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Morbus Crohn?

Kategorie: Magen-Darm » Expertenrat Blähungen | Expertenfrage

31.10.2018 | 11:04 Uhr

Sehr geehrte Experten,

ich hoffe wirklich sehr, dass sie mir helfen können bzw ich Ihre Meinung zu meinem Problem bekommen könnte. 

Zu meiner Person:  Ich bin 19 Jahre alt, wiege 74kg und bin 183cm groß. Habe seit meiner Kindheit eine Pollenallergie, aber sonst keinerlei gesundheitliche Beschwerden. Meine Essgewohnheiten sind abwechslungsreich und gesund. Esse aber sehr viel und nehme dabei nicht zu. (Hausarzt meinte, dass dies mit dem Stoffwechsel und dem Alter zusammen hängt, da ich auch ein sehr aufgeregter Mensch bin)

Seit Anfang diesen Jahres lief es mit meiner Gesundheit dann aber nicht mehr so gut. Anfang Februar litt ich unter einem Nierenstein, dieser wurde im minimal-invasivem Verfahren entfernt. Ich ging davon aus, dass es dann aber auch gut ist, falsch gedacht.

Ich bin seit diesem Jahr auch regelmäßig joggen gegangen. 2-3 mal habe ich einen Tag nach dem Sport ein leichtes Stechen im Unterbauch verspürt. Bin sofort zum Arzt aus Angst vor einem weiteren Stein. Ultraschall und Abtastuntersuchungen ergaben nichts. Vor 3 Wochen habe ich nach einer langen Sportpause wieder mit dem Joggen angefangen und vorher ein Brot sowie einen Apfel gegessen. Die Sporteinheit habe ich sehr übertrieben zumindest körperlich. Am nächsten Tag hatte ich dann wieder ein, diesmal sehr starkes, Stechen im Unterbauch. Nach 24h besserte sich dies auch nicht und wurde am nächsten Tag noch schlimmer, da meine Eltern im Urlaub waren musste ich den Rettungsdienst rufen. Im Krankenhaus wurden dann mehrere Sonographien und ein CT mit Kontrastmitteln gemacht. Die Ultraschall Untersuchungen wurden mir als -unauffällig- beschrieben, jedoch kann es möglich sein, dass mein Darm wohl eine leichte Ausstülpung hat. Mehr wurde auch auf Nachfrage nicht gesagt. Die Blutuntersuchung ergab einen Entzündungswert von 14,12 bei den Leukozyten. Sonst war alles normal. Nach dem CT wurde ich gefragt, ob in meiner Familie jemand schonmal an einer Darmerkrankung litt, dies verneinte ich. (In unserer gesamten Familie ist kein Fall bekannt!). Ein Arzt sagte mir dann, dass es evtl. eine Entzündung im Darm ist, aber diese in meinem Alter wieder vergeht. Er meinte auch, dass ein CT an sich unauffällig sei. Am nächsten Tag bekam ich dann an der Rezeption meinen Arztbrief. Dieser hat mich dann extrem geschockt und ich muss auch sagen, dass ich seitdem nicht mehr ruhig schlafen kann.

CT-Befund:
"Stark meteoristisch geblähte Dick-und Dünndarmschlingen im Bereich des gesamten Abdomens. Nieren kommen regelrecht zur Darstellung.
Terminale Iluem und vorgeschalteten Dünndarmschlingen zeigen eine Wandverdickung. Ebenso ein fixiertes Sigma im Bereich des kleinen Beckens, auch etwas Flüssigkeit im kleinen Becken. Differentialdiagnostisch ist in erster Linie an entzündliche Dünndarmveränderungen zu denken, z.b. Morbus Crohn."

Ich bin dann sofort zu meinem Hausarzt gefahren, der auch nochmal einen Ultraschall machte und nichts erkannte. Er meinte er glaubt nicht an einen Morbus Crohn. 

Im Internet habe ich gelesen, dass Entzündungswerte wohl auch durch Schmerzen und starke Anspannung/Stress nach oben gehen können, wie es ja am Tag im Krankenhaus bei mir der Fall war. 

