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Mastitis Non-Puerperalis oder inflammatorisches Mammakarzinom

Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Brustkrebs | Expertenfrage

04.05.2023 | 18:45 Uhr

Hallo zusammen, 


ich muss mich heute an dieses Forum wenden, da ich keine ruhigen Tage und Nächte mehr habe. Vorweg: Ich habe nächste Woche Mittwoch ein MRT, aber die Wartezeit bis dahin gestaltet sich für mich äußerst schwierig, sodass ich hoffe, hier ggf. etwas Beruhigung oder Aufklärung zu finden. 
Vorweg: Ich habe eine sechsjährige Tochter und stille NICHT. 


Am 18.03. diesen Jahres habe ich von jetzt auf gleich stechende Schmerzen in der Achsel bekommen, die sich innerhalb von kürzester Zeit auf die gesamte rechte Seite, den Arm, das Schlüsselbein und vor allem auch die Brust ausbreiteten. Die Brust wurde schnell rot, die Rötung wanderte und setzte sich fest. Ich hatte unglaubliche Schmerzen, die Brust war zusätzlich geschwollen und warm. Leider konnte ich an diesem Abend noch nicht ins Krankenhaus gehen, da ich niemanden für meine Tochter hatte, sodass ich erst knapp 24 Stunden später die Klinik aufsuchen konnte. Ibuprofen sowie Kühlung halfen nichts. In der Klinik wurde recht schnell eine Brustentzündung außerhalb der Stillzeitdiagnostiziert. Im Ultraschall waren Flüssigkeitsansammlungen zu sehen, der CRP Wert war stark erhöht und der Blick- sowie Tastbefund laut der Ärztin auch eindeutig. Sodann waren die Lymphknoten sichtlich vergrößert (allerdings auf beiden Seiten), von der Bildgebung her strukturell aber nicht auffällig. Ich erhielt 3x 1000mg Staphylex intravenös über drei Tage in der Klinik. Bereits nach einem Tag wurden Rötung und Schmerzen weniger, die Brust schwellte ab, was sich auch im Laufe der nächsten Tage so fortsetzte. An Tag 3 wurde ich entlassen und habe weitere 7 Tage oral 3x 1000mg Staphylex eingenommen. Die Rötung, die Ödeme und die Schwellungen bildeten sich vollständig zurück. Was sich jedoch nie komplett "zurückbildete" waren die Schmerzen, welche sich allerdings nur noch auf Stellen zwischen Brustansatz und Schlüsselbein lokalisierten. Zwischen dem 31. März und dem 11. April nahm ich kein Antibiotika mehr. Sodann hatte ich am 31. März eine Nachkontrolle in der Klinik, wobei im Ultraschall auch keine Entzündung mehr vorlag. Der CRP Wert war wieder komplett normal und einen Herdbefund gab es in der ganzen Zeit nie. Aber die Schmerzen waren nach wie vor nicht vollständig weg. Die Ärztin versuchte mehrmals, mich zu beruhigen und versicherte mir, dass es keinen Grund zur Sorge in Bezug auf ein inflammatorisches Mammakarzinom gebe. Das Antibiotika hätte ansonsten nicht angeschlagen, meinte sie. Ein MRT musste ich mir "erkämpfen" und erhalt ich nun nächste Woche auch nur im Pro-Bono-Programm (= Kontrastmittel muss ich selbst bezahlen). Wie dem auch sei - am 11.04. bin ich in meinen lang ersehnten Urlaub in die USA geflogen. Für diese Reise hatte mir meine Gynäkologin vorsichtshalber Antibiotika verschrieben, da die Behandlungskosten (trotz Versicherung) in den USA im Fall der Fälle enorm hoch gewesen wären. Leider musste ich bereits an Tag zwei auf das AB zurückgreifen, da ich erneut Schmerzen in der Brust bekam (noch ohne Rötung) und das Risiko einer erneuten Mastitis nicht eingehen wollte. Nach drei Tagen besserten sich die Schmerzen und ich hatte bis 4 Tage nach AB-Einnahme auch keine Schmerzen mehr. Ich habe durchweg versucht, die Brust mit feuchten Waschlappen zu kühlen und habe auch seit dem 18.03. keinen Tag ohne Ibuprofen verbracht. Sodann habe ich diese Woche Dienstag erneut starke Schmerzen, wieder beginnend in der rechten Achsel, bekommen sowie eine Rötung der Brust. Ich bin sofort zu meiner Gynäkologin gegangen, welche im Ultraschall keine Entzündung feststellen konnte, mich aufgrund der Symptomatik aber in die Klinik eingewiesen hat. Dort wurde wieder Blut entnommen. Die Rötung, welche sich vormittags zeigte, war zu diesem Zeitpunkt (abends) schon deutlich zurückgegangen, sodass die diensthabende Ärztin nur noch "leichte Rötung" in den Arztbrief schrieb. Da mein CRP Wert absolut unauffällig war, sowie das kleine Blutbild ebenso und auch sie im Ultraschall keine Entzündung, sondern "nur" geschwollene Lymphknoten feststellte, entließ sie mich mit dem dringenden Rat, das Rauchen einzustellen, da dies wohl für einen Großteil der Brustentzündungen außerhalb der Stillzeit verantwortlich sei (habe ich auch direkt getan). Außerdem habe ich Novalgintropfen und Retterspitz äußerlich verschrieben bekommen und soll auf jeden Fall nächste Woche das MRT durchführen lassen. Nun denn, sitze ich seitdem hier und schiebe fürchterliche Panik, dass sich die Ärzte irren und es doch keine Mastitis Non-Puerperalis, sondern ein inflammatorischer Brustkrebs ist. Beide Gynäkologinnen sagten mir, dass das Antibiotika beim inflammatorischen BK nicht gewirkt/angeschlagen hätte, jedoch habe ich online ein Video eines Professors gesehen, der sagte, dass die Rötung zwar zurückgehen kann, die Tumorzellen aber trotzdem in der Haut bleiben. Dies verunsichert mich so sehr, dass ich nicht mehr schlafen, essen oder klar denken kann. Zudem muss ich noch irgendwie bis nächste Woche Mittwoch durchhalten, wobei mir auch nur eine Punch Biopsie finale Sicherheit geben könnte, welche niemand ohne hinreichenden Verdacht macht.

