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Flüssigkeit in der Poritze vor sehr häufigem Stuhlgang

Kategorie: Magen-Darm » Expertenrat Durchfall/Übelkeit | Expertenfrage

12.02.2020 | 19:53 Uhr

Guten Tag, 

 

ich (M21, 198cm, 80kg) habe bereits seit einigen Monaten das Problem, dass ich deutlich häufigeren Stuhlgang habe als normal. Vor allem morgendlich, d.h. einmal sofort nach dem Aufstehen, einmal nach der Morgenroutine und einmal nach dem Frühstück (manchmal ist der Drang auch so groß, dass ich das Frühstück unterbrechen muss). Darüber hinaus hab ich vor allem vormittags immer mal den Drang nach Stuhlgang, woraufhin allerdings nur minimal etwas kommt. Die Konsistenz ist eher normal (also nicht flüssig!) - vielleicht manchmal etwas fettig, aber dafür kenne ich mich nicht genug aus.

Besonders unangenehm und ungewöhnlich: Der Drang nach Stuhlgang äußert sich vor allem durch die Entstehung einer Flüssigkeit in der Poritze (je größer der Drang, desto nasser die Unterhose). Anfangs dachte ich, es wäre Schweiß, aber möglicherweise ist es auch Darmflüssigkeit o.Ä.?

Ernährungstechnisch und sportlich würde ich mich als Durchschnitt einschätzen: Also nur selten Fast Food, kein Übergewicht, etc. Raucher bin ich ebenfalls noch nie gewesen.

Ich war auch schon beim Arzt, der aber ein wenig überfragt war. Blut/Blutdruck/Urin waren alle in Ordnung. Die Stuhlprobe (an zwei verschiedene Untersuchungen geschickt) war ebenfalls negativ. Was umso mehr die Frage aufwirft: Was ist es denn nun?

Ich habe einen Termin zum Gespräch beim Gastroenterologen - der ist aber erst Ende März und da die Symptome weiter zunehmen, würde ich gerne weitere Diagnosen hören.

Meine aktuellste Vermutung nach Recherche im Internet war: Gluten-Unverträglichkeit (Zöliakie). Generell esse ich sehr, sehr viel Brot, Brötchen, Nudeln und die Symptome (z.B. auf NetDoktor) klangen sehr zutreffend: Häufiger Stuhlgang, fettiger Stuhl oder Durchfall (wie gesagt bei mir nicht flüssig, aber plötzlich und heftig) , Blähungen (bei mir vor allem nachmittags/abends, wo ich zum Glück dafür nicht mehr so oft auf Toilette muss), ungewollte Gewichtsabnahme (über 10kg im letzten Jahr - durch vermehrte Sportaktivität etwas schwer zu deuten). Dafür habe ich bisher noch keine Bauchschmerzen, Völlegefühl, o.Ä. gehabt, was vielleicht auf Reizdarm schließen würde!

Eine weitere Sache wäre da noch, wofür ich erst einen eigene Frage eröffnen wollte, aber jetzt hier zuschreibe, da es zusammen hängen könnte: Viele kleine rote Püstelchen oder Mini Pickel insbesondere in der Bauch-Gegend! Darüber hinaus auch an der Brust, den Oberschenkel und im Analbereich. Die Punkte sind nicht (!) juckend, es werden aber abwechselnd Einzelne entzündet und werden zu kleineren Pickeln, die nach einigen Tagen wieder verschwinden und zurück zu den kleinen roten Punkten kehren. Tatsächlich hatte ich im November letzten Jahres eine epidermale Zyste im perianal/gluteal-Bereich, der chirurgisch entfernt werden musste. Ob das zusammenhängt, weiß ich natürlich nicht. Das generelle Problem bestand aber schon vorher, wie nachher.

Also, was habe ich denn nun? Was ist die Flüssigkeit und woher kommt sie? Könnte es Zöliakie sein? Wenn Stuhlprobe und Blutwerte normal wären, was bleibt noch übrig?

