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Erkältung unter Humira

Kategorie: Knochen-Gelenke » Expertenrat Gelenkbeschwerden/Rheuma | Expertenfrage

17.12.2009 | 01:12 Uhr

Sehr geehrte Damen und Herren,

seit nunmehr 2 Monaten nehme ich regelm. das Medikament Humira gegen meine Morbus Bechterew Erkrankung.

Seit Samstag Abend habe ich eine Erkältung mit starkem Schnupfen und Husten bekommen. Ich habe mich daraufhin von meiner Hausärztin untersuchen lassen.

Lunge und Bronchien sind frei. Die Blutwerte weisen im Bereich CRP 5,92 ( normal <0,5 ) und im Bereich Leukos 12,1 aus. Meine Hausärztin hat mich gebeten mit meinem Rheumatologen Rücksprache zu nehmen, ob ich mit der morgigen Spritze pausieren sollte.

Daraufhin habe ich meinen Rheumatologen angerufen. Dieser ist leider unglaublich oberflächlich. Er hat nicht nachgefragt wie es mir derzeit wirklich geht. Er sagte nur, naja ich könnte ja mal eine Woche Pause machen, wenn meine Beschwerden das zulassen. Wenn das klappt, dann bräuchte ich ja in Zukunft das Medikament auch nur alle drei Wochen zu spritzen, wird dann preiswerter !

Ich kenne mich mit diesem Medikament noch nicht so gut aus. Ich weiß nicht wie ich richtig reagieren soll. Aus diesem Grunde habe ich ja auch angerufen. Ich denke mir, dass es ja Sinn macht dass das Medikament alle zwei Wochen gegeben werden soll. Ich möchte gut therapiert werden. Ich weiß hallt auch nicht, wann es sinnvoll ist das Medikament auszusetzen. Der Nutzen sollte schließlich von einem Fachmann gegenüber der Risiken abgewogen werden.

Genauso hatte ich gedacht mal gelesen zu haben, wenn das Medikament mal ausgesetzt wird, soll die nächste Spritze wieder genommen werden, wie sie regulär verabreicht worden wäre, also in 2 Wochen. Ist das so, oder ist es besser in einer Woche den Rhytmus neu zu beginnen ? Von meinem Arzt bekomme ich da keine vertrauenswürdige Antwort ( siehe oben ).

Über eine Antwort von Ihnen freue ich mich.

Mit freundlichem Gruß
Daniel

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17.12.2009, 07:45 Uhr
Antwort

Hallo Daniel!
Prinzipiell ist jede Entscheidung bzgl. Pausieren von Humira unter Infekt eine Einzelfallentscheidung. Höhe der Entzündungswerte, Allgemeinbefinden und Fieber spielen da eine wesentliche Rolle. Generelle Empfehlungen gibt es nicht. Ich pausiere bei erhöhten Entzündungswerten wie bei Ihnen 2 Wochen, gebe zudem gegen mögliche bakterielle Superinfektionen ein verträgliches Beritspektrumantibiotikum wie Ciprobay 250 2x1 7 Tage und beginne dann bei gutem Allgemeinbefinden wieder in der 3. Woche mit Humira. Bei zunehmendem Infekt muss man das Procedere dem Infekt anpassen. Rheumaschübe kann man in dieser Zeit mit Nicht steroidalen Entzündungshemmern wie Naproxen, Ibuprofen usw. abfangen. Nach dem Infekt soll Humira dann in gewohnter Weise in empfohlenem Abstand weiter injiziert werden. Gerade nach einer Pause wäre es nicht sinnvoll, den Spritzabstand zu verlängern. Allerdings ist es in der Tat so, dass im Krankheitsverlauf viele Patienten den Spritzabstand strecken können, allerdings würde ich zunächst versuchen 1 Tag zu verlängern über mehrere Zyklen und dann mal sehen was geschieht, sonst riskiert man einen Schub. Diese Spritzabstandsverlängerung ist übrigens nicht leitliniengerecht, aber wird zunehmend versucht, da man auch nicht so recht weiß, wie Humira tatsächlich über lange Zeit injiziert werden soll, da gibt es eben keine Studien.
Gute Besserung
Dr. Sylvia Meske

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17.12.2009, 10:04 Uhr
Antwort

Vielen Dank für Ihre schnelle Antwort. Ich vertraue hier eher ihren Empfehlungen, als den Aussagen meines behandelnden Arztes. Ich werde Humira 1 X aussetzen und dann normal in zwei Wochen wieder beginnen. Genauso werde ich zunächst den 2 wöchentlichen Rythmus beibehalten. Schließlich hat man mir vor 2 Monaten in der Rheumaklinik nicht umsonst angeraten eine Biological Therapie zu beginnen, um meine Beweglichkeit aufrecht zu erhalten.

Durch dies Therapie geht es mir jetzt schließlich besser und ich möchte nicht riskieren, dass die Krankheit trotzdem langsam weiterschreitet.

Vielen Dank !

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20.12.2009, 10:32 Uhr
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S.M.

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