Nun stellt sich mir zum einen die Frage - wer hat Recht? Stimmt es, dass ein inflammatorischer BK sich durch Antibiotika NICHT bessern würde? Warum hab ich immer noch Schmerzen? Zwar helfen Novalgin und Retterspitz, aber komplett weg sind die Schmerzen nach wie vor nicht. Warum beginnen die Schmerzen stets in der Achselgegend? Könnte es hier einen Zusammenhang mit der Rasur geben? Die erste Brustentzündung bekam ich knapp 32 Stunden nach der Rasur. Vorgestern kamen die Schmerzen ebenfalls knapp 30 Stunden nach der Rasur... Wie gesagt, am meisten verunsichert mich die Frage, ob ein inflammatorischer BK nun auf Antibiotika (positiv) reagiert oder nicht. Denn die Ärztinnen sahen hier eigentlich schon ein Ausschlusskriterium, da meine Symptome sich besserten. Warum kommen die Symptome dann wieder? 

Danke schon mal im Voraus, auch für das Lesen des langen Textes!


05.05.2023 08:58 – Beitrag von der Redaktion bearbeitet.

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Bisherige Antworten
Lifeline Gesundheitsteam
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10.05.2023, 17:29 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo,

Antibiotika wirken lediglich gegen Bakterien, gegen bösartige Zellen haben diese keine Wirkung. Das nach einer ausgeheilten Mastitis noch Beschwerden bestehen können ist nicht ungewöhnlich, da natürlich das Gewebe auch vernarben kann. In der Regel gelangen die Keime über kleine Verletzungen in das Brustgewebe, wurde hier rasiert, kann dies durchaus die Eintrittspforte Worte gewesen sein. Ursachen kann aber auch das Rauchen gewesen sein. 

Leider werden Sie die weiteren Untersuchungen abwarten müssen, um weitere Gewissheit zu erlangen.  

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline 
Gesundheitsteam

 

 
 
Lifeline Gesundheitsteam
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10.05.2023, 17:29 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Eine bösartige Erkrankung ist bei diesem Verlauf aber in der Tat nicht sehr wahrscheinlich. 

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