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Ungeklärte Magenschmerzen

Kategorie: Magen-Darm » Expertenrat Durchfall/Übelkeit | Expertenfrage

01.01.2021 | 15:26 Uhr

Hallo, 

 

ich wende mich auch aufgrund meiner Magenprobleme an Sie. 

Seit einem tragischen Todesfall in der Familie leide ich seit 2,5 Jahren an Magenproblemen. Angefangen mit einer Magenschleimhautenzündung bis hin zur Magenentzündung habe ich anfangs ständig Probleme gehabt, die mithilfe diverser Pranzol.. Tabletten bekämpft worden sind. Ich vermute mal, dass sich die anfängliche Magenschleimhautenzündung aufgrund meiner Trauererfahrung aufgebaut hat, zudem ich zuvor NIE Probleme mit dem Magen hatte. 

Nun habe ich, nach leidigen 2,5 Jahren, aktuell das Gefühl, dass diese Zustand zunehmen chronisch wird, da ich ihn mit keiner Tablette wegbekomme (?). 

 

Meinem Arzt klage ich auch mein Leid, der bei mir einige Untersuchungen veranlasst hat, bedeutet: Magen &- Darmspiegelungen, die im Gegensatz zur anfänglichen Zeit keinerlei Ergebnisse bringen...  Rund 2 Jahre zuvor waren auch Blutwerte und Ultraschall dabei, die leichte Entzündungswerte im Magen vorwiesen. 

 

Ich habe ebenfalls das Gefühl, dass sich der Schmerz mit der Zeit geändert hat. Während er anfangs ausschließlich in der Magenregion zu verzeichnen war, zieht sich dieser nun wie ein Gürtel unterhalb meiner Rippe entlang,- mal rechts mal links,- in Höhe der Bauchspeicheldrüse. Dieser Schmerz ist unabhängig des Essens, der Bewegung und VOR ALLEM, des Stresses, da ich aktuell keinerlei Stress widerfahre und wirklich entspannt lebe. Meine Verdauung ist ebenfalls in den 2,5 Jahren sehr verändert. Mal so, mal so, unabhängig meiner Ernährung. Ich erkenne meine Toilettengewohnheiten von damals leider kaum wieder. 

 

Aufgrund meines jungen Alters, 23, werde ich von vielen Ärzten abgelehnt mit dem Befund: Nervöser Magen. Trotz der oben genannten Faktoren, die mich nicht klar entscheiden lassen, woran es liegt, möchte ich mich mit diesem Fazit nicht geschlagen geben. Zudem die Schmerzen oft so stark sind, dass mein Bauch anschwillt oder ich nachts von den Schmerzen wach werde. 

Viele Ärzte beziehen sich auch auf meine Magen/Darmspiegelungen und meinen, dass es nichts weiteres zu Prüfen gäbe ( obwohl ich anderer Meinung bin: Blut, Ultraschall und und und .. ) 

 

Haben Sie eine Idee oder können Sie mir einen Rat geben? 

 

Mit freundlichen Grüßen,

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Experte-Ohlert
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06.01.2021, 07:22 Uhr
Antwort von Experte-Ohlert


Sehr geehrte Anfragerin,
sehr geehrter Anfrager,

vielen Dank für Ihre Anfrage, die ich gerne beantworte. Zunächst aber eine Vorbemerkung: Es erscheint mit wichtig darauf hinzuweisen, dass ich hier natürlich nur ganz allgemein zu den aufgeworfenen Themen Stellung beziehen kann.
Der Komplexität des Krankheitsbildes eines jeden einzelnen Patienten wird eine Stellungnahme im Rahmen einer "Internetkonsultation" sicherlich nicht gerecht.
Bitte verstehen Sie daher meine Ausführungen auch immer nur als "Denkanstoß" für die weiteren Gespräche mit Ihren behandelnden Ärzten.
Es wird letztlich "Bücherwissen" reproduziert und keinerlei individuelle Beratung in Bezug Ihr Krankheitsbild vorgenommen.
Dies wäre nach der Berufsordnung nämlich auch gar nicht zulässig.

Nun aber zu Ihrer Frage:

 Beschwerden des Oberbauches sollten einer sogenannten Stufen-Diagnostik unterzogen werden. Dies bedeutet, dass man von relativ  einfachen wenig invasiven Untersuchungen quasi eine Eskalation hinzu komplexeren, unter Umständen invasiven Untersuchungen vornimmt. Die weiteren Schritte ergeben sich jeweils aus den Ergebnissen der vorangegangenen Schritte.

Dies könnte zum Beispiel bedeuten dass man nach der Einleitung der körperlichen Untersuchung, einer Laboruntersuchung und Ultraschall hin zu invasiven Untersuchungen wie zu einer Magenspiegelung kommt.

Im vorliegenden Fall ist offensichtlich eine Magenspiegelung schon durchgeführt worden, während die einfacheren Untersuchungen (Ultraschall, Blut) noch ausstehen. Es  ist nachvollziehbar, dass diese „einfachen“ Untersuchungen nach Auffaassung der Fragestellerin/des Fragestellers noch durchgeführt werden sollten.

Die Magenspiegelung ist nach Angaben in der Frage offenbar ohne wesentlichen pathologischen Befund verblieben.

Nicht jeder Beschwerdehaftigkeit kann man ein eindeutiges pathologisches Korrelat zuordnen. Auch psychische Beschwerden können körperliche Leiden nach sich ziehen. Dann ist es zumeist nicht zielführend, auf der Ebene der somatischen Beschwerden einen Behandlungsversuch zu unternehmen, sondern es kann hilfreich sein , Sich dieser möglicherweise psychischen Ursache eines Problems zu stellen.

 

 

Wie schon oben gesagt, ist dies kein Portal zu individuellen Beratung über das Wesen von Symtomen -
das gehört in die Hand des Arztes, der Sie vor Ort untersuchungen und beraten kann. Da Ihre Frage aber
genau in diese Richtung zielt, kann ich nur anraten, einen Arzt vor Ort aufzusuchen.

 

 

 

Besten Gruss

Dr. Peter Ohlert

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