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Blähungen, oranger Schleim , Angst!

Kategorie: Magen-Darm » Expertenrat Blähungen | Expertenfrage

15.08.2024 | 09:34 Uhr

Guten Morgen, 

ich habe gerade etwas Panik. Ich habe vermehrt und ich würde sagen phasenweise oder schiebende orange farbenen Schleim auf dem Stuhl aufgelagert oder am Toilettenpapier. Gerade ist es wieder "akut"  und wird begleitet von etwas grummeln und Blähungen. Durchfall habe ich keinen, eher etwas härterer Stuhl. Umso härter der Stuhl umso mehr Schleim ist auch erkennbar. Diese Schleimbeimengungen begleiten mich nun schon ein paar Jahre und sind nicht imemr gleiche ausgepragt. Manchmal glaube ich dass ich bestimmte Dinge nicht vertragen kann. Ich war zb. Vor 2 Wochen zum Grillen eingeladen und hatte einen "Zwiebeldip" gegessen, prompt setzten starke Blähungen ein und 2,3 Tage danach war es mit dem orangenen Schleim besonders extrem. an den Tagen hatte ich sogar, dass sich beim " wind lassen" schon Schleim abgesetzt hat . Blut ist offensichtlich keines zu sehen. Habe nun aber seit diesen Tage das Gefühl, einen fremdkör oder Druckgefühl zu haben, welches nach dem pupsen erstmal besser ist. Als wäre der Darm nicht richtig entleert oder so. Aber nach dem pupsen oder Stuhlgang geht es besser.  Ich vermute auch leichte hämorriden, weil es nach dem stuhlgang manchmal leicht brennt. Da ich das Problem mit dem Schleim schon etwas länger habe , war ich dem entsprechend schon öfter beim Arzt. Es wurden in der Vergangenheit schon stuhlteste gemacht, auf entzundunge und auch auf okkultes Blut, die immer negativ waren. Im Oktober 2021 hatte ich eine darmspiegelung ( hatte eine colitis, die durch eine längere AntibiotikumEinnahme ausgelöst wurde und zu dem Zeitpunkt auch stark blutigen Durchfall) : hierbei ist auch lediglich die damalige entzündung im Enddarm aufgefallen, die bereits in der abheilphase war. Es wurden Proben entnommen, die kein Hinweis auf eine chronische Entzündung gaben und kein Hinweis auf was bösartiges. Somit fühlte ich mich erstmal sicher. Nun wo es aber wieder akut Probleme gibt und die darmapiegelung schon wieder fast 3 Jahre her ist, habe ich doch wieder große Angst , dass es doch Darmkrebs ist. mein Hausarzt denkt es sei ein Reizdarm. aber die Farbe es Schleims macht mir angst. Überall liest man nur dass der Schleim hell und klar sein muss. Bei mir ist er aber wirklich orange- stuhlfarben. Andererseits denke ich, wenn ich es schon seit Jahren und auch vor der darmspiegelung schon mal mehr oder weniger hatte , und dort kein Hinweis auf was bösartiges war, wird schon alles ok sein?! aber ich habe Angst. Und umso mehr Angst besteht umso schlimmer natürlich auch der Fokus auf die Beschwerden. Ich habe Nachste Woche nochmal ein Termin beim Hausarzt. Wollte gern mal auf Unverträglichkeiten testen. Sollte die darmspiegelung nochmal wiederholt werden? Oder nochmal ein stuhltest?  Ich habe wohl auch seit Kindertagen immer erhöhte LipaseWerte. Sono und MRT vom abdomen wurde gemacht. Bauchspeicheldrüse ist unauffällig und die Werte sind seit meiner Kindheit immer im ahnlichen Bereich aber über der Norm. Im sono konnte man aber auch viel Luft im Darm sehen. Ich weiß nicht ob es da Zusammenhänge gibt. Letztendlich ist meine Sorge schlimmer als die eigentlichen Beschwerden. Haben Sie eine Rat oder Tip für mich? Über Ihre einschätzung freue ich mich. 

