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Blendungen nach Grauer Star OP / Linsentausch

Kategorie: Augen » Expertenrat Grauer Star und Glaukom | Expertenfrage

02.09.2022 | 21:48 Uhr

 

Hallo zusammen,

 

ich bin auf der Suche nach Rat und erhoffe mir evtl. eine Lösung für mein Problem.

 

Zunächst einmal ein paar Hintergrundinfos:

 

Ich bin 31 Jahre alt und trug, seitdem ich denken kann, eine Brille mit zuletzt folgenden Werten.

 

 

 

 

Schon immer hatte ich den Wunsch, die Brille loszuwerden, also ließ ich mich bei einem bekannten Augenzentrum beraten, was denn möglich wäre. Schnell stellte sich heraus, dass man bei meinen Werten weder Lasern noch eine ICL einsetzen könnte. Mir wurde ein Linsentausch mit einer Multifokallinse angeboten, da ich der perfekte Kandidat dafür sei und dies jetzt oder in 10 - 15 Jahren durchführen könnte, wenn die Altersweitsichtigkeit eintreten würde. Ich informierte mich, was das sei und las einige Erfahrungsberichte, aber scheinbar die falschen.

 

Am 03.12.2021 wurde ich an beiden Augen operiert. Die OP verlief komplikationslos, Schmerzen oder ähnliches hatte ich auch nicht danach. Die Linse saß perfekt und der Sehtest ergab einen Visus von 1.0 in der Ferne und in der Nähe. Allerdings hatte ich mit einer Vielzahl an Blendungen/Störungen zu kämpfen, die ich direkt einen Tag nach der OP feststellte.

 

Nebenwirkungen der MIOL:

 

1. verschiedenste Ringe um Kreisförmiger Lichtquellen oder Spiegelungen durch die Sonne, am Tag und in der Nacht

 

2. Sicheln im Auge wenn direktes Licht in von der Seite kommt, Linsenrand Reflektionen, ich sah wie das Licht von Rille zu Rille der Multifokallinse sprang

 

3. Schlechte Fernsicht ab 15/16 Uhr

 

4. Schwindel, kein Fokus besonders in Räumen/Geschäften, als würde kein Fokus stattfinden

 

5. Schlechtes Kontrastsehen (keine Tiefenschärfe), Sicht ist krisselig

 

6. Doppelte Konturen (helle Schrift auf dunklem Hintergrund, helle Gegenstände vor dunklem Hintergrund)

 

7. Allgemein nie ein scharfes Bild

 

8. Unschärfe bei Gegenlicht (Person steht vor einer Lichtquelle, wenn Licht durch die Blätter von Bäumen scheint)

 

9. Dinge verschieben sich ineinander, schwer zu beschreiben (Beim Fernsehen, wenn die Szene dunkel ist und nur eine Lampe oder ähnliches leuchtet verschwimmt das Licht der Lampe)

 


All die Blendungen/Störungen sprach ich im Augenzentrum an und man versicherte mir, dass sich das alles geben würde und dass ich doch einen super Visus von 1.0 hätte.

 

Ich las mich in das Thema MIOL und Blendungen ein und fand diverse Berichte und andere Leidensgenossen, die selbst nach Jahren noch diese Probleme hatten. Das machte mir große Sorgen und ich entschloss mich nach 7 Monaten einen Linsenaustausch auf Monofokallinsen durchzuführen, da ich absolut keinen Fortschritt sah und ich mehrfach von anderen Personen gehört hatte, dass der Austausch bei ihnen nicht mehr möglich ist.

 

Der Linsenaustausch fand jedoch nicht im Augenzentrum, sondern in einem Klinikum statt, da man mir im Augenzentrum nicht glauben wollte und mir einreden wollte , dass das alles am Nachstar liegen würde. Das ein Nachstar vorlag, konnte durch einen anderen Augenarzt widerlegt werden, außerdem bestanden die Blendungen seit Tag eins nach der OP.

 

Der Tausch fand für jedes Augen einzeln statt, zunächst das linke am 27.06.2022 und 4 Wochen später das rechte am 01.08.2022.

 

Nachdem der Verband auf dem linken Augen abgenommen wurde, konnte ich sofort feststellen, dass all die oben beschriebenen Störungen verschwunden waren. In der Zeit wo ich links eine Monofokallinse und rechts einen Multifokallinse drin hatte konnte ich auch immer schön miteinander Vergleichen.

 

Die ersten Tage konnte ich perfekt mit dem linken Augen in die Ferne sehen. Leider verschob sich die Linse etwas, sodass ich nun etwas kurzsichtig bin, was grundsätzlich kein Problem ist. Beim rechten Auge war ich von Anfang an kurzsichtig was bis jetzt auch so geblieben ist.

 

So nun zu meiner eigentlichen Frage :)

 

Auf dem linken Auge habe ich nach ein paar Tagen festgestellt, dass ich links im Winkel immer etwas verschwommen sehe und das sich Dinge verzerrt darstellen, die sich im Augenwinkel befinden. Das heißt, wenn ich eine Straße entlang laufe und auf der linken Seite eine Laterne ist, verschwimmt sie und sie verzieht sich wie eine Ziehharmonika. Wenn ich eine Brille oder Sonnenbrille trage, fällt das nicht so auf, da der Fokus dann eher auf der Mitte des Sichtfeldes liegt, statt im Außenbereich.

 

Des Weiteren sehe ich eine Art Ghosting / Starburst, wenn meine Pupille geweitet ist. Umso größer die Pupille ist und die Lichtquelle heller, umso stärker ist das Phänomen. Das fängt schon an, wenn der Raum nicht gleichmäßig ausgeleuchtet ist oder ich von einer dunklen Umgebung auf etwas helles wie meine Hand oder einen hellen Küchenschrank schaue. Dann bildet sich links von der “Lichtquelle” das Geisterbild der Lichtquelle ab, in dem Fall meine Finger oder die Kante des hellen Küchenschranks.

 

Wenn es Nacht ist und die Lichtquellen stärker sind, dann wird aus dem Ghosting ein Starburst, bis daraus ein vollständiger Kreis wird. Siehe dazu die beiden Beispielbilder unten.

 

 

 

Das mit den Kreisen um Lichtquellen wenn es komplett dunkel ist, kenne ich noch von den MIOL, allerdings trat das nie am Tage auf, wenn es nur “halb dunkel” ist. Auf der rechten Seite ist die Blendung auch aber nicht so stark wie auf dem linken Auge und stört auch im Alltag nicht.

 

Die Blendungen haben leider auch zur Folge, dass sich mein linkes Auge auch immer gestresst anfühlt - eine Art Taubheitsgefühl oder Druckgefühl.

 

Das ich nicht der einzige bin habe ich auch hier schon gelesen:
https://fragen.onmeda.de/forum/krankheit-alltag-leben/192487-beschwerden-nach-katarakt-op

 


Mit meiner Augenärztin (die mich nicht operiert hat) habe ich schon über das Problem gesprochen, sie meinte nur lapidar, das müsste sich nach 5 Wochen geben ohne Erklärung woran es liegt.

 

Naja, nach 5 Wochen hat sich das nicht gelegt und ich war noch einmal bei meinem Operateur.
Dieser stellte fest, dass sich die Linse ein wenig zum Ohr hin verschoben hat. Er kann sich aber nicht erklären, dass das daran liegen könnte, auch eine weitere Operation würde er nicht machen, was ich auch nicht will. Unabhängig davon stellte ein Kollege von ihm fest, dass sich die Linse auch um 5 Grad gedreht hat, das konnte der Operateur aber nicht bestätigen oder er hat es nicht gesehen.

 

Bei meinen Monofokallinsen handelt es sich um torische Linsen von JOHNSON & JOHNSON VISION.

 

Sind das Linsenrandreflektionen? Schaue ich an der Linse vorbei? Kommt an der Linse Licht vorbei, muss sich der Kapselsack evtl. noch zusammenziehen?

 

Kann sich jemand von den Experten erklären, woher die Blendungen kommen und ob sie sich von alleine geben könnten oder was man da machen könnte?

 

Falls irgendetwas unklar ist oder ich etwas nicht nachvollziehbar geschrieben habe, bitte nicht zögern nachzufragen.

 

Danke fürs Lesen, auch wenn es etwas mehr ist.

 

Gruß
Skap

 

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Bisherige Antworten
Experte-Thelen
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03.09.2022, 09:26 Uhr
Antwort von Experte-Thelen

Lieber Patient,

ohne eigene Untersuchung kann ich bei dieser komplexen Symptomatik leider keine Aussage treffen, tut mir leid.

Herzlichst Ulrich Thelen

Beitrag melden
03.09.2022, 10:58 Uhr
Kommentar

In Ordnung.

Danke fürs lesen und ihre Zeit.

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