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Diabetes

Kategorie: Innere Medizin » Expertenrat Diabetes | Expertenfrage

04.05.2025 | 04:45 Uhr

Mein Blutzuckerwert war 4.9 ich dachte alles ok,limos getrunken....dann ,5.6 ( kritisch) weniger limos aber stieg dann 6.4. das war rote Linie,radikal keto,kein Zucker, Reis, Nudeln.... Sport verdoppelt und nach 3 Wochen 4.7.....gsd. aber wie kann ich Wert halten kann nicht immer keto essen und sind das Vorzeichen einer Zuckerkrankheit,evt dann Diabetes 2? Kann mir nicht erlauben diab zu bekommen da starkes eczema. Soll ich komplett wie mit Diabetes essen, alle Maßnahmen ergreifen oder was würden sie empfehlen.bin 60, Normalgewicht,wie oft Zucker messen....

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Lifeline Gesundheitsteam
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06.05.2025, 13:59 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo,

Vielen Dank für Ihre ausführliche Schilderung. Ihre Besorgnis ist nachvollziehbar, da ein einmalig erhöhter Wert von 6,4 mmol/l im Bereich des Prädiabetes liegt und somit sicherlich beunruhigend wirkt. Leider können wir aus der Ferne keine gezielte Therapieempfehlung abgeben, jedoch möchten wir Ihnen eine fundierte Einschätzung und allgemeine Ratschläge zur weiteren Vorgehensweise bieten.
Die von Ihnen beschriebenen Schwankungen des Blutzuckerspiegels deuten auf eine gestörte Glukosetoleranz hin, was einen Hinweis auf einen beginnenden Prädiabetes darstellt. Dies bedeutet jedoch noch nicht, dass Sie an Diabetes Typ 2 erkrankt sind. Vielmehr ist es ein Signal, dass die Insulinempfindlichkeit und die Funktionsweise Ihrer Bauchspeicheldrüse vorübergehend gestört sein könnten. Eine frühzeitige Anpassung des Lebensstils kann jedoch entscheidend dazu beitragen, eine weitere Verschlechterung zu verhindern.
Es ist nicht notwendig, Ihre Ernährung und Ihren Lebensstil radikal umzustellen, wie es bei einer bestätigten Diabetesdiagnose erforderlich wäre. Es empfiehlt sich jedoch, den Blutzuckerspiegel durch gezielte Anpassungen zu stabilisieren. Ein dauerhaft stabiler Nüchternblutzucker von unter 5,6 mmol/l ist ein realistisches Ziel, das jedoch ohne extreme Maßnahmen erreichbar ist. Es ist wichtig, dass Sie Ihre Ernährung langfristig umstellen, indem Sie den Konsum von Zucker minimieren und zuckerhaltige Getränke wie Limonaden vollständig meiden.
Stattdessen sollten kohlenhydratreiche Lebensmittel wie Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte und ballaststoffreiches Gemüse den Hauptbestandteil Ihrer Ernährung bilden. Auch Obst ist in Maßen erlaubt, jedoch sollten zuckerreiche Sorten wie Bananen oder Trauben zugunsten von Beeren und anderen weniger zuckerhaltigen Früchten bevorzugt werden.
Neben der Ernährung spielt auch die Struktur Ihrer Mahlzeiten eine Rolle. Drei regelmäßige Mahlzeiten am Tag ohne Zwischenmahlzeiten sind eine gute Möglichkeit, den Blutzuckerspiegel stabil zu halten. Eine ergänzende Maßnahme könnte auch Intervallfasten sein, zum Beispiel im Verhältnis von 14 Stunden Fasten und 10 Stunden Essensfenster. Dies sollte jedoch individuell und nach Absprache mit Ihrem Arzt erfolgen.
Bewegung spielt eine zentrale Rolle für die Insulinsensitivität. Es ist ratsam, den bereits bestehenden Sport weiterhin auszuführen und, wenn möglich, die Intensität zu steigern. Körperliche Aktivität trägt entscheidend dazu bei, den Blutzucker auf natürliche Weise zu regulieren. Gleichzeitig sollten Sie vermeiden, sich unnötigem Stress auszusetzen, da auch psychischer Stress den Blutzuckerspiegel negativ beeinflussen kann.
Wir empfehlen Ihnen, regelmäßig mit Ihrem Arzt in Kontakt zu bleiben und regelmäßige HbA1c-Kontrollen durchführen zu lassen. Diese Tests bieten eine langfristige Einschätzung des Blutzuckerspiegels und können frühzeitig eventuelle Veränderungen aufzeigen.
Zusätzlich kann es hilfreich sein, den Blutzucker in den nächsten Wochen gelegentlich selbst zu messen, beispielsweise einmal pro Woche am Morgen nach dem Aufstehen. Diese Messungen sollten jedoch stets in Absprache mit Ihrem Arzt erfolgen. Falls sich dabei erhöhte Werte zeigen oder zusätzliche Symptome auftreten, sollte die Kontrolle intensiviert werden.
Es kann auch sinnvoll sein, den Blutzucker ein bis zwei Stunden nach einer Mahlzeit zu messen, um die Auswirkungen bestimmter Nahrungsmittel auf den Blutzucker besser zu verstehen. Solche Messwerte sollten jedoch nicht isoliert betrachtet werden, da sie von vielen Faktoren beeinflusst werden können.
Insgesamt befinden Sie sich in einer ausgezeichneten Ausgangslage. Sie haben ein gesundes Körpergewicht, und Ihr Körper reagiert gut auf Änderungen in der Ernährung und Bewegung. Zwar könnte sich bei weiterhin unkontrollierter Entwicklung ein Typ-2-Diabetes manifestieren, doch Sie haben es in der Hand, durch bewusste Lebensstiländerungen und regelmäßige Kontrollen das Risiko einer Erkrankung deutlich zu senken. In vielen Fällen lässt sich das Risiko sogar ohne Medikamente vollständig vermeiden.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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20.05.2025, 10:01 Uhr
Antwort

