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Entzündung nach Brustvergrösserung

Kategorie: Schönheitsoperationen » Expertenrat Brustoperation und Implantate | Expertenfrage

05.08.2009 | 06:53 Uhr

Meine Freundin (43) hat 17 Jahre lang unter ihrer lappenartig (flach wie zbsp. ein Handy)verunzelten, kleinen Schrumpelbrust nach der Geburt ihrer Tochter gelitten, sodaß sie sich in den letzten Jahren in eine psychotherapeutische Behandlung begab, da sie bereits unter Depressionen litt. Wechselnde Partner bekamen sie jemals nur mit Shirt zu gesicht, berühren durfte sie gar keiner. Und niemand soll sagen ach, wer sie liebt achtet auf die inneren Werte...Ich hab ihren Busen letzes Jahr erstmalig sehen dürfen: abartig.

Trotz der Befürwortung ihrer Frauenärztin und praktischen Ärztin in einem Antragsverfahren, wurde von der Krankenkasse die Übernahme eines Brustaufbaus abgelehnt.

Deshalb entschloß sie sich im Februar 09, die OP selbst zu bezahlen, kostengünstig und im Rahmen iherer finanziellen Möglichkeiten nur in Tschechien machbar. Ich hab für sie die Klinik recherchiert, eine Tüf-geprüfte Institution, gesteuert von Deutschland.(Privat-KlinikEMOTIONS in Karlsbad.)

Die OP wurde vor 7 Wochen durchgeführt, ihr wurden Drainagen gelegt und damit wurde sie einen tag nach der OP auch nach Hause geschickt.
Als sie aus Vorsicht 2 Tage später zum hiesigen Chirurgen ging, weil sie nicht genau wußte, wann die Drainagen entfernt werden können, wurde sie hart verurteilt und die Drainagen mißmutig regelrecht herausgerissen mit den Worten, das sie verantwortungslos sei und nunmehr auf Fieber achten solle, da sie eh nie mehr Ruhe mit den neuen Brüsten haben werde. Tatsächlich bildete sich unter der Brrustwarze weiter Wundflüssigkeit und nach ca. 14 Tagen höllischer Schmerzen platzte bei der linken Brust die Naht wieder auf, eine halbe Tasse Wundflüssigkeit trat aus und seitdem näßt und eitert es weiterhin aus der Wunde. Als sie letzte Woche beim Frauenarzt war, wurde ihr ein Antibiotikum verschrieben. Ein Ultraschall zeigte, daß immer noch Flüssigkeit in der Wunde ist. Der Arzt meinte, das Implantat müsse wahrscheinlich wieder raus bis es innen abgeheilt sei.
Meine Freundin hat für nächsten Dienstag einen Termin bei ihrem Operateur bekommen, da sich dieser momentan im Urlaub befindet und ein anderer Arzt ihr nicht helfen wird.

Hier zum Arzt zu gehen getraut sich meine Freundin mittlerweile nicht mehr aus Angst vor neuen Repressalien sowie die Nachfolgebehandlung selbst zahlen zu müssen, wozu sie nicht in der Lage ist.
Sollte sie bis zum Wochenende eine Vergiftung oder Fieber bekommen und geht in die Rettungsstelle, muß sie dann wirklich die Behandlung selber zahlen?

Meine Freundin ist völlig am Ende, das, was ihr ein bisschen innere Ruhe im leben verschaffen sollte, ist zum Albtraum geworden.

Was kann man ihr raten?

Herzliche Grüße

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Bisherige Antworten
Experte-von_Heimburg
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06.08.2009, 12:42 Uhr
Antwort von Experte-von_Heimburg

