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Fragen zum Rheumafaktor

Kategorie: Knochen-Gelenke » Expertenrat Gelenkbeschwerden/Rheuma | Expertenfrage an Lifeline Gesundheitsteam

11.01.2013 | 14:02 Uhr

Hallo, ich habe ein paar Fragen zum Rheumafaktor und würde mich freuen eine Antwort zu erhalten die nach den derzeitigen Kenntnissen in der Rheumatologie gebrauch findet, da mir jeder Arzt etwas anderes sagt.

1. Wie wichtig ist der Rheumafaktor bei der Frage nach einer rheumatischen Erkrankung?
2. Was hätte ein allmählicher Anstieg des RF von 5 auf 20 innerhalb von zwei Jahren zu bedeuten, wenn es darum geht eine rheumatische Erkrankung zu diagnostizieren, bzw. auszuschließen?
3. Steigt der RF mit dem Alter? Wenn ja, wie stark?

Vielen Dank!

Gruß Mone

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Bisherige Antworten
Lifeline Gesundheitsteam
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11.01.2013, 15:36 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo Mone82,

der Rheumafaktor wird als Baustein in der Diagnose betrachtet. Die Messung verschiedener Autontikörper ist wichtig, besonders die der citrullinierten Antigene. Aber es ist nur ein Teil in dem Puzzle, das zur Diagnose Rheuma führt.

Der Grenzwert liegt für Männer und Frauen bei 20 Internationale Einheiten pro Milliliter. In diesen zwei Jahren haben sich die RF bei Ihnen vermehrt, sind aber gerade noch im Toleranzbereich. Es müssen also noch weitere Bausteine für die Diagnose gesucht werden. Der Wert allein lässt nur den Blick fokussieren, aber er ist nicht einer Diagnose gleichzusetzen.

Ja, der Rheumafaktor kann im Alter steigen. So weisen rund 20% der über 60-jährigen einen Wert über 20 auf, ohne Symptome zu zeigen. Der RF hat dann keine Bedeutung.

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11.01.2013, 16:12 Uhr
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Hallo, vielen Dank für die schnelle Antwort.

Was genau sind denn " citrullinierte Antigene"?

Eigentlich sollte es heißen, dass der RF damals unter 5 und heute unter 20 war/ist. (Das "kleiner als" Zeichen wird nicht angezeigt).

Wenn der RF bei 60-jährigen meist bei 20 liegt, dann kann man einen RF der knapp unter 20 ist bei einem Alter von 30 Jahren, doch schon als auffällig bezeichnen, oder?

Gruß Mone

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11.01.2013, 16:43 Uhr
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Mein Rheumatologe sowie der Hausarzt sind der Meinung dass der RF keine Bedeutung hat.
Daher meine Fragen.

Gruß Mone

Lifeline Gesundheitsteam
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14.01.2013, 17:18 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Halo Mone82,

Der RF ist sehr wohl von Bedeutung, aber eben nur ein Baustein. nur dieser Faktor allein ist nicht ausschlaggebend. Sollten weitere Bescheerden bestehen, die zu rheumatischen Erkrankungen passen, so ist der RF der beste Hinweis in welcher Richtung nach der Diagnose gesucht werden muss. Dies wird ihnen jedes moderne rheumatologische Zentrum so bestätigen.

Citrullin ist ein weiterer Stoff im Körper, der für den Nachweis herangezogen wird. Er kommt bei jedem von uns vor. Die gebildeten Antikörper sind nur bei Rheumapatienten in höherer Menge nachweisbar und somit ein aussagekräftiger Wert.

Auffällig ist ein Wert von ca. 20 in Ihrem Alter schon. Aber das wäre eine große Nase oder lange Beine ebenso und dies wäre auch nichts schlimmes, sondern nur ein sehr ndividueller Marker Ihrer selbst. Also:ohne begleitsymptome die zu Rheuma passen bitte keine Panik vor Rheuma.

