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Proktologische Probleme / Stuhldrang

Kategorie: Magen-Darm » Expertenrat Durchfall/Übelkeit | Expertenfrage

23.05.2021 | 00:26 Uhr

Nabend zusammen, ich schildere gleich mal mein zweites chronisches Problem im Leben.

Habe seit ebenso 5-6 Jahren (wie meine Hodenschmerzen) immer wieder mit Enddarm Problemen zu tun bzw einem schrecklichen Stuhldrang.

Es fühlt sich so an als ob der Enddarm (also kurz hinterm After) nicht leer ist, oder dick ist, brennt, pocht, puckert, krampft. Der Damm (nicht Darm) fühlt sich gespannt an, Schmerzen dort beim Sitzen, beckenboden???

Ich war bei 2 Proktologen privat, bei einem gesetzlich dazu, im Krankenhaus von 2 Ärztinnen in Ausbildung untersucht, 2 weitere junge männliche Internisten.

Ich weiß garnicht wie viele Finger und Kameras da hinten schon drin waren *lach* Diagnosen waren bisher eigentlich immer Hämorrhoiden (2x entfernt), ich musste alle möglichen Salben, Cremes, Sitzbäder, Flohsamen usw nehmen, habe Lidocain draufgeschmiert und letztes Jahr hat man mit meine Analfissur entfernt. Es bildete sich ein Abzess. Auch rausgeschnitten (schmerzhafte Wundheilung, da offen).

Nun weiß ich nicht mehr weiter, denn trotz zahlreicher Arztbesuche und der Enddarm OP habe ich wieder den Stuhldrang. Als ob dort was drin steckt. Was raus will. Wenn ich ganz viel kämpfe, schaffe ich es, am Tag nur 1x ganz ganz schnell auf den Pott zu gehen, aber an den meisten Tagen der Woche (5 von 7) gebe ich nach und drücke dann doch. So gehe ich dann 5-8 (...) mal auf den Pott und es blutet, brennt, sticht und gibt kurz Erleichterung. Danach ist der Druck nur noch größer. Aber ich kann nicht innehalten.

 Jetzt wurde zudem eine Entzündung im Dickdarm festgestellt (Blut+Stuhlprobe) und ich komme mal zu einer Darmspiegelung. Wer weiß was dort rauskommt und ob man dort was findet was vielleicht auch die Enddarm Problematik verursacht. Man wünscht es sich ja fast schon, dass was gefunden wird, versteht ihr?

Was kann ich noch tun? Hängt Enddarm, Prostata und Hoden doch zusammen? Soll ich dem Gastroenterologen auch das alles vom After erzählen? Noch Ideen wie der Druck aufhören könnte?

Danke und schönes Wochenende noch

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Bisherige Antworten
Lifeline Gesundheitsteam
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23.05.2021, 08:16 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo wollknaeuel,

Wir können und dürfen ohne eigene Untersuchung keine Diagnose stellen, wie Sie sicher wissen. Allerdings gibt es durchaus eine kleine gemeinsame Auffälligkeit: alles liegt im Bereich des Beckens. Dort finden sich Teile des Dickdarms, die Proststa und natürlich der Damm. Von daher ist es plausibel, dass alle Beschwerden zusammenhängen.
Eine Darmspiegelung ist sicherlich eine gute und sinnvolle Untersuchungsmethode, um weitere Aspekte zu untersuchen. Den Befund sollte Sie auf jeden Fall abwarten. 
Abhängig vom Befund sollten Sie anschließend mit Ihrem Hausarzt sprechen und überlegen, ob nicht auch eine andere übersichtliche Bildgebungsprogrammen sinnvoll sein kann, beispielsweise ein MRT oder ein CT, abhängig davon, was gesucht wird. Da wird hoffentlich auch die Spiegelung einen Hinweis drauf geben.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam 

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25.05.2021, 22:11 Uhr
Kommentar

Danke nach der Spiegelung berichte ich wieder.

Lifeline Gesundheitsteam
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25.05.2021, 22:27 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo wollknaeuel,

sehr gerne. Falls Sie dann noch Fragen haben, helfen wir Ihnen gerne weiter, so gut wie könnein.

Bis dahin alles Gute - Ihr Lifeline Gesundheitsteam 

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26.07.2021, 18:16 Uhr
Antwort

Hallo,

bei der Darmspiegelung wurde das Reizdarmsyndrom festgestellt.

Ich nehme seit 7 Wochen Innovall RDS und 2 Teelöffel Flohsamenschalen.

Beides täglich. Versuche nur den Darm zu entleeren wenn es garnicht mehr geht.