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Bisherige Antworten
Experte-Ohlert
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16.08.2024, 15:01 Uhr
Antwort von Experte-Ohlert


Sehr geehrte Anfragerin,
sehr geehrter Anfrager,

vielen Dank für Ihre Anfrage, die ich gerne beantworte. Zunächst aber eine Vorbemerkung: Es erscheint mit wichtig darauf hinzuweisen, dass ich hier natürlich nur ganz allgemein zu den aufgeworfenen Themen Stellung beziehen kann.
Der Komplexität des Krankheitsbildes eines jeden einzelnen Patienten wird eine Stellungnahme im Rahmen einer "Internetkonsultation" sicherlich nicht gerecht.
Bitte verstehen Sie daher meine Ausführungen auch immer nur als "Denkanstoß" für die weiteren Gespräche mit Ihren behandelnden Ärzten.
Es wird letztlich "Bücherwissen" reproduziert und keinerlei individuelle Beratung in Bezug Ihr Krankheitsbild vorgenommen.
Dies wäre nach der Berufsordnung nämlich auch gar nicht zulässig.

Nun aber zu Ihrer Frage:

 Offenbar besteht schon eine lange Vorgeschichte mit zahlreichen Vor-Untersuchungen. Wenn ich den langen Text richtig verstehe, sind richtungsweisende Befunde bislang nicht nachgewiesen worden und dennoch liegen Beschwerden vor.

Eine symptomatische, jedoch befundmäßig unauffällige Situation ist mit einer Reizdarmerkrankung vereinbar. Ob dies im vorliegenden Fall aber tatsächlich so ist, kann aufgrund der Komplexität nicht aus der Ferne eingeschätzt werden.

 

Wie schon oben gesagt, ist dies kein Portal zu individuellen Beratung über das Wesen von Symtomen -
das gehört in die Hand des Arztes, der Sie vor Ort untersuchungen und beraten kann. Da Ihre Frage aber
genau in diese Richtung zielt, kann ich nur anraten, einen Arzt vor Ort aufzusuchen.

 

 

 

Besten Gruss

Dr. Peter Ohlert

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17.08.2024, 09:01 Uhr
Kommentar

Guten Morgen! Ja danke für Ihre Antwort ! 
genau, einige Untersuchung sind bereits gelaufen: 

stuhltests auf Entzündungsparameter und Blut, 

darmspiegelung 2021(akute Entzündung des enddarm- abklingend)  , sono Bauch 3x zuletzt im Mai 2024, MRT Oberbauch 2022 

alles soweit ohne Befund. 

die hauptsächlichen Symptome sind starke Blähungen, oranger Schleim auf dem Stuhl oder teilweise auch Abgang des Schleims beim Wind lassen. Nun zusätzlich leichte Symptome die zu hämoriden passen könnten ( brennen nach dem Stuhlgang, leichtes fremdköreper / druckgefühl) 

ich habe in der nächsten Woche nochmal einen Termin beim Hausarzt. Sollte eine Untersuchung ergänzt werden oder wiederholt werden??? Ich habe solche Panik dass sich etwas Böses entwickelt hat. Sollte wegen den lipasewerten mal die pankreas elastase überprüft werden? Wie gesagt, die Angst und der Fokus darauf schrecken mich mehr ein, als die Symptome selbst. Aber der orangefarbene Schleim kommt mir auch so seltsam vor!  
Danke sehr!

Experte-Ohlert
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21.08.2024, 16:41 Uhr
Antwort von Experte-Ohlert

..... angesichts der unspezifischen Symptomatik kann man schwer eine gute Empfehlung aus der Entfernung geben.

Die Bestimmun der pankreatischen Elastase dient der Feststellung einer sog. Pankreas-Insuffizienz, also einer verminderten Fähigkeit der Bauchspeicheldrüse, Verdauungsfermente zu bilden.

