielleicht sollte ich auch anmerken, dass ich ohne Nebivolol auch einen Ruhepuls von ungefähr 120 habe. Auch nachts, wenn ich schlafe ist er immer über 100 laut Langzeit-EKG. Woran kann das liegen?

Viele Grüße

 

Lifeline Gesundheitsteam
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07.12.2017, 13:09 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo,

es ist zwar richtig, dass Betablockern ein besthendes Asthma bronchiale verstärken kann, aber es gibt hier Unterschiede. Nebivolol gehört zu den kardioselektiven Betablockern, das bedeutet es wirkt in erster Linie am Herzen, so dass dieses trotz Asthma zur Therapie geeignet ist. Die Frage nach der Menge der Medikamente wird sehr häufig gestellt und leider muss ich immer wieder sagen, umso jünger Sie sind umso wichtiger ist es, dass Ihr Blutdruck optimal eingestellt ist. Umso länger der Bluthochdruck besteht, umso größer sind die Folgeschäden. Das Herz ist ein Muskel und muss durch den Bluthochdruck mehr Arbeit leisten, dies kann es am Anfang noch gut kompensieren, aber über die Jahre kommt es zu einer Überbelastung und dadurch zu Folgeschäden und Herzinsuffizienz. Tatsächlich kann eine insuffiziente Herzklappe, also eine Herzklappe die nicht richtig schließt, eine Folge des Bluthochdrucks sein. Daher ist es auch so wichtig, dass man diesen effizient senkt. Ebenso kann das Wasser in den Beinen auf den Bluthochdruck und als Folge dessen auf eine leichte Herzinsuffizienz zurückzuführen sein. Auch wenn Sie durch Ihr starkes Asthma Atemprobleme gewohnt sind, so sind doch die insuffiziente Herzklappe, sowie das Wasser in den Beinen Grund genug Ihren Blutdruck besser zu kontrollieren. Dies kann leider auch bedeuten, dass Sie lebenslang Medikamente dafür nehmen müssen. Woher der dauerhaft erhöhte Ruhepuls kommt, kann man so leider nicht sagen, aber auch dieser schwächt das Herz auf Dauer und auch dadurch kann es zu einer Herzinsuffizienz kommen. Die Medikamente helfen Ihnen die Folgeschäden zu minimieren oder gar zu verhindern. Sie sollten auf jeden Fall gemeinsam gemeinsam mit Arzt einen normalen Ruhepuls und optimalen Blutdruck anstreben.

Mit freundlichen Grüßen 

Lifeline Gesundheitsteam 

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