Hallo, ich befolgte ihre Ratschläge,aber nur 2 Wochen leicht Reis,Nudeln kein Zucker,keine limos,Fruchtsäfte dennoch 2 kg mehr und Zucker stieg auf 5.5 ( 4.7 zuvor) gehe jetzt wieder in ketose....kann es sein das die fettzellen nun die carbs voll aufgezogen hat - mein Taillenumfang nahm glatt 2 cm zu oder ist das der jojoeffekt oder? Pendelt sich das nach gewisser Zeit wieder ein d.h  best Mass an carbo in den Zellen bis Sättigung?Soll ich komplett auf carbs verzichten- max30 gr pro Tag? Wie geschrieben zucker mit eczema kann ich mir nicht erlauben!!!!! Was würden sie raten? Danke für Antwort,auch danke für ihre erste ausführliche Antwort. :-)

Lifeline Gesundheitsteam
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23.05.2025, 13:02 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo,

Herzlichen Dank für Ihre Rückmeldung. Es freut uns sehr zu lesen, dass Sie unsere Empfehlungen direkt umgesetzt haben. Ihre Fragen sind absolut nachvollziehbar. Aus dem von Ihnen Geschilderten wird deutlich, wie eng Stoffwechsel und Ernährung miteinander verknüpft sind und wie anspruchsvoll es sein kann, Veränderungen richtig zu deuten. Natürlich können wir die Situation aus der Ferne nur eingeschränkt beurteilen, weshalb wir Ihnen empfehlen, Ihre Beobachtungen auch mit Ihrem behandelnden Arzt zu besprechen.
Zum beobachteten Anstieg des Taillenumfangs: Das kann im ersten Moment irritierend wirken. So rasche Veränderungen des Gewichts oder der Körperform beruhen jedoch meist nicht auf einer tatsächlichen Zunahme von Körperfett oder einer vermehrten Kohlenhydratspeicherung, sondern eher auf Wassereinlagerungen. Der Wasserhaushalt reagiert empfindlich auf Änderungen in der Ernährung, hormonelle Einflüsse und Stoffwechselprozesse. Es ist gut möglich, dass Ihre Zellen durch die wieder zugeführten Kohlenhydrate Glykogen speichern – und Glykogen bindet Wasser. Eine Zunahme von 2 bis 3 Kilogramm ist in diesem Zusammenhang durchaus normal und kein Grund zur Beunruhigung.
Ein vollständiger Verzicht auf Kohlenhydrate ist in der Regel nicht erforderlich und kann auf Dauer auch ungünstig sein. Viele nährstoffreiche und gesundheitsfördernde Lebensmittel wie Gemüse, Hülsenfrüchte oder Beeren enthalten ebenfalls Kohlenhydrate, liefern aber zugleich wichtige Vitamine, Mineralstoffe, Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe, die für eine ausgewogene Ernährung essenziell sind.
Ein dauerhaft erhöhter Blutzuckerspiegel kann tatsächlich entzündliche Prozesse im Körper fördern, was auch für chronische Hauterkrankungen wie Ekzeme relevant ist. Daraus ergibt sich jedoch nicht zwangsläufig die Notwendigkeit einer streng ketogenen Ernährung. Wichtiger ist es, den Blutzuckerspiegel möglichst stabil zu halten und starke Schwankungen zu vermeiden. Dies gelingt in der Regel durch eine kohlenhydratbewusste, ausgewogene Ernährung.
Eine Low-Carb-Ernährung kann in Ihrem Fall sinnvoll sein. Dabei wird die tägliche Kohlenhydratzufuhr reduziert, ohne sie gänzlich auszuschließen. Entscheidend ist, dass Sie sich mit der gewählten Ernährungsform wohlfühlen und diese dauerhaft umsetzen können. Regelmäßige Messungen von Blutzucker, Gewicht und Taillenumfang können helfen, individuelle Reaktionen besser einzuordnen. Dabei sollten insbesondere leicht verfügbare, sogenannte kurzkettige Kohlenhydrate wie Zucker, Fruchtsäfte oder Weißmehlprodukte möglichst vermieden werden.
Ein so restriktives Vorgehen wie bei einem manifesten Diabetes scheint in Ihrem Fall nicht erforderlich. Dennoch kann eine gezielte Anpassung der Ernährung sehr hilfreich sein. Wir empfehlen Ihnen, mit Ihrem Hausarzt über eine qualifizierte Ernährungsberatung zu sprechen – idealerweise durch eine auf Stoffwechselerkrankungen spezialisierte Fachkraft.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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24.05.2025, 06:14 Uhr
Antwort

Vielen Dank für ausführliche Antwort.kein Arzt haette es besser gemacht.ich werde weiterhin Zucker.....vermeiden und carbs so wenig wenig wie möglich. Man wird sehen. Danke

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