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Häufiger Durchfall seid mehreren Jahren.

Kategorie: Magen-Darm » Expertenrat Durchfall/Übelkeit | Expertenfrage

12.10.2020 | 15:31 Uhr

Sehr geehrtes Lifeline Team,

Erstmal zu mir selber, ich bin 23 Jahre alt, männlich und leide seid etwa 2 - 4 Jahren unter den regelmäßigem zumeist täglichem Durchfall. Außerdem bin ich stark übergewichtig mit 155Kg bei 182cm. 

Da ich wirklich ungern zum Arzt gehe, ich kann nicht sagen warum aber ich habe einfach irgendwie Angst davor, war ich mit den Symptomen bisher nie beim Arzt, ich versuche mich derzeit dazu zu überwinden und wollte gerne mal aber schonmal eine Einschätzung hören.

Da die Symptome schon eine ganze Weile anhaltend sind, habe ich über die Jahre einige Beobachtungen machen können, welche ich im foldenden Auflisten möchte: 

  1.  Der Durchfall tritt niemals Nachts auf.
  2.  Er tritt ausschließlich zu Hause auf.
  3.  Gehäuft morgens. 
  4.  Gehäuft nach bestimmten Lebensmitteln (sehr Fettig oder scharf).
  5.  Stressige Lebensphasen verstärken die Symptome deutllich.
  6.  Durchfall enthält kein Blut oft aber Schleim von durchsichtiger / weisser Farbe.
  7.  Zeitweise immer mal wieder Symptomfrei für mehre Tage mit normalem   Stuhlgang.
  8.  Keine Bauchschmerzen.
  9.  Vor dem Durchfall oft laute Darmgeräusche.

Persönlich habe ich mir meist immer gedacht, dass es sich um einen Reizdarm handelt, vorallem da meine psychische Verfassung stets einen großen Einfluss auf die Symptome hat, andererseits wenn die Symptome sich verstärken komme ich oft auf den Gedanken es könnte auch Krebs sein, was sicherlich gerade auch einer der Gründe ist warum ich dies hier gerade schreibe. Mir ist bewusst, dass Diagnosen über das Internet nicht möglich sind, aber eine Einschätzung dass z.B das ganz und garnicht nach Darmkrebs klingt würde mir auch da schon sehr weiter helfen. 

Mit freundlichen Grüßen

Mike

 

 

 

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Experte-Ohlert
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17.10.2020, 07:24 Uhr
Antwort von Experte-Ohlert


Sehr geehrte Anfragerin,
sehr geehrter Anfrager,

vielen Dank für Ihre Anfrage, die ich gerne beantworte. Zunächst aber eine Vorbemerkung: Es erscheint mit wichtig darauf hinzuweisen, dass ich hier natürlich nur ganz allgemein zu den aufgeworfenen Themen Stellung beziehen kann.
Der Komplexität des Krankheitsbildes eines jeden einzelnen Patienten wird eine Stellungnahme im Rahmen einer "Internetkonsultation" sicherlich nicht gerecht.
Bitte verstehen Sie daher meine Ausführungen auch immer nur als "Denkanstoß" für die weiteren Gespräche mit Ihren behandelnden Ärzten.
Es wird letztlich "Bücherwissen" reproduziert und keinerlei individuelle Beratung in Bezug Ihr Krankheitsbild vorgenommen.
Dies wäre nach der Berufsordnung nämlich auch gar nicht zulässig.

Nun aber zu Ihrer Frage:

 Veränderungen des Stuhlverhaltens müssen abgeklärt werden. Alleine aus der Symptomatik (und wird sie noch so differenziert geschildert) kann man keine sicheren Rückschlüsse auf die Ursache ziehen.

Ein Reizdarmsyndrom ist eine sogenannte „Ausschlussdiagnose“. Dies bedeutet, dass man nicht aus der Art der Symptomatik auf das Vorhandensein eines Reizdarmsyndroms schließen kann. Vielmehr bedarf es einer eingehenden Diagnostik, die letztlich ohne greifbares Ergebnis bleibt. Es werden also anderer Erkrankungen „ausgeschlossen“.

Wie man bei der Abklärung von Veränderungen dess Stuhlverhaltens vorgeht hängt von deen Gegebenheiten des Einzelfalles ab. In vielen Fällen wird die klinische Untersuchung bzw. die Befragung des Patienten am Anfang stehen.

Relativ einfache, wenig invasive Untersuchungen werden in den meisten Fällen als erstes folgen, zum Beispiel eine Ultraschalluntersuchung.

Auch eine Untersuchung auf pathogene Keime im Darm dürfte vergleichsweise einfach sein und dementsprechend am Anfang der diagnostischen Kaskade stehen.

Invasive Untersuchungen oder Funktionsuntersuchungen (zum Beispiel eine Dickdarmspiegelung) werden in vielen Fällen folgen.

Mit anderen Worten: die Anordnung einer Untersuchung hängt vielfach von dem Ergebnis der vorhergehenden Unterssucchungen ab.

 

Wie schon oben gesagt, ist dies kein Portal zu individuellen Beratung über das Wesen von Symtomen -
das gehört in die Hand des Arztes, der Sie vor Ort untersuchungen und beraten kann. Da Ihre Frage aber
genau in diese Richtung zielt, kann ich nur anraten, einen Arzt vor Ort aufzusuchen.

 

 

 

Besten Gruss

Dr. Peter Ohlert

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