 

Grüße, 

Adlerhorst

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Bisherige Antworten
Experte-Ohlert
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15.02.2020, 20:05 Uhr
Antwort von Experte-Ohlert


Sehr geehrte Anfragerin,
sehr geehrter Anfrager,

vielen Dank für Ihre Anfrage, die ich gerne beantworte. Zunächst aber eine Vorbemerkung: Es erscheint mit wichtig darauf hinzuweisen, dass ich hier natürlich nur ganz allgemein zu den aufgeworfenen Themen Stellung beziehen kann.
Der Komplexität des Krankheitsbildes eines jeden einzelnen Patienten wird eine Stellungnahme im Rahmen einer "Internetkonsultation" sicherlich nicht gerecht.
Bitte verstehen Sie daher meine Ausführungen auch immer nur als "Denkanstoß" für die weiteren Gespräche mit Ihren behandelnden Ärzten.
Es wird letztlich "Bücherwissen" reproduziert und keinerlei individuelle Beratung in Bezug Ihr Krankheitsbild vorgenommen.
Dies wäre nach der Berufsordnung nämlich auch gar nicht zulässig.

Nun aber zu Ihrer Frage:

 bei der Zoeliakie handelt es sich um eine sehr seltene Unverträglichkeit auf das in den ein heimischen betreiben vorkommende Kleber-Eiweiß. Die Diagnostik ist in der Regel durch eine Kombination von Laboruntersuchungen auf der einen Seite und feingeweblichen Untersuchungen (aus einer Spiegelung heraus) möglich. Wichtig dabei ist, dass während der Untersuchungsphase durchaus diese Klebereiweiße weiter zu sich genommen werden, da sonst die Untersuchungen „negativ“ Ausfallen. Die Diagnostik ist nicht immer ganz eindeutig. Mit anderen Worten: Ein Termin, der erst in einigen Wochen ist, zu der Sache im Allgemeinen keinen Abbruch. Denn es ist ohnehin nicht damit zu rechnen, dass eine Zoeliakie sofort diagnostiziert werden kann. Mitunter ist ein längerer Prozess, um Klarheit zu verschaffen

 

Wie schon oben gesagt, ist dies kein Portal zu individuellen Beratung über das Wesen von Symtomen -
das gehört in die Hand des Arztes, der Sie vor Ort untersuchungen und beraten kann. Da Ihre Frage aber
genau in diese Richtung zielt, kann ich nur anraten, einen Arzt vor Ort aufzusuchen.

 

 

 

Besten Gruss

Dr. Peter Ohlert

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16.02.2020, 13:24 Uhr
Kommentar

Das tut mit Leid, da bin ich mit meiner Frage hier wohl etwas über das Ziel hinausgeschossen.

Ich war natürlich auch schon beim Arzt vor Ort - nur ist es sehr frustrierend, lediglich mit unklarer Diagnose von Arzt zu Arzt geschickt zu werden, jedes mal mit Tagen bis Monaten Wartezeit dazwischen, während die Symptome immer schlimmer werden.

Ich weiß nach wie vor nicht, was es sein kann und wollte deshalb den größeren Erfahrungsschatz im Internet nach möglichen Erklärung befragen, um diese dann wie sie sagen "Denkanstoß" für die weiteren Gespräche mit meinen behandelnden Ärzten zu nutzen, damit sich mal irgendwas tut.

Weder das Internet, noch die Hausärztin konnte mir bisher eine passende Vermutung sagen, was die Ursache für die Darmprobleme sein kann, wenn doch die Stuhlprobe negativ ausfiel und keine Bauchschmerzen auftreten (auf meiner aktuellen Überweisung steht fälschlicherweise Verdacht: Reizdarm, was ich eben deswegen nicht glaube).

Danke für die Beratung und freundliche Grüße,

Adlerhorst

Experte-Ohlert
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19.02.2020, 19:05 Uhr
Antwort von Experte-Ohlert

vielen Dank für die freundliche Rückmeldung und alles Gute!

 

Dr. Ohlert

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