Ich habe zudem auch keine Durchfälle oder sonstiges. Am Tag der Schmerzen hatte ich ein Schwächegefühl und eine leichte Erkältung. Halsschmerzen etc. 
Nach 3 Tagen gingen die Schmerzen zurück und sind seitdem auch nicht wieder gekommen. Bei einem Gastroenteorologen war ich letzte Woche vorstellig. Er meinte jedoch, dass er sich ein Crohn vorstellen könnte. Hat aber nicht nach typischen Symptomen etc. gefragt. Er hat sich sehr nach dem Krankenhausbefund gerichtet. Er hat dann einen Termin zur Koloskopie angeordnet, diese ist aber noch gut 2 Monate hin.

Zusatz: Ich habe sehr viel Appetit und sonst keine Probleme, auch wo die schmerzen austraten, hatte ich unverändert Hunger und Appetit. 

Ich würde mich sehr freuen eine Einschätzung ihrerseits zu bekommen, da ich echt nicht weiter weiß und mir große Sorgen mache!


Liebe Grüße 

Kenneth Neubarth

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Bisherige Antworten
Experte-Ohlert
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06.11.2018, 18:57 Uhr
Antwort von Experte-Ohlert


Sehr geehrte Anfragerin,
sehr geehrter Anfrager,

vielen Dank für Ihre Anfrage, die ich gerne beantworte. Zunächst aber eine Vorbemerkung: Es erscheint mit wichtig darauf hinzuweisen, dass ich hier natürlich nur ganz allgemein zu den aufgeworfenen Themen Stellung beziehen kann.
Der Komplexität des Krankheitsbildes eines jeden einzelnen Patienten wird eine Stellungnahme im Rahmen einer "Internetkonsultation" sicherlich nicht gerecht.
Bitte verstehen Sie daher meine Ausführungen auch immer nur als "Denkanstoß" für die weiteren Gespräche mit Ihren behandelnden Ärzten.
Es wird letztlich "Bücherwissen" reproduziert und keinerlei individuelle Beratung in Bezug Ihr Krankheitsbild vorgenommen.
Dies wäre nach der Berufsordnung nämlich auch gar nicht zulässig.

Nun aber zu Ihrer Frage:

 Eine chronisch entzündliche Darmerkrankung (zu der der Morbus Crohn zählt) kann man letztlich nur über die feingewebliche Untersuchung, die man wiederrum bei der Darmspiegelung gewinnen kann, diagnostizieren. Und selbst dann bleiben immer noch Befunde, die nicht ganz eindeutig sind.   Mit anderen Worten: Zwar können die klinischen und laborchemischen Befunde die Richtung weisen, die Diagnose der chron.-entz.-Darmerkrankung gelingt nur auf dem oben geschilderten Wege.

 

Wie schon oben gesagt, ist dies kein Portal zu individuellen Beratung über das Wesen von Symtomen -
das gehört in die Hand des Arztes, der Sie vor Ort untersuchungen und beraten kann. Da Ihre Frage aber
genau in diese Richtung zielt, kann ich nur anraten, einen Arzt vor Ort aufzusuchen.

 

 

 

Besten Gruss

Dr. Peter Ohlert

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08.11.2018, 19:10 Uhr
Kommentar

Vielen Dank für die Antwort! Aber wäre es möglich, dass sie mir Ihre persönliche Meinung zu meinen Ausführungen schildern könnten? Dies wäre mir sehr wichtig. Mir ist bewusst, dass dies keine Diagnose darstellt. Trotzdem würde ich mich freuen über ein kurzes Statement zu dem CT und den Symptomen. Könnte dies evtl. auch eine einfache Reizung gewesen sein o.ä.?

Experte-Ohlert
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10.11.2018, 06:42 Uhr
Antwort von Experte-Ohlert

Bildgebende Verfahren (also z.B. CT) geben recht unspezifische Information bei entzündlichen Erkrankungen des MAgen-Darm-Traktes. Man wird in den meisten Fällte also nur wenig verbindlichen Rückschluß auf die Frage einer chronisch entzündlichen Darmerkrankungen machen können.       Auch andere - z.B. kurzfristige - Entzündungen können mitunter deutliche Befunde in der Bildgebung verursachen.

 

Dr Ohlert

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