Hallo,
so ist leider die aktuelle Rechtslage. Die Krankenkasse streckt die Bezahlung der Behandlungskosten vor und wird sich die Kosten von der Patientin zurückholen. Nach dem Solidarprinzip sollen andere Versicherte nicht für eventuelle Folgen nach einer misslungenen Schönheitsoperation aufkommen müssen. Sämtliche Ärzte, sogar der Chirurg, der die Drainagen gezogen hat, darf die Kosten nicht über die Kasse abrechnen. Auch Folgen von Schönheitsoperationen in Deutschland durchgeführt, werden nicht von der Kasse finanziert. Allerdings haben Sie hier den Vorteil, dass es sich ein seriöser Operateur nicht leisten kann und leisten möchte, dass ein Patient mit unbehandelten Komplikationen alleine gelassen wird. Diesen Nachteil müssen Sie bei einer Operation im Ausland mit weiter Entfernung zwischen Patient und Behandler in Kauf nehmen. Dies gilt auch für die mögliche Entfernung des Implantats und einen eventuellen späteren neuerlichen Aufbau. Hier trennt sich die Spreu vom Weizen. Der seriöse Chirurg behandelt auch hier meistens kostenneutral für den Patienten.
Sehr häufig sind die Kosten bei einer Operation im Ausland aufgrund von Hin und Rückreise, Unterkunft, Nachsorge etc. vergleichbar mit einer Operation vor Ort.
Prof. Dr. Dennis von Heimburg, Frankfurt

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06.08.2009, 14:16 Uhr
Antwort

Sehr geehrter Herr Prof. Dr. von Heimburg,
vielen Dank für Ihre Ausführungen. Ja, dann ist die Rechtslage leider so und Sie haben erfahrungsgemäß bestimmt auch schon Frauen behandelt, deren Brustproblem eigentlich medizinisch gerechtfertigt, von den Kassen übernommen hätte werden müsssen.
Für meine Freundin gab es nur diesen Ausweg und hier ist es so, daß schon Kosten-Nutzenrechnung bezüglich der Durchführung im Ausland gerechtfertigt war, denn die Klinik liegt ca 1 Autostunde entfernt.
Was sich meinem Verständnis ein bisschen entzieht, ist zBsp der Fall, als eine junge Frau sich ein Bauchnabelpircing stechen lassen hat, was sich derart entzündete, daß sich Bakterien auf ihrer Herzklappe absetzten und sie am Herzen operiert werden mußte. Das haben die Kassen wiederum getragen.
Meine Freundin hat jahrelang Psychopharmaka einnehmen müssen, weil sie mit der Situation nicht klar kam und hat letztendlich diese Entscheidung für sich getroffen.
Es ist ja auch so, daß hier nicht die Brust-OP verpfuscht wurde, sondern, daß einfach eine Komplikation,( die ich übrigens auch in keiner Website von deutschen Schönheitschirurgen gelesen habe, nämlich, daß sich langwierige gefährliche Entzündungen ergeben können, meist ist nur von vorübergehenden Entzündungen die rede, welche mit Antibiotika schnell verschwinden sollen...,)entstanden ist.
Sicherlich wird der Operteur ihr kostenneutral helfen, er ist nur im Urlaub und kommt erst nächste Woche zurück.
Ich mache mir eigentlich nur Vorwürfe, weil ich meiner Freundin zu der OP riet, daß sie endlich mal wieder Frau sein darf und nicht den Rest ihres Lebens in Verhüllung ihrer Weiblichkeit verbringen muß.
Ich denke nicht oberflächlich und sage:ach laß Dir doch einfach nen neuen Busen schnitzen... Ich selbst benötige perspektivisch eine neue Aortenklappe und weiß Proritäten im Leben einzuschätzen und zu setzen. Deshalb war mir auch bewußt, das es für meine Freundin im Rahmen ihrer Möglichkeiten keine Alternative gab, weil für sie, genau wie für mich das Leben, sei es nun psychisch oder physisch davon abhängt.
Deshalb konnte ich auch die diskrimminierende Behandlungsweise des hier ortsansässigen Chirurgen nicht verstehen und unterstelle unterschwellig, daß er in seiner Mißstimmung ihr die Drainagen regelrecht herausgerissen hat, statt ihr zu empfehlen, sie noch ein, zwei Tage in der Wunde zu belassen. Ich weiß es doch auch nicht, aber der psychische und physische Zustand meiner Freundin beunruhigt mich halt.

Mit freundlichen Grüßen

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13.08.2009, 02:39 Uhr
Antwort

Hallo Fialein!

Habe ähnliches erlebt wie deine Freundin.

Wenn du mehr wissen möchtest, kannst du mich gerne unter [email protected] anschreiben!

Liebe Grüße

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