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Reizdarm anders

Kategorie: Magen-Darm » Expertenrat Durchfall/Übelkeit | Expertenfrage

05.12.2022 | 17:50 Uhr

Hallo,

Ich bin weiblich 26 und leide seit Mai 2014 an Reizdarm mit Durchfall (sehr oft auf die Toilette während dem Tag). BMI von 19 im Moment. Habe auch mit Reizdarm in 2015 8kg verloren (ganz viel Durchfall und auch Laktoseintoleranz die ich 2019 erkannte und dann mit Milch aufhörte). Arzt hatte einige Tests gemacht, und es hat sich ergeben dass ich Reizdarm habe. Immer wenn ich Angst habe, kriege ich Bauchgrummeln, intestinale Schmerzen und danach muss ich auf die Toilette. 

Ich hatte mich ja schon fast an den Durchfall gewohnt (nahm, als ich aussen essen war, immer Buscopan ein um keine Schmerzen zu kriegen).

Aber seit etwa 2-3 Monaten hat sich mein Reizdarm verändert. Ich habe oft Durchfall oder 3-4 Mal Stuhlgang an einem gewissen Tag und dann habe ich 5-7 Tage keinen Stuhlgang. Manchmal gehe ich 'normal' x1/Tag auf die Toilette oder manchmal nur jeden 2. Tag auf die Toilette. Ist das Obstipation? Die Stuhlgänge haben sich wirklich sehr vermindert. Nach den 5-7 Tagen ist manchmal der Stuhldiameter und volumen ein bisschen viel, und habe letzens auch eine Analfissur gekriegt, die aber mig Creme abgeheilt ist. Ich muss aber nie viel drücken oder so, und fühle mich nicht sonderbar 'obstipiert'. 

Wie gesagt, ich habe mich ja fast an meinen Reizdarm gewohnt und mache mir Sorgen dass sich dieser verändert hat. Soll ich mir Sorgen machen oder einfach die Zeit mit weniger Durchfall geniessen? 

 

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Bisherige Antworten
Experte-Ohlert
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08.12.2022, 07:27 Uhr
Antwort von Experte-Ohlert


Sehr geehrte Anfragerin,
sehr geehrter Anfrager,

vielen Dank für Ihre Anfrage, die ich gerne beantworte. Zunächst aber eine Vorbemerkung: Es erscheint mit wichtig darauf hinzuweisen, dass ich hier natürlich nur ganz allgemein zu den aufgeworfenen Themen Stellung beziehen kann.
Der Komplexität des Krankheitsbildes eines jeden einzelnen Patienten wird eine Stellungnahme im Rahmen einer "Internetkonsultation" sicherlich nicht gerecht.
Bitte verstehen Sie daher meine Ausführungen auch immer nur als "Denkanstoß" für die weiteren Gespräche mit Ihren behandelnden Ärzten.
Es wird letztlich "Bücherwissen" reproduziert und keinerlei individuelle Beratung in Bezug Ihr Krankheitsbild vorgenommen.
Dies wäre nach der Berufsordnung nämlich auch gar nicht zulässig.

Nun aber zu Ihrer Frage:

 ein Reizdarm gehört eigentlich zu den funktionellen Störungen, d. h. es sind keine pathologischen Befunde erhebbar und trotzdem liegen Beschwerden vor. Die Angabe, dass ein „Test“ einen Reizdarm bewiesen hatte ist somit nicht nachvollziehbar. Denn es handelt sich – wie gesagt – um eine Ausschlussdiagnose.

Eine enge Verbindung des Reizdarms zu psychischen Einflüssen ist bekannt.
Sollte sich nunmehr der Zustand gravierend verändert haben und vor allen Dingen auch eine Gewichtsabnahme stattfinden (dies bei offensichtlich ja sowieso schon sehr niedrigem Körpergewicht) ist eine erneute Vorstellung und gegebenenfalls ein erneutes „aufrollen“ der Diagnostik beim behandelnden Arzt unabdingbar. 

Wie schon oben gesagt, ist dies kein Portal zu individuellen Beratung über das Wesen von Symtomen -
das gehört in die Hand des Arztes, der Sie vor Ort untersuchungen und beraten kann. Da Ihre Frage aber
genau in diese Richtung zielt, kann ich nur anraten, einen Arzt vor Ort aufzusuchen.

 

 

 

Besten Gruss

Dr. Peter Ohlert

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