Die Symptomatik deutet aber nicht darauf hin; auch spielt die Lipase im Blut hierfür keine tragende Rolle,

 

Freundlicher Gruß

Dr Ohlert

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21.08.2024, 19:31 Uhr
Kommentar

Danke sehr Für Ihre netten Antworten. Gestern Abend hatte ich noch einen Termin bei meinem Hausarzt. seitdem ich 8 Jahre bin habe ich durchgehend einen erhöhten Lipasewert (zwischen 80 - 122 liegt er immer) . bislang kann mir irgentwie niemand so richtig sagen woran es liegt.  Da jetzt noch die seltsamen Verdauungsbeschwerden wieder aufflammen , ist meine Angst einfach riesig. Ich habe Angst dass die Symptomatik mit der bauchspeicheldrüse zusammenhängen kann in Form von einer chronischen Pankreatitis ( leider habe ich mich da vor Jahren sehr sehr verrückt gemacht, als der Verdacht gefallen ist... überall liest man eine herabgesetzte lebenserwartung) das macht einen ganz schön fertig , als Mama von drei kleinen Kindern. Das MRT vor 2 Jahren war jedoch ohne Befund, so dass mein Hausarzt diesen Verdacht vorerst wieder verworfen bzw. als nicht bestätigt betrachtet hat.  Meine 2. sorge ist ganz klar Darmkrebs. in der Darmspiegelubg 2021 gab es keine Polypen oder Verdacht darauf. Mein Hausarzt hat mir zu Liebe nochmals ein großen Blutbild gestern abgenommen ( Lipase, leberwerte, großes Blutbild, inweise auf Laktose und Glutenunveeträglichkeiten, Entzündungswerte) heute habe ich eine Stuhlprobe eingereicht, die auf pathogene Keime, calprotectin, Blut und Pankreas Elastase getestet wird. Die Ergebnisse stehen noch aus. solltwn diese Untersuchungen ok sein ( ein erhöhter LipaseWert wird angenommen, weil seit Jahren besteht) dann sieht er keinen Grund zur Sorge. Er schlägt dann ein "watchful waiting " vor und würde 1-2 /x Jahr einen sono und eine blutkonrrolle machen . Natürlich sofern es keine drastischen Auffälligkeiten oder Verschlechterung von Symptomen gibt. 
das finde ich eigentlich gut, habe dann das Gefühl, dass man Veränderungen frühzeitig bemerken kann. Aber ich weiß überhaupt nicht, ob der lipasew nun einen Krankheitswert Hat oder nicht. Das in der Luft hängen macht mir einfach Angst. Lg 

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23.08.2024, 13:01 Uhr
Kommentar

Hallo. Nun sind meine ganzen werte da: 

blut: 

lipase : wie gewohnt erhöht 99,5 (Norm 13-60) 

 

stuhl: 

blut: negativ 

Elastase :> 800

pathogene Keime: negativ 

calprotectin: erhöht 65 ( Norm <50) 

 

im Internet liest man wieder dass calprotectin neben Entzündungen auch auf tumore Hinweisen kann. Muss ich jetzt Angst haben, wenn ich doch abgesehen von der lipase , gute Blutwerte habe  und kein Blut im Stuhl zu finden war? Zudem ist keine darmspiegelung ja auch erst 3 Jahre her und kam ja Keinen Hinweis auf Polypen oder Tumore. 

 

Experte-Ohlert
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28.08.2024, 06:52 Uhr
Antwort von Experte-Ohlert

Sehr geehrte  Anfragen,


vielen Dank für die ausführliche Kommentierung. Die Vorgehensweise ihres Hausarztes halte ich für sehr vernünftig. Ich würde es bei meinen Patienten nicht anders handhaben.

Man muss in diesem Zusammenhang vielleicht kurz einige Worte über Begriff der „Normalwerte“ verlieren: es sind in Wirklichkeit sogenannte „Referenzwerte“.

Dies bedeutet, dass in einem Kollektiv sich zwar der allergrößte Anteil der Individuen innerhalb eines bestimmten Werte-Bereiches befindet, jedoch stets einzelne außerhalb des Referenzbereiches Messwerte aufweisen.

Insofern gibt es auch bei anderen Messwerten immer „Ausreißer“ ohne dass ein tatsächlicher pathologischer Befund dahinterstecken muss. Die Abweichung vom scheinbar normalen Befund ist nichts anderes als ein Fingerzeig, dass eine eingehendere Untersuchung erforderlich ist.

Vielleicht hilft diese abschließende Erläuterung zum Thema der „Referenzwerte“.

Freundlichen Grüßen Dr. Ohlert

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