Angefangen hat alles im Dezember nach Clindomycin einnahme. Ein paar Tage bekam ich Durchfall der später auch blutig wurde. Stuhlprobe positive auf beide Toxine. Behandlung 14 Tage mit 3 x 400mg Metronidazol. Nach 4 Tagen Rückfall, Stuhlprobe wieder positiv, Behandlung 6 Tage mit Metronodazol (geplant waren 3 Wochen, aber die Nebenwirkungen waren zu stark), Umstellung dann auf Vancomycin 10 Tage 3 x 250mg. Nach 10 Tagen wieder Rückfall, darin befide ich mich aktuell seit einer Woche, Behandlung jetzt für 3 Wochen Vancomycin ausschleichend und zusätzlich 2 x 2 Perenterol. Da das Risiko für einen erneuten Rückfall ja immer größer wird, mache ich mir langsam Sorgen. Meinem Gastroenterlogen gehen die Möglichkeiten aus. Letzte Option ist dann noch Dificlir. Mit Vancomycin geht es mir wieder gut.
Welche Möglichkeiten gibt es denn noch ? Sollte ich besser in ein Krankenhaus gehen ? Erwartet mich bald eine Dickdarmentfernung mit Stoma ???
Wie werde ich clostridien difficile wieder los ?
Kategorie: Magen-Darm » Expertenrat Durchfall/Übelkeit | Expertenfrage an Experte-Ohlert
Antwort von Experte-Ohlert
Sehr geehrte Anfragerin,
sehr geehrter Anfrager,
vielen Dank für Ihre Anfrage, die ich gerne beantworte. Zunächst aber eine Vorbemerkung: Es erscheint mit wichtig darauf hinzuweisen, dass ich hier natürlich nur ganz allgemein zu den aufgeworfenen Themen Stellung beziehen kann.
Der Komplexität des Krankheitsbildes eines jeden einzelnen Patienten wird eine Stellungnahme im Rahmen einer "Internetkonsultation" sicherlich nicht gerecht.
Bitte verstehen Sie daher meine Ausführungen auch immer nur als "Denkanstoß" für die weiteren Gespräche mit Ihren behandelnden Ärzten.
Es wird letztlich "Bücherwissen" reproduziert und keinerlei individuelle Beratung in Bezug Ihr Krankheitsbild vorgenommen.
Dies wäre nach der Berufsordnung nämlich auch gar nicht zulässig.
Nun aber zu Ihrer Frage:
Ganz offenbar geht es um das Krankheitsbild der pseudomembranösen Colitis. Dieses wird mit diversen Reserve-Antibiotika behandelt. In einigen Metastudien hat die fäkale Bakteriotherapie (umgangssprachlich auch als "Stuhlimplantation" bezeichnet) gute Ergebnisse gezeigt. Hier wird durch eine Sonde rektal oder nasal eine gewissen Menge an (fremden) Darmbakterien in das Darmsystem des Erkrankten eingebracht.
Welche Massnahmen im Einzelfall relevant sind, muss aber immer im Gespräch mit den Ärzten vor Ort ermittelt werden !
Besten Gruss
Dr. Peter Ohlert