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Abdominelle Ausdehnung und VES (Roemheld Syndrom)

Kategorie: Magen-Darm » Expertenrat Blähungen | Expertenfrage

24.09.2019 | 14:33 Uhr

Hallo,

 

ich 34W 72kg 180cm leide seit meiner Jugend unter Verdauungsbeschwerden, manchmal starke Durchfälle, jedoch viel schlimmer ist die permanente Abdominelle Ausdehnung (Englisch auch Bloating genannt) also ein riesiger aufgeblähter Bauch mit Darmgeräuschen, jedoch ohne Durchfall oder Pupsen.

Ich habe eine leichte Hiatushernie, die angeblich nicht operiert werden braucht.

 

Durch diesen riesigen Bauch der mein Nervensystem durcheinander bringt, habe ich nun bis zu 4000 Ventríkuläre Extrasystolen am Tag, Bigeminus, Trigeminus, Couplets. Ich war schon beim Kardio-MRT, habe diverse Langzeit EKGs gemacht, Belastungs-EKG aber es konnte keine Strukturelle Ursache gefunden werden. Die Extrasystolen treten immer dann auf, wenn ich die abdominelle Ausdehnung habe und das ist eben wie gesagt täglich so, auch oft Nachts. 3 Ärzte sprachen sich zu meinem Leid gegen eine Ablation der VES aus, ich bekomme keine und muss mit dem Wahnsinn leben. Betablocker bringen nichts, dadurch wird mein Blutdruck nur niedrig, die Extrasystolen bleiben gleich viele.

Habe ich mal keinen aufgeblähten Bauch, habe ich auch keine Extrasystolen. Dann sehe ich ganz normal aus.

 

Ich bin genetisch homozygot Laktosetolerant, kann also keine Laktoseintoleranz haben, habe auch keine genetische Anfälligkeit für Zöliakie, Glutenunverträglichkeit scheidet also aus.

Ich habe aber leider sehr viele Allergien: Katzen, Äpfel, Steinobst, Haselnüsse, Mandeln, Pollen von Bäumen und Gräsern, Alternaria, Milben, Karotten. Wenn ich die besagten Lebensmittel esse, bekomme ich Jucken im Mund und Ohren, wenn ich viel davon esse, Durchfall und Grippeähnliche Symptome, also lasse ich das ganz.

 

H2 Atemtest für Glukose, Fruktose und Sorbitol waren negativ, jedoch hatte ich kurz nach dem Glukose Atemtest Beschwerden und nach dem Sorbitol Test so starke, dass ich in der Klinik wo es getestet wurde, ärztliche Hilfe gerufen habe. Ich hatte sehr viele