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14.01.2013, 18:06 Uhr
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Hallo,

leider bestehen sehr viele Beschwerden (Fieberschübe mit Gelenkschmerzen in mehreren Körperteilen, Schmerzen in der BWS seit über drei Monaten mit morgendlicher Steifigkeit, Gefäßveränderung am Fuss).
Der Rheumatologe stellte die Diagnose "undifferenzierte Kollagenose" schrieb aber gleichzeitig im Befund, dass seine Laboruntersuchung keinen Anhalt einer Kollagenose und/oder Vaskulitis gäbe. Dabei ist der ANA grenzwertig bei 1:80 , der cANCA 1:2, pANCA 1:10 und eben der RF bei 20. Genauere Laboruntersuchungen waren zwar negativ, aber es besteht ja immernoch die Wahrscheinlichkeit einer seronegativen Form.
Welche Aussagekraft haben denn meine c-p-ANCA-Werte? Wo liegt da normalerweise der Referenzbereich?
Eben weil mein Rheumatologe diese Ergebnisse für nicht aussagekräftig hält, will er keine Therapie einleiten obwohl ich ihm mehrmals sagte, dass Cortison das Fieber senkt.
Sowas kann man doch als Arzt nicht einfach ignorieren!?

Gruß Mone

Lifeline Gesundheitsteam
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17.01.2013, 11:41 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo Mone82,

zu den ANCA-WErten gilt: Ein TEst untersuhct, ob überhaupt etwas nachgewisen werden kann, wenn ja, also der Test positiv ausfällt, dann wird der Titer, also die Menge der Antikörper nachgewiesen. Dieser sollte 1:10 sein.

Die Medizinische Universität Köln hat dazu alle Fakten im Netz bereitgestellt:
http://www.medizin.uni-koeln.de/institute/kchemie/Diagnostik/Parameter/Daten/ANCA/ANCA.html

Schon mal über einen Wechsel des Arztes nachgedacht?

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30.01.2013, 10:25 Uhr
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Hallo,

dann wäre also zumindest das cANCA mit 1:2 negativ aber das pANCA mit 1:10 grenzwertig!?
Das pANCA kann aber bei RA erhöht sein!?

Das anti MCV AK wurde bestimmt und ligt mit 3,9 im Normbereich. Ich habe gelesen dass es schon sehr früh eine RA anzeigen kann.
Auch ist mein SAA-Wert (Serum Amyloid-A) während des Fiebers etwas erhöht, was auch bei der RA sein kann. Dagen aber wiederum würde ja der negative anti MCV wert sprechen.

Es ist schon der dritte Rheumatologe der nicht wirklich weiter kommt bzw nachforschen will, von daher haben mein Hausarzt und ich beschlossen, dass eine stationäre Aufnahme in eine Rheumaklinik sinnvoll wäre.

Eine Frage hätte ich jedoch noch.
Ich habe auch Rosacea, jedenfalls habe ich Teleangiektasien auf Wangen und Nase. Die Hautärztin meinte vor einem halben Jahr dass es, wenn überhaupt, nur eine sehr leichte Rosacea sei.
Nun habe ich vor ein paar Tagen solche Äderchen auch auf der Unterlippe ganz aussen zum Kinn hin.
Kann eine Rosacea denn auch auf die Lippe übergreifen, oder wäre doch auch wieder eine Vaskulitis/ Kollagenose (speziell Lupus) in betracht zu ziehen?

Gruß Mone

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30.01.2013, 15:24 Uhr
Kommentar von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo Mone, der Aufenthalt in der Speizialklinik ist die richtige Entscheidung.

Die Vaskulitis erscheint uns plausibler, als die Rosazea.

Alles Gute!
Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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07.02.2013, 19:10 Uhr
Kommentar

Hallo leider kann ich Ihren letzten Beitrag nicht kommentieren, daher antworte ich auf meine letzte Frage ;)

Ich hätte nämlich noch eine wichtige Frage. Und zwar ob sich in einem NMR/MRT sowohl Arthrosen (in den Rippengelenken und am Schulterdach) wie auch Spondylosen (BWS) eindeutig von rheumatischen Veränderungen unterscheiden lassen?

Gruß Mone

Lifeline Gesundheitsteam
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11.02.2013, 15:16 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo Mone, eindeutig leider nicht :-(

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