Dennoch habe ich noch immer an 2-3 von 7 Tagen so einen ständigen Stuhldranf, dass ich mehrmals muss und nach wie vor keine Form. Wie Brei. Dann muss ich wieder viel wischen. Der Damm schmerzt. Der Anus brennt.

Und so geht der Kreislauf weiter.

Experte-Ohlert
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27.07.2021, 13:56 Uhr
Antwort von Experte-Ohlert

Sehr geehrte Anfragerin,
sehr geehrter Anfrager,

vielen Dank für Ihre Anfrage, die ich gerne beantworte. Zunächst aber eine Vorbemerkung: Es erscheint mit wichtig darauf hinzuweisen, dass ich hier natürlich nur ganz allgemein zu den aufgeworfenen Themen Stellung beziehen kann.
Der Komplexität des Krankheitsbildes eines jeden einzelnen Patienten wird eine Stellungnahme im Rahmen einer "Internetkonsultation" sicherlich nicht gerecht.
Bitte verstehen Sie daher meine Ausführungen auch immer nur als "Denkanstoß" für die weiteren Gespräche mit Ihren behandelnden Ärzten.
Es wird letztlich "Bücherwissen" reproduziert und keinerlei individuelle Beratung in Bezug Ihr Krankheitsbild vorgenommen.
Dies wäre nach der Berufsordnung nämlich auch gar nicht zulässig.

Nun aber zu Ihrer Frage:

 dies ist das bekannte leidige Kapitel des Reizdarmsyndroms. Es liegen zwar keine konkreten pathologischen Befunde vor (deshalb wird es auch als Ausschlussdiagnose bezeichnet). Dennoch leiden die Betroffenen unter Umständen erheblich.

Es gibt keine Möglichkeit, eine allgemeingültige Therapie vorzuschlagen. Denn eine solche funktionelle Störung spricht bei einer Person möglicherweise auf eine Therapie an, die bei der anderen Person überhaupt nicht hilft.
Gemeinsam mit dem behandelnden Arzt sollte es versucht werden, einzelne therapeutische Schritte auszuprobieren. 

Wie schon oben gesagt, ist dies kein Portal zu individuellen Beratung über das Wesen von Symtomen -
das gehört in die Hand des Arztes, der Sie vor Ort untersuchungen und beraten kann. Da Ihre Frage aber
genau in diese Richtung zielt, kann ich nur anraten, einen Arzt vor Ort aufzusuchen.

 

 

 

Besten Gruss

Dr. Peter Ohlert

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23.08.2021, 22:32 Uhr
Antwort

Vielen Dank für Ihre Stellungnahme soweit.

 

Mein größtes Problem im Enddarm ist nach wie vor dieses Fremdkörpergefühl, dieser Druck als ob sich was zusammendrückt oder sogar rausdrücken will. Als ob etwas drin wäre.

Trotz Proktologentermine und der Darmspiegelung habe ich noch immer dieses quälende Gefühl. Ist dies denn wirklich "nur" auf das Reizdarmsyndrom hinzuführen, oder sollte ich doch nochmal einem proktologen den Bereich zeigen?

Experte-Ohlert
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26.08.2021, 18:50 Uhr
Antwort von Experte-Ohlert

Das Reizdarmsyndrom definiert sich über das Vorhandensein von subjektiven Beschwerden bei gleichzeitigem Fehlen eines objektiven pathologischen Befundes.

Ob ein erneuter Arztbesuch wiederum erforderlich ist kann aber von hier aus weder angeraten werden noch kann davon abgeraten werden.

Dr. Ohlert

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29.08.2021, 23:40 Uhr
Antwort

Das Problem ist, dieser Reiz, dass im Enddarm was drin ist, ist so stark, dass ich auf die Toilette muss. Obwohl mir eigentlich klar ist, dass ich nicht muss. Diesen Kreislauf zu unterbrechen ist sehr schwer, meist presse ich dann. Hilfe aktuell nur durch Schlaf. Werde nochmals Lidocain versuchen. Oder Glyceroltrinitrat.

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02.10.2021, 15:49 Uhr
Kommentar

Nochmal beim Proktologen gewesen.
Rektal alles i.O.
vom Darm her auch bis auf "Reizdarm"
bekomme diesen Druck im After nicht los
Manchmal am Tag 6-8 Toilettengänge
nicht wegen Stuhl
einfach nur wegem diesem Gefühl im Enddarm drin
So ein Zwang zu pressen.....

Experte-Ohlert
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07.10.2021, 18:55 Uhr
Antwort von Experte-Ohlert

Danke für diese abschliessende Rückmeldung.

D. Ohlert

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