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Lynch Syndrom

Kategorie: Magen-Darm » Expertenrat Blähungen | Expertenfrage

21.01.2025 | 23:09 Uhr
mich lässt ein Thema nicht mehr los. Bin Ende 30. 
Auf Wunsch wurde eine Darmspiegelung im Mai 2024 durchgeführt. Hier zeigte sich ein kleines tubuläres Adenom , 1mm geringe dysplasie. Meine Mutter 68 hatte vor zwei Jahren wohl auch ein Polyp ( genauere Bezeichnung unbekannt). Jetzt hab ich so Angst, dass ich unter dem Lynch Snydrom leiden könnte. Mein Opa hatte wohl irgendein Krebs des Verdauunstrakts. Ich bin so ängstlich, habe noch andere Baustellen und kann irgendwie immer phasenweise mit dem Polypen nicht abschließen. zumal eine Bekannte jetzt mit 39 Darmkrebs mit lebermetastasen bekam. 
Vielleicht gibt es ihrerseits ja ein paar Hinwiese/ Gedanken. 

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Experte-Ohlert
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22.01.2025, 08:50 Uhr
Antwort von Experte-Ohlert


Sehr geehrte Anfragerin,
sehr geehrter Anfrager,

vielen Dank für Ihre Anfrage, die ich gerne beantworte. Zunächst aber eine Vorbemerkung: Es erscheint mit wichtig darauf hinzuweisen, dass ich hier natürlich nur ganz allgemein zu den aufgeworfenen Themen Stellung beziehen kann.
Der Komplexität des Krankheitsbildes eines jeden einzelnen Patienten wird eine Stellungnahme im Rahmen einer "Internetkonsultation" sicherlich nicht gerecht.
Bitte verstehen Sie daher meine Ausführungen auch immer nur als "Denkanstoß" für die weiteren Gespräche mit Ihren behandelnden Ärzten.
Es wird letztlich "Bücherwissen" reproduziert und keinerlei individuelle Beratung in Bezug Ihr Krankheitsbild vorgenommen.
Dies wäre nach der Berufsordnung nämlich auch gar nicht zulässig.

Nun aber zu Ihrer Frage:

 Am besten sieht man sich die diagostischen Kriterien an. Aus der Schilderung kann ich derzeit noch nicht ableiten, dass dies auf den vorliegenden Fall passen könnte:

Zunächst liefern die Amsterdam-II-Kriterien einen Anamnese-Leitfaden: [1]

  • Anamnestisch mindestens drei Familienangehörige mit nachgewiesenen HNPCC-assoziierten Karzinomen oder gesicherten kolorektalen Karzinomen
  • Auftreten der Erkrankung in mindestens zwei aufeinander folgenden Generationen
  • Ein betroffenes Familienmitglied ist mit den anderen beiden erstgradig verwandt
  • Auftreten der Erkrankung bei mindestens einem Verwandten vor dem 50. Lebensjahr
  • Eine familiäre adenomatöse Polyposis (FAP) ist ausgeschlossen

Sind alle Kriterien erfüllt, sollten weiterführende Untersuchungen direkt angeschlossen werden.

 

Die revidierten Bethesda-Kriterien kommen zum Tragen, wenn nicht alle Amsterdam-II-Kriterien erfüllt sind: [2]

  • Gesichertes kolorektales Karzinom vor dem 50. Lebensjahr
  • Synchrone oder metachrone HNPCC-assoziierte Tumoren
  • Kolorektales Karzinom mit "MSI-H-Histologie" (lymphozytäre Infiltration, muzinösesiegelringartige Differenzierung bzw. medulläres Wachstum) vor dem 60. Lebens­jahr
  • Kolorektales Karzinom (altersunabhängig) + ein erstgradiger Verwandter mit kolorektalem Karzinom oder HNPCC-assoziiertem Tumor vor dem 50. Lebensjahr
  • Kolorektales Karzinom (altersunabhängig) + mindestens zwei Ver­wandte 1. oder 2. Grades mit kolorektalem Karzinom oder HNPCC-assoziiertem Tumor (altersunabhängig)

 

Wie schon oben gesagt, ist dies kein Portal zu individuellen Beratung über das Wesen von Symtomen -
das gehört in die Hand des Arztes, der Sie vor Ort untersuchungen und beraten kann. Da Ihre Frage aber
genau in diese Richtung zielt, kann ich nur anraten, einen Arzt vor Ort aufzusuchen.

 

 

 

Besten Gruss

Dr. Peter Ohlert

 

 

 

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22.01.2025, 12:39 Uhr
Antwort

Mich beschäftigt Hauptsächlich dieses blöde Adenom. 

weil man immer liest, dass es in meinem Alter nicht normal ist. Aber eigentlich sind ja auch Darmspiegelung so jung nicht normal.  meine Mutter hatte ein sessiles Adenom mit 65. bei mir wurde sie nur auf Wunsch durchgeführt, da ich eh zur Kontrollgastroskopie war. Hätte ich diese nicht gemacht hätte mein Polyp vermutlich erst ab der Kontrolle ab 50 gefunden. Ich hätte mich weniger verrückt gemacht! 

das beschäftigt mich sehr

Experte-Ohlert
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27.01.2025, 13:18 Uhr
Antwort von Experte-Ohlert

Danke für die Ergänzung.und beste Grüße

 

Dr Ohlert

 

 

 

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