ich hoffe dass Sie mir helfen können. Vor 5 Monaten ca, bei einer akuten Stressphase, hat alles begonnen. Ich hatte immer wieder starke Blähungen, dann wurde es wieder besser (nachdem ich beim Arzt war), aber es kam dann immer wieder. Ich bin 27, w, hab eine Angststörung und hab extrem Panik vor Darmrkebs. Mittlerweile ist es so, dass ich jeden Tag neue Symptome dazu bekomme, welche auf Darmkrebs hinweisen (Rumoren, dünner Stuhl, Durchfall, Übelkeit). Kontrolliere jeden Tag meinen Stuhl. Mir geht’s psychisch sehr schlecht vor lauter Angst, ich denke auch das ich bereits depressiv bin. Hab keinen Appetit mehr und Gewicht verloren, stehe unter permanenter Anspannung und Druck. Kann nicht mehr schlafen, nichts mehr essen usw. Mein Arzt hat Blutbild gemacht, Stuhl auf Blut getestet und Ultraschall. War unauffällig Er meint es kommt alles von meiner Angstsörung und Hypochondrie.. Darmspiegelung hatte ich 2013, Rektoskopie 2016 – Reizdarm. Bei Darmkrebs hat man ja erst im Endstadium Symptome oder? Kann es sein, dass ich trotz unauffälligen Blut und Stuhl bereits im Endstadium bin?? Durch eine Verengung im Darm die Blähungen, Durchfall und gleichzeitig drückt der Tumor auf Rücken und Blase? Meine Mutter hatte Gebärmutterkrebs und mein Opa im Alter Darmrkebs (Gentest ergab bei meiner Mama keine Vererbungsrisiko).Ich hab soooo Angst und hoffe, das sie mir irgendwie helfen können? Trau mich leider zu keinem anderen Arzt mehr gehen, da ich das Gefühl habe, nicht ernst genommen zu werden. Ich werde nur zu Neurologen verwiesen.
Ich bitte um Ihre Hilfe!! Danke!!
Angst und nochmehr Angst
Kategorie: Magen-Darm » Expertenrat Blähungen | Expertenfrage
Antwort von Experte-Ohlert
Sehr geehrte Anfragerin,
sehr geehrter Anfrager,
vielen Dank für Ihre Anfrage, die ich gerne beantworte. Zunächst aber eine Vorbemerkung: Es erscheint mit wichtig darauf hinzuweisen, dass ich hier natürlich nur ganz allgemein zu den aufgeworfenen Themen Stellung beziehen kann.
Der Komplexität des Krankheitsbildes eines jeden einzelnen Patienten wird eine Stellungnahme im Rahmen einer "Internetkonsultation" sicherlich nicht gerecht.
Bitte verstehen Sie daher meine Ausführungen auch immer nur als "Denkanstoß" für die weiteren Gespräche mit Ihren behandelnden Ärzten.
Es wird letztlich "Bücherwissen" reproduziert und keinerlei individuelle Beratung in Bezug Ihr Krankheitsbild vorgenommen.
Dies wäre nach der Berufsordnung nämlich auch gar nicht zulässig.
Nun aber zu Ihrer Frage:
Durch eine Darmspiegelung kann ein bösartiger Tumor des Darms ausgeschlossen werden. Neubildungen dieser Art brauchen auch zumeist eine sehr geraume Zeit, bis sie sich bilden. Insofern hat eine Darmspiegelung für einen recht langen Zeitraum "Aussagekraft".
Werden Polypen gefunden und beseitigt, so ergibt sich aus der feingeweblichen Untersuchung, wie lange der zeitliche Abstand bis zu einer weiteren Untersuchung sein soll.
Steht eine Anststörung im Vordergrund, so muss man sich bewusst machen, dass viele körperliche Untersuchungen einen zwar rational von der Harmlosigkeit von Symptomen überzeugen können, aber an der Angst nichts zu ändern vermögen. Verweist der Hausarzt zum Neurologen/Psychiater, so sollte man diesen Rat ernst nehmen.
Wie schon oben gesagt, ist dies kein Portal zu individuellen Beratung über das Wesen von Symtomen -
das gehört in die Hand des Arztes, der Sie vor Ort untersuchungen und beraten kann. Da Ihre Frage aber
genau in diese Richtung zielt, kann ich nur anraten, einen Arzt vor Ort aufzusuchen.
Besten Gruss
Dr. Peter Ohlert