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Hilfe bei MRT-Schulter Befund

Kategorie: Knochen-Gelenke » Expertenrat Gelenkbeschwerden/Rheuma | Expertenfrage an Lifeline Gesundheitsteam

02.11.2012 | 12:57 Uhr

Hallo liebes Lifeline Gesundheitsteam!

Ich war letzte Woche im MRT von der rechten Schulter.
Vorhin konnte ich mir den Bericht abholen aber habe leider erst nächsten Monat einen Termin beim Arzt.
Ich verstehe bei dem Bericht nur Bahnhof", vielleicht können Sie mir etwas helfen.
Kurz noch zu mir: Ich bin 26, Spondylarthritis EM 1996, Diagnose 2010, Schulterschmerzen seit 1997.
MRT und Ultraschall der Schulter war 2005 völlig unauffällig.


Indikation:
Frozen shoulder bei Spondylarthritis mit peripherer Gelenkbeteiligung. Schulterbewegung deutlich reduziert.

Befund:
Der Subacromialraum ist bei einer Weite von 5,5mm pathologisch eingeengt. Die Suprasinatussehne weist Signalerhöhungen des Binnensignals auf und erscheint insertionsnah auch leicht verbreitert.
Die Bursae subacromiales und subdeltoidales mit leichter Flüssigkeitsmarkierun.
Insgesamt weisen die Veränderungen auf ein subacromiales extrinsisches Impingment Grad 2 hin.



Vielleicht können Sie mir helfen. Über Antwort würde ich mich sehr freuen.

MfG

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Lifeline Gesundheitsteam
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02.11.2012, 22:22 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo Vogel.Strauss,

schön, dass Sie den Kopf nicht einfach in den Sand stecken und gerne wissen wollen, was da (teilweise) über Sie geschrieben wurde. Hier eine kleine Verdeutschung von Arzt - Patient:

Indikation = warum wird die Untersuchung überhaupt durchgeführt.

Frozen shoulder = keine Diagnose, sondern nur die Beschreibung der Tatsache, dass Ihre Schulter sich nicht schmerzfrei bewegen lässt, bzw in der Beweglichkeit durch den Schmerz eingeschränkt wird.

bei Spondylarthritis mit peripherer Gelenkbeteiligung = es ist bekannt, dass Sie SA haben und davon auch Gelenke betroffen sind, die nicht direkt am Körperrumpf zu finden sind, wie eben die Wirbelsäule, sondern eben Gelenke der Peripherie - der Körperumgebung - und zwar Ihre Schulter.

-- Schulter nicht komplett beweglich, wegen Schmerzen, bei bekannter Gelenksentzündungkrankheit.

Der Subacromialraum ist bei einer Weite von 5,5mm pathologisch eingeengt
= Am Schulterblatt wird ein knochiger Vorsprung, der den höchsten Punkt bildet und zu Schulter reicht, als Acromium bezeichnet. Unter diesem sollte Platz sein, der auf Ihre Körpergröße bezigen zu klein ausfällt. Dies kommt zum beispiel beim sog. Impingementsyndrom vor... Pathologisch bedeutet hier, dass es definitiv zu viel ist und nicht nur vom theoretischen Idealwert abweicht, sondern eben eine Erkrankung auslösen kann und wohl auch tut.

Die Suprasinatussehne weist Signalerhöhungen des Binnensignals auf und erscheint insertionsnah auch leicht verbreitert = eine bestimmte Sehne in der Schulter hat darauf schon reagiert und sich verdickt hat, wohl durch eine Einlagerung? Das erkennt der erfahrene Radiologe aus der genauen Ansicht der Signalveränderung im Bild.

Die Bursae subacromiales und subdeltoidales mit leichter Flüssigkeitsmarkierun = Die Schleimbeutel in der Schulter haben Flüssigkeit eingelagert, bzw, verlieren aus ihrem Inneren das polsternde Gel.

Insgesamt weisen die Veränderungen auf ein subacromiales extrinsisches Impingment Grad 2 hin = hier wird der Diagnoseverdacht genannt und deckt sich mit unserer Vermutung aus dem ersten Absatz.

Ein Impingment kann symptomatisch behandelt werden - also nur der Schmerz unterdrückt werden. Auf Dauer ist dies wohl keine Lösung und so wird zur Ausräumung des Schleimbeutels im Rahmen einer Schulterspiegelung geraten.

Ob dies alles bei Ihnen zutrifft, wird Ihr betreuender Orthopäde mit Ihnen dann selbst besprechen und verschieden Möglichkeiten erläutern.

Alles Gute und keine Sorge: nicht die Diagnose ist das, wovor man sich sorgen muss. Sie beschreibt nur das, was ja schon vorhanden ist. Aber: Gefahr erkannt - Gefahr gebannt :-)

Alles Gute!
Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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03.11.2012, 10:51 Uhr
Kommentar

Liebes Lifeline Gesundheitsteam,

ganz ganz herzlichen Dank für diese super Antwort und vorallem weils auch so schnell war.

Symptomatisch wird das ganze ja schon durch meine Rheumamedikation behandelt, sprich mit NSAR, Katadolon und Tilidin aber trotz dessen sind Schmerzen da.
Ich werde mich dann innerlich schon mal in Gedanken mit einer kleinen OP befassen.

Nochmal herzlichen Dank für die Antwort!

Ich wünsche ein schönes Wochenende

MfG

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03.11.2012, 10:58 Uhr
Kommentar von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo,

gern geschehen und ganz entspannt mit der OP-Thematik auseinandersetzen: ob sie Ihnen wirklich bevorsteht, erfahren Sie von Ihrem Arzt im persönlichen Gespräch. Da Sie aber auch auf die Option dann schon vorbereitet sind, können Sie dem Termin enttspannt entgegen blicken.

Alles Gute!
Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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