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Knoten unter der Fußsohle

Kategorie: Knochen-Gelenke » Expertenrat Gelenkbeschwerden/Rheuma | Expertenfrage

12.03.2025 | 17:41 Uhr

Liebes Ärzte-Team,

vor rund 14 Tagen trat etwa zwei Stunden nach dem Aufstehen ein stechender Schmerz beim Auftreten und Abrollen im linken Fuß auf. Unter der Fußsohle entdeckte ich kurz unter dem Fußballen, recht mittig eine knotige Verdickung, etwa erbsengroß. Massagen waren zu schmerzhaft, Geleinlagen und abfedernde Schuhe brachten leichte Entlastung. Einige Tage später fand ich beim Abtasten einen zweiten, wesentliche kleineren, stecknadelkopfgroßen Knoten, der jedoch auch bei Druck nicht schmerzt.

Dr. Google diagnostizierte Morbus Ledderhose, der Orthopäde bei dem ich daraufhin vorstellig wurde, erwähnte diese Möglichkeit gar nicht erst, sondern stellte eine Thrombose der Plantarvene fest, allerdings nur nach oberflächlicher Untersuchung. Bildgebende Verfahren kamen nicht zum Einsatz. Blutverdünnende Medikamente sein nicht nötig, ebenso wenig wie Thrombosestrümpfe.

Er riet mir mehrere Wochen zu warten, ob die Knoten sich zurückbilden. Sollte dies nicht der Fall sein, müsste dann eine Gewebeprobe genommen werden.

Ich habe mich nicht mehr getraut, ihn auf den Widerspruch zwischen Thrombose-Diagnose und Biopsie anzusprechen. 

Beiden Knoten scheinen sich in den letzten Tagen ein wenig verkleinert zu haben, aber sicher bin ich da nicht. Wohl hat sich die Druckempfindlichkeit und der Schmerz beim Auftreten deutlich verbesser.

Nun weiß ich nicht, ob ich, falls es wirklich eine Thrombose sein sollte, riskiere, dass sich ein Gerinnsel löst und zur Lunge wandert.  

Abwarten oder eine Zweitmeinung einholen? Welcher Facharzt wäre der richtige Ansprechpartner, und scheint eine andere Ursache für zwei knotige Verdickungen unter der Fußsohle nicht wahrscheinlicher als eine Thrombose?

Vielen Dank im Voraus für Ihre Antwort.

A.

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Bisherige Antworten
Lifeline Gesundheitsteam
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13.03.2025, 11:26 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo A.,

Wir können Ihre Verunsicherung gut nachvollziehen, da diese Situation durchaus belastend sein kann. Aus diesem Grund könnte es sinnvoll sein, eine Zweitmeinung einzuholen, um sich noch mehr Sicherheit zu verschaffen.
Natürlich geht man zunächst davon aus, dass der Orthopäde über die nötige Erfahrung verfügt, um eine fundierte Diagnose zu stellen. Daher ist es gerechtfertigt, vorerst der Diagnose zu vertrauen. Bei Thrombosen an verschiedenen Lokalisationen ist es nicht immer notwendig, eine Thromboseprophylaxe durchzuführen. Auch Thrombosestrümpfe würden in diesem Fall vermutlich keinen merklichen Nutzen bringen.
Das Vorgehen des Chirurgen ist grundsätzlich nicht falsch. Entscheidend ist, dass keine Anzeichen für eine lebensbedrohliche Erkrankung oder eine Ursache mit langfristigen Folgen vorliegen. Sollte sich die Diagnose bestätigen, wären keine weiteren aufwändigen Untersuchungen oder risikobehafteten diagnostischen Schritte notwendig. Falls sich herausstellt, dass es sich doch nicht um eine Thrombose handelt, könnte immer noch weiter nach der Ursache gesucht werden, ohne dass dabei wertvolle Zeit verloren geht, die den Behandlungserfolg beeinträchtigen könnte.
Andere mögliche Ursachen für die knotigen Verdickungen unter der Fußsohle sind unter anderem Morbus Ledderhose, Fibrome oder Lipome. Diese sind meist gutartige Wucherungen aus Binde- oder Fettgewebe und könnten mit weiteren Symptomen einhergehen, die dem Arzt bereits aufgefallen wären.
Eine Zweitmeinung wäre idealerweise bei einem Facharzt für Fußchirurgie (Orthopäde mit Spezialisierung) oder einem spezialisierten Chirurgen einzuholen. In der Zwischenzeit könnte es auch hilfreich sein, zunächst den Hausarzt aufzusuchen. Dieser kann durch Blutuntersuchungen eine Thrombose gut einschätzen und gegebenenfalls auch Entzündungen untersuchen. Falls der Hausarzt es für erforderlich hält, kann er zudem bildgebende Verfahren anordnen.
Wir verstehen, dass Sie durch das Fehlen bildgebender Untersuchungen beim Orthopäden besorgt sind. Es ist völlig in Ordnung, den Hausarzt aufzusuchen, um weitere Sicherheit zu erhalten. Dieser könnte nach einer ersten Abklärung auch eine antithrombotische Therapie in Erwägung ziehen. Machen Sie sich jedoch keine zu großen Sorgen. Ein Arzt wird eine solche Einschätzung nicht leichtfertig treffen.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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13.03.2025, 16:25 Uhr
Kommentar

Liebes Gesundheitsteam,

herzlichen Dank für die schnelle Antwort, die mir tatsächlich die Sorgen nimmt.

Es wäre gut gewesen, hätte sich der Arzt fünf Minuten mehr Zeit genommen, um mir eine gründliche Erklärung zu geben.

Ich werde sicherheitshalber noch beim Hausarzt vorstellig werden.

Nochmals vielen Dank!

A.

Lifeline Gesundheitsteam
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17.03.2025, 18:31 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Es freut uns, dass wir Ihnen helfen konnten. 

Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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