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Stuhldrang

Kategorie: Magen-Darm » Expertenrat Blähungen | Expertenfrage

19.12.2022 | 21:39 Uhr

Hallo,
ich bin neu hier und hab seit einigen Monaten ein Problem, was nicht weg geht. Ich bin 36 Jahre, stille noch und hab ein kleines Kind. Ende Juli hab ich meine Stillpille abgesetzt, kurz davor hatte ich Durchfall nach Verzehr eines Burgers.

Mitte August hatte ich Stress und öfters mal Durchfall und unregelmäßigen Stuhlgang und das Gefühl mich nicht richtig entleert zu haben 
haben. So probierte ich immer wieder aufs Klo zu gehen und hoffte das was kommt und habe viel gedrückt. Auch die Angst wieder Durchfall zu bekommen war sehr groß und ich hatte oft Angst und Panik. Diese hat sich mittlerweile gelegt.

Ende November hatte ich einen Darmspiegelung und es wurden 2 kleine Polypen entfernt (einer war ein gutartiger Tumor), Rektoskopie war unauffällig, Blutwerte und Stuhlproben waren unauffällig.

Mittlerweile habe ich wieder normalen Stuhlgang und entleere mich frühs 2-3 mal. Aber ich habe den ganzen Tag das Gefühl auf Toilette groß zu müssen. Manchmal hab ich leichte Blähungen aber keinen aufgeblähten Bauch.

Es wurde nach der Darmspiegelung die Diagnose Reizdarm gestellt. Ich habe noch keine Nahrungsmittelunverträglichkeiten testen lassen. Am Donnerstag hab ich einen Bauchultraschall, da mein Arzt meint, da wurden ja genug Untersuchungen gemacht und das wäre noch möglich.

Aber das ist ein Gefühl zum verrückt werden. Es ist mega unangenehm. Kennt das jemand oder was ich noch machen kann, dass es wieder weg geht? Ist das wirklich ein Reizdarm und ich muss damit leben.

Ich gehe oft zur Toilette und es kommt dann nichts aber das Gefühl ist so stark, dass ich denke das was kommt.

​​​​​​​Weihnachten wollen wir verreisen, aber mit dem Gefühl kommt keine Freude auf.

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Experte-Ohlert
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23.12.2022, 07:34 Uhr
Antwort von Experte-Ohlert


Sehr geehrte Anfragerin,
sehr geehrter Anfrager,

vielen Dank für Ihre Anfrage, die ich gerne beantworte. Zunächst aber eine Vorbemerkung: Es erscheint mit wichtig darauf hinzuweisen, dass ich hier natürlich nur ganz allgemein zu den aufgeworfenen Themen Stellung beziehen kann.
Der Komplexität des Krankheitsbildes eines jeden einzelnen Patienten wird eine Stellungnahme im Rahmen einer "Internetkonsultation" sicherlich nicht gerecht.
Bitte verstehen Sie daher meine Ausführungen auch immer nur als "Denkanstoß" für die weiteren Gespräche mit Ihren behandelnden Ärzten.
Es wird letztlich "Bücherwissen" reproduziert und keinerlei individuelle Beratung in Bezug Ihr Krankheitsbild vorgenommen.
Dies wäre nach der Berufsordnung nämlich auch gar nicht zulässig.

Nun aber zu Ihrer Frage:

 Stuhlgewohnheiten sind sowohl zwischen den Menschen sehr unterschiedlich als auch im zeitlichen Verlauf bei ein und derselben Person. Insofern ist es zunächst gar nicht ungewöhnlich, wenn sich Stuhlgewohnheiten ändern.

Änderungen der Stuhlgewohnheiten bedürfen allerdings einer Abklärung. Eine Dickdarmspiegelung ist ja offensichtlich schon durchgeführt worden. Soweit ersichtlich, waren keine gravierenden Probleme vorhanden. Ein kleiner Polyp wurde entfernt, was sinnvoll ist, aber das Stuhlverhalten nicht wesentlich ändern dürfte.
Eine Reizdarmsymptomatik, wie sie seitens der behandelnden Ärzte vermutet wurde, basiert gerade darauf, dass keine spezifische Befunde gesehen werden, jedoch seitens des Patienten/Patientin Beschwerden geäußert werden.

Es gibt keine allgemeingültige Therapie eines Reizdarmsyndroms. Meistens ist man gut beraten, zu versuchen, die Nahrung, die Flüssigkeitszufuhr die Bewegung so anzupassen, dass die Beschwerden reduziert werden. Medikamente helfen in aller Regel nicht valide, d. h. durch wissenschaftliche Untersuchungen fundiert. Im Einzelfall sind stuhlregulierende Medikamente vielleicht hilfreich, allerdings kann dies nicht allgemeingültig gesagt werden.

Wie schon oben gesagt, ist dies kein Portal zu individuellen Beratung über das Wesen von Symtomen -
das gehört in die Hand des Arztes, der Sie vor Ort untersuchungen und beraten kann. Da Ihre Frage aber
genau in diese Richtung zielt, kann ich nur anraten, einen Arzt vor Ort aufzusuchen.

 

 

 

Besten Gruss

Dr. Peter Ohlert

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