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Starke Nebenwirkungen durch Antibiotikum Avalox/Moxifloxacin

Kategorie: Magen-Darm » Expertenrat Durchfall/Übelkeit | Expertenfrage

16.04.2023 | 15:48 Uhr

Hallo und guten Tag, ich war Mitte März aufgrund eines Katzenbisses durch eine fremde Katze in der Notaufnahme und dort wurde die Wunde gesäubert und prophylaktisch per Infusion das Antibiotikum AVALOX 400 mg verabreicht. Schon während der Verabreichung auf der Liege wurde mir extrem schwindelig, ich bekam einen starken Anflug einer Panikattacke (auf keinen Fall ausgelöst durch den Schreck durch den Katzenbiss oder die Nervositätim Krankenhaus), Taubheitsgefühl in den Armen und Fingern und mir ging es gar nicht gut.  Als ich dann fertig war und gehen konnte, war es mir kaum möglich zu laufen, ich fühlte mich wie betrunken. Zu Hause sollte ich 10 Tage lang Moxifloxacin weiternehmen. Zu Hause schaute ich noch Online im Beipackzettel, was ich bei diesem Antibiotikum trinken darf und was nicht (Milch etc.) und stieß dort auf wahnsinnig viele Meldungen über dieses Antibiotikum, die sehr erschreckend waren und viel davon abgeraten wurde. Nach sofortiger Rücksprache mit meinem Hausarzt verzichtete ich auf das Antibiotikum, musste jedoch zur Wundkontrolle nochmal vorbeikommen, ob sich etwas entzündet hat oder nicht. Ein paar Tage später fing es dann an, ich hatte blutig/schleimigen Durchfall (was im Beipackzettel als Nebenwirkung aufgeführt ist und man das Antibiotikum sofort absetzen soll), der bis heute anhält, mal mehr mal weniger und Darmbeschwerden. Zwar kein schlimmer Durchfall mehr, aber ständig Blut- und Schleimbeimischungen und Bauchschmerzen/Übelkeit. Mein Arzt diagnostizierte jetzt eine Darmentzündung aufgrund des Antibiotikums, was schon bei einmaliger Gabe passieren kann (dies ist nur eine heftige Nebenwirkung dieses Antibiotikums). Ich nehme zur Zeit Kijimea Reizdarm Pro, weiß aber nicht, ob das wirklich bei meinen Beschwerden helfen kann. Da ich momentan sehr verängstigt bin und im Internet nur Horrormeldungen bzgl. dieses Antibiotikums finde und mein Stuhlgang seit Wochen nicht mehr normal wird und die Blut-Schleimbeimischung und alles weitere, mich stark beunruhigen, würde ich gerne wissen, was ich am besten tun kann, um diese Darmbeschwerden, aufgrund des Antibiotikum, wieder in den Griff zu bekommen. In unserer Gegend ist es auch noch sehr schwer einen Termin bei einem Facharzt zu bekommen. Wochenlange, gar monatelange Wartezeiten sind Normalität. Herzlichen Dank und viele Grüße 

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Experte-Ohlert
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17.04.2023, 07:28 Uhr
Antwort von Experte-Ohlert


Sehr geehrte Anfragerin,
sehr geehrter Anfrager,

vielen Dank für Ihre Anfrage, die ich gerne beantworte. Zunächst aber eine Vorbemerkung: Es erscheint mit wichtig darauf hinzuweisen, dass ich hier natürlich nur ganz allgemein zu den aufgeworfenen Themen Stellung beziehen kann.
Der Komplexität des Krankheitsbildes eines jeden einzelnen Patienten wird eine Stellungnahme im Rahmen einer "Internetkonsultation" sicherlich nicht gerecht.
Bitte verstehen Sie daher meine Ausführungen auch immer nur als "Denkanstoß" für die weiteren Gespräche mit Ihren behandelnden Ärzten.
Es wird letztlich "Bücherwissen" reproduziert und keinerlei individuelle Beratung in Bezug Ihr Krankheitsbild vorgenommen.
Dies wäre nach der Berufsordnung nämlich auch gar nicht zulässig.

Nun aber zu Ihrer Frage:

 Antibiotika töten Bakterien ab, wobei naturgemäß auch Bakterien abgetötet werden können, die eigentlich gar nicht das konkrete Ziel der Antibiotikabehandlung sind. Wird also zum Beispiel ein Bakterium, welches durch eine Verletzung in den Körper gekommen ist behandelt, können auch bestimmte Bakterien im Darm zu Schaden kommen. Hierdurch treten andere Bakterien, welche zuvor mit den erstgenannten Bakterien im Gleichgewicht standen stärker im Vordergrund und können zum Beispiel Durchfälle auslösen. In vielen Fällen reicht es aus, mit sogenannten Probiotika zu behandeln. Letztlich regelt sich das Problem dann weitgehend von alleine. In einigen Fällen reicht dies aber nicht aus. Es bedarf dann einer weitergehenden Diagnostik und Therapie. Dies gehört natürlich in ärztlicher Hand; das Thema sollte daher mit dem Hausarzt erneut besprochen werden.

 

Wie schon oben gesagt, ist dies kein Portal zu individuellen Beratung über das Wesen von Symtomen -
das gehört in die Hand des Arztes, der Sie vor Ort untersuchungen und beraten kann. Da Ihre Frage aber
genau in diese Richtung zielt, kann ich nur anraten, einen Arzt vor Ort aufzusuchen.

 

 

 

Besten Gruss

Dr. Peter Ohlert

 

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