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Durchfall

Kategorie: Magen-Darm » Expertenrat Durchfall/Übelkeit | Expertenfrage

28.02.2021 | 14:19 Uhr

Habe vor 3 Monaten meine gallenblase entfernt bekommen nun habe ich seit 2 wochen 1 mal am Tag breiigen Stuhl und kein fester mehr war schon beim Hausarzt und er hat blut und Ultraschall gemacht negativ jetzt habe ich am 9.3 ein vorgeschbrech mit einem gastrologe weil ich am 29.3 eine darmspiegelung habe jetzt meine Frage kann es eine gallensäureverlusstsyndrome sein und wie kann man das feststellen nehme gerade erst heilerde ein das soll Gallensäure  bindend sein  stimmt das habe auch gelesen das es cholestyramin gibt noch eine Frage wenn das gestest wird wegen gallensäure muss ich da die heilerde weglassen danke

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Experte-Ohlert
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08.03.2021, 07:28 Uhr
Antwort von Experte-Ohlert

Sehr geehrte Anfragerin,
sehr geehrter Anfrager,

vielen Dank für Ihre Anfrage, die ich gerne beantworte. Zunächst aber eine Vorbemerkung: Es erscheint mit wichtig darauf hinzuweisen, dass ich hier natürlich nur ganz allgemein zu den aufgeworfenen Themen Stellung beziehen kann.
Der Komplexität des Krankheitsbildes eines jeden einzelnen Patienten wird eine Stellungnahme im Rahmen einer "Internetkonsultation" sicherlich nicht gerecht.
Bitte verstehen Sie daher meine Ausführungen auch immer nur als "Denkanstoß" für die weiteren Gespräche mit Ihren behandelnden Ärzten.
Es wird letztlich "Bücherwissen" reproduziert und keinerlei individuelle Beratung in Bezug Ihr Krankheitsbild vorgenommen.
Dies wäre nach der Berufsordnung nämlich auch gar nicht zulässig.

Nun aber zu Ihrer Frage:

 Gallensäuren kommen mit der Gallenflüssigkeit aus der Leber in den Darm, werden dort bis zum Ende des Dünndarms transportiert und im Regelfall ganz überwiegend im letzten Teil des Dünndarms (sogenanntes terminales Ileum) wieder zurück resorbiert und gelangen dann über den Portalkreislauf zurück zur Leber. Somit schließt sich der Kreislauf. Dies bedeutet, dass der relativ kleine Gallensäure-Pool dem Körper im Regelfall weitgehend erhalten bleibt.
Durch eine Gallenblasen-Operation wird – vorausgesetzt die Gallenflüssigkeit läuft regelhaft ab – an diesem Kreislauf überhaupt nichts geändert.
Meistens sind Veränderungen in dem oben genannten Kreislauf im Bereiche des terminalen Ileums zu suchen. Liegen hier zum Beispiel Entzündungen vor oder ist das terminale Ileum operativ entfernt, so kann die Rückresorption der Gallensäuren nicht mehr stattfinden und es geht Gallensäure verloren (sogenanntes Gallensäureverlustsyndrom).
Mit anderen Worten: sicherlich kann ein Gallensäureverlustsyndrom in einem engen zeitlichen Zusammenhang mit einer Gallenblasen-Operation auftreten. Es ist dann aber eher Zufall. Sollte die Gallenflüssigkeit (nach sonografischen und laborchemischem Befund) regelrecht ablaufen, kann durch die Entfernung der Gallenblase ein Gallensäureverlustsyndrom nicht hervorgerufen werden. Es fehlt einfach an der pathologisch-physiologischen Grundlage.
Colestyramin (ein Ionen-Austauscherharzen) kann ein Gallensäureverlustsyndrom zumindest teilweise unterbinden. Ob es im Einzelfall angewandt werden soll (auch zu diagnostischen Zwecken) muss natürlich durch den behandelnden Arzt vor Ort entschieden werden.

 

Wie schon oben gesagt, ist dies kein Portal zu individuellen Beratung über das Wesen von Symtomen -
das gehört in die Hand des Arztes, der Sie vor Ort untersuchungen und beraten kann. Da Ihre Frage aber
genau in diese Richtung zielt, kann ich nur anraten, einen Arzt vor Ort aufzusuchen.

 

 

 

Besten Gruss

Dr. Peter Ohlert

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