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Verdauungsbeschwerden

Kategorie: Magen-Darm » Expertenrat Durchfall/Übelkeit | Expertenfrage

06.04.2023 | 22:07 Uhr

Hallo zusammen,

Ich brauche bitte eure Meinung zu dem folgendem Sachverhalt. Vorneweg, bitte entschuldigt meinen Roman.

Bis vor 8 Monaten wusste ich gar nicht was Magen Darm Beschwerden sind. Keine Bauschmerzen, keine Verdauungsprobleme, kein Durchfall, einfach nix.

Im Juni 2022 wurde ich operiert und habe ziemlich viele Schmerzmittel einnehmen müssen, hinzu kam, das ich auch Pantoprazol vor der OP und nach der OP eingenommen habe.

Zwei Wochen nach der OP kam dann plötzlich für zwei Tage Fieber und wässriger Durchfall hinzu. Der Durchfall hielt ca. zweieinhalb Tage an und der Stuhl wurde fester. Leider hatte ich jedoch vermehrt Verdauungsprobleme bekommen und auch der Stuhl beinhaltete Schleimbeimengungen. Eine Stuhlprobe habe ich daraufhin abgegeben, dabei kam ein erhöhter Calprotectin Wert in Höhe von 2000 heraus. Mein Hausarzt hat mir dann auf gut Glück einfach mal Salofalk verschrieben, der Wert ging dann innerhalb zwei Wochen auf 200 runter. Eine Magen Darm Spiegelung erfolgte paar Wochen daraufhin auch. Dabei kam nichts auffälliges heraus. Nur auf der Ileozäkalklappe waren zwei winzige kleine Punkte/Läsionen heraus. Hier vermutete aber der Arzt, dass es von den vielen Schmerzmitteln gekommen ist. Schickte mich Heim, und meinte abwarten.

Die Verdauung wurde trotzdem nicht besser. Der Schleim ging weg im Stuhl. Ich habe aber angefangen Kohlenhydratenicht zu vertragen. Später kamen weitere Lebensmittel hinzu. Der Calprotectin Wert schwankte in der Zeit weiterhin immer zwischen 85 und 140. Im November hab ich dann einen Atemtest gemacht, da kam eine eindeutige Dünndarmfehlbesiedlung heraus.
Hinzu kam plötzlich, auch ein erhöhter Pankreaselastase Wert im Stuhl heraus. Obwohl ich nie irgendwelche Probleme , Fettstühle etc. vor dieser ganzen Geschichte hatte.

Im Januar erfolgte bei einem anderen Gastroenterologen erneut eine Magen-Darm Spiegelung heraus. Hier auch soweit alles unauffällig. Histologie ebenfalls unauffällig. Ich hab angefangen zeitgleich Enzyme einzunehmen. Der Stuhl wurde zwar fester aber ich habe trotzdem nicht verstanden woher das ganze plötzlich. Meine Bauchschmerzen gingen nicht weg.
Auch habe ich plötzlich einen auffälligen Urin festgestellt, bei dem das Wasserlassen echt brennt/gebrannt hat. Beim Urologen war ich, der konnte nichts feststellen. Keine Bakterien, nichts. Ich hab aber solch einen komischen „Film“ im Urin, nur beim Wasserlassel aber nicht beim Stuhlgang. Was kann das sein? Hab mir schon die Frage gestellt, ob das vom Dünndarm kommen kann.

Im Februar erfolgte dann ein MRT vom Abdomen, Bauchspeicheldrüse und Rest soweit unauffällig, nur die Milz ist grenzwertig vergrößert. Im März erfolgte ein MR-Sellink, auch hier nichts auffälliges. Keine Verdickungen der Wände des Dick-und Dünndarms, keine Stenosen, keine Aufstauung, keine Kaliberschwankungen und auch keine suspekten Spiegel.

