Sehr geehrtes Expertenteam, vor acht Tagen bin ich auf Arbeit stark aufs Knie gefallen. Nach diesem Stoß schwoll mein Knie stark an, wurde vom Knie bis zum Knöchel rot und war im Kniebereich geschwollen. Der Unfall ereignete sich mittags, abends kam Fieber hinzu und am nächsten Morgen wurde ich ins Krankenhaus eingeliefert. Dort wurde mein Knie geröntgt und eine Knochenverletzung wurde nicht festgestellt. Das Fieber war nach drei Tagen abgeklungen und ich erhielt Schmerzmittel/Kühlung und Antibiotika. Nach ca. 4/5 Tagen zog sich die rötliche Verfärbung des Unterschenkels ins Knie zurück es ist nach wie vor heiß und geschwollen und ich kann seit dem Unfall nicht auftreten und habe durchgängig stechende Schmerzen. Die Entzündungswerte im Blut sind erhöht und die Blutgerinnung passt nicht. Vor zwei Tagen wurde das Antibiotika gewechselt, bislang ohne Wirkung. Es wurde noch kein MRT durchgeführt und die Ärzte halten sich mit Informationen zur Diagnose und Therapie bislang zurück. Habe Angst, dass Schäden zurückbleiben oder bin ich zu ungeduldig? Ist die Therapie die Richtige? Möchte gern bald wieder mein Hobby des Rennradsports fortsetzen - war vor diesem Unfall komplett beschwerdefrei. Vorab vielen Dank!
Nach Sturz auf Knie Entzündung
Kategorie: Knochen-Gelenke » Expertenrat Gelenkbeschwerden/Rheuma | Expertenfrage an Lifeline Gesundheitsteam
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam
Hallo Hasi,
Ist die Verletzung am Knie offen? Wieso die Antibiose? Sonst würde aus unserer Sicht eine Entzündungshemmung mit Antiphlogistika und Kortison mehr Sinn ergeben. Uns liegt aber natürlich der Befund nicht vor, so dass eine Einschätzung für uns nicht wirklich möglich ist.
Bei der beschriebenen Schwere ist wohl in den nächsten Wochen noch nicht an ein Training zu denken. Die Entzündung muss komplett raus aus dem Knie und danach kann es erst wieder los gehen. Sie müssen sich also wirklich in Geduld üben.
P.S.: Wurde dieser Arbeitsunfall auch als solcher erfasst und an die Unfallkasse gemeldet? Wichtig ist, dass Sie dann auch nur von einem D-Arzt behandelt werden: das ist keine Klassifizierung bei B-Promi sondern die Bezeichnung für den Durchgangsarzt, der zugelassen und speziell geschult ist für die zusätzliche Dokumentation, die bei Arbeitsunfällen erfolgen muss.
Kommentar
Sehr geehrtes Lifeline Gesundheitsteam,
es handelt sich um keine offene Verletzung am Knie.
Die Entzündung entwickelte sich nach dem Aufprall innerhalb eines halben Tages.
Heute, nach neun Tagen wurde punktiert und ein Ultraschall durchgeführt. Ultraschall ist wohl ohne Befund, anhand des punktierten Sekrets soll der Entstehungsort der Entzündung definiert werden.
Schleimbeutel oder Gelenk.
Die Ärzte halten mich leider mit Informationen sehr kurz.
Werde natürlich das Knie erst komplett ausheilen lassen, bevor ich wieder aufs Rad steige.
Der Arbeitsunfall wurde ordnungsgemäß gemeldet und ich stellte mich auch sofort beim D-Arzt vor.
Wurden aus ihrer Sicht alle erforderlichen Maßnahmen ergriffen oder ist eine Spiegelung anzuraten? Verstehe nicht, warum so spät punktiert wurde? Wie kann durch einen Aufprall eine Entzündung entstehen? Hatte vorher nie Probleme mit dem Knie.
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam
Die Entzündung durch Trauma können wir verstehen: das Gewebe hat eine Stoßschaden erlitten und zersetzt sich, um Platz für neue, gesunde Zellen zu schaffen. Warum die Antibiose gegeben wurde ist uns nicht klar. Die Punktion ist nicht zu spät und sollte auch erst durchgeführt werden, wenn entzündunghemmende Medikamente nicht wirken. Eine Spiegelung sollte erst spät in Wrwägung gezogen werden, da ein Eindringen in das Gelenk mit Risiken und Schmerzen verbunden ist.
Kommentar
Hallo Lifeline Gesundheitsteam,
habe am Mittwoch zur Visite die Frage bzgl. der letzten Untersuchungsergebnisse gestellt (Ultraschall, Punktion, Blut).
Ich solle mich noch mind. drei Tage gedulden war die Antwort, worauf ich nur sagte, da bin ich das nächste Wochenende auch noch hier. Die Antwort des Arztes: dann entlasse ich sie. Musste trotzdem ein Formular unterschreiben, das ich in Eigenverantwortung das KH verlasse.
Erst später ist mit bewußt geworden, dass mir das bzgl. des Arbeitsunfalls jetzt als nachteilig angerechnet werden kann.
Ich bin entsetzt über die Arzt/Patienten Beziehung in diesem KH. Einen Tag vor Entlassung wurde es sogar vergessen, mir die dritte Infusion des Medikamentes zu geben. Das Knie wurde nicht mehr eingerieben und um Kühlung musste ich seit dem ersten Tag stets betteln.
Wurde mit folgender Diagnose entlassen:
-Prellung Knie
-traumatische Bursitis prä- und infrapatellaris mit
Lymphadenitis linke Leiste DD Infektion
Die Entlassungsmedikation ist:
-Novaminsulfon 500mg 1-1-1
-Ciprofloxacin 500mg 1-0-1
Bin am Montag (19.08.) wieder zum D-Arzt dieses KH bestellt. Der Zustand des Knies ist unverändert (geschwollen, rot, warm, Schmerzen beim Auftreten).
Raten Sie zu einem Arztwechsel. Habe mich stets freundlich um eine offene Arzt/Patientenbeziehung bemüht, nur kurze prägnante Fragen gestellt - wurde aber ignoriert.
Sollte ich mir bzgl. der Medikation eine zweite Meinung einholen (Laborbefunde werden an meinen Hausarzt gesandt) und geht das bei einem Arbeitsunfall überhaupt?
Bitte entschuldigen Sie die Länge des Kommentares, doch die letzten Tage waren sehr ereignisreich.
Vorab vielen Dank für Ihre Antwort.
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam
Hallo Hasi,
keine Sorge wegen der ENtlassung auf Eigenverantwortung: Jeder Gutachter würde bestätigen, dass Sie zu Hause genau so gut "rumliegen" können wie im KH - also das haben Sie schon richtig gemacht.
Entäuschend ist allerdings die Art, wie dort mit Ihnen umgegangen wird. Ein Arztwechsel - zu einem anderen D-Arzt ist immer möglich und auch empfehlenswert. Es wird Ihnen derzeit auf Verdacht neben Schmerzmittel (das ist ok) auch Antibiose verabreicht, ohne dass klar ist, ob Sie diese überhaupt benötigen. Haben Sie heute noch die Chance Ihren Hausarzt zu kontaktieren? Dieser kann ggf. auch jetzt schon übernehmen. Die Erfassung und Erstsichtung durch den D-Arzt ist ja bereits erfolgt.
Uns ist immer noch nicht klar, wie der Infekt in Ihr Knie gelangt sein soll. Ebenso ist Novamin ein hervorragendes Schmerzmittel für einen internistischen Schmerz. Bei Muskel und Gelenkschmerzen erscheinen Schmrzmittel mit entzündungshemmender Wirkung angebrachter...
Aus der Ferne erscheint die Therapie leider wenig schlüssig - aber wie gesagt: wir können es nur aus der Ferne beurteilen ohne den echten Befund vor uns zu haben.
Mit einer zweiten Meinung machen Sie aber sicher nichts falsch.
Alles Gute!
Ihr LGT