Ich hab seit Wochen eine weiß belegte Zunge, aber kein Pilz. Ich leide auch nicht an einem Durchfall. Es sind die Bauchschmerzen, solch ein brennender Schmerz und auch die Bauchspeicheldrüse, spinnt, obwohl ich mit dieser davor nie Probleme hatte. Merke auch nicht wirklich, dass sich das alles mit der Einnahme der Enzyme normalisiert hat. Ich habe insgesamt seit dem Juni letzten Jahres ca. 3,5 kg abgenommen. Teilweise liegt es auch daran, dass ich derzeit kein Zucker esse.

Ich schlafe nicht mehr durch. Mein Zonolin im Stuhl ist auch erhöht, was auch für einen Leaky Gut sprechen würde.

Ich bin mittlerweile ratlos. Mein Gastroenterologe will einfach nichts mehr machen und hat mir heute das Antibiotika Refaximin 500 mg. verschrieben. Das hab ich auch selber gezahlt, knapp 430 Euro. Das soll ich jetzt für zwei Wochen , 3 x täglich einnehmen. Habt Ihr damit Erfahrungen? Was kann ich noch machen? Er glaubt auch nicht, dass ich was an der Bauchspeicheldrüse habe, da die Bildgebung auch unauffällig war.

Kurze Zusammenfassung: 2 x Magen-Darm Spiegel unauffällig soweit, MRT Abdomen soweit unauffällig. MR-Sellink unauffällig. Blutbild zeigte einen Eisenmangel an. Kein Blut im Stuhl.
Calprotectin aktuell bei 75, vor drei Wochen 23. Der Wert schwankt bei mir. Pankreaselastase aktuell bei 120, eindeutige Fehlbesiedlung im Dünndarm. Schmerzen im Bauch, manchmal brennend, manchmal nicht. Weißer Zungenbelag geht nicht weg.

Hab mich nun an den Heilpraktiker gewandt, da ich mit der Schulmedizin nicht mehr weiterkomme. Hier warte ich auf den Termin.

Für sämtliche Ratschläge wäre ich echt dankbar.

Ganz liebe Grüße & schöne Ostern


07.04.2023 09:38 – Beitrag von der Redaktion bearbeitet.

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Experte-Ohlert
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07.04.2023, 10:23 Uhr
Antwort von Experte-Ohlert


Sehr geehrte Anfragerin,
sehr geehrter Anfrager,

vielen Dank für Ihre Anfrage, die ich gerne beantworte. Zunächst aber eine Vorbemerkung: Es erscheint mit wichtig darauf hinzuweisen, dass ich hier natürlich nur ganz allgemein zu den aufgeworfenen Themen Stellung beziehen kann.
Der Komplexität des Krankheitsbildes eines jeden einzelnen Patienten wird eine Stellungnahme im Rahmen einer "Internetkonsultation" sicherlich nicht gerecht.
Bitte verstehen Sie daher meine Ausführungen auch immer nur als "Denkanstoß" für die weiteren Gespräche mit Ihren behandelnden Ärzten.
Es wird letztlich "Bücherwissen" reproduziert und keinerlei individuelle Beratung in Bezug Ihr Krankheitsbild vorgenommen.
Dies wäre nach der Berufsordnung nämlich auch gar nicht zulässig.

Nun aber zu Ihrer Frage:

 soweit sich aus den Zusammenhang der Frage ergibt, sind die bisherigen Befunde weitgehend unauffällig gewesen. Eine relativ hohe Pankreas-Elastase-Konzentration hat keinen Krankheitswert. Denn eine Verminderung (!) Der Pankreas-Elastase-Konzentration wäre relevant, um eine sogenannte exokrine Pankreas-Insuffizienz (also Pankreas-Funktions-Schwäche) nachzuweisen. Ob eine relativ hohe Konzentration an Krankheitswert hat, kann bezweifelt werden.

 

Wie schon oben gesagt, ist dies kein Portal zu individuellen Beratung über das Wesen von Symtomen -
das gehört in die Hand des Arztes, der Sie vor Ort untersuchungen und beraten kann. Da Ihre Frage aber
genau in diese Richtung zielt, kann ich nur anraten, einen Arzt vor Ort aufzusuchen.

 

 

 

Besten Gruss

Dr. Peter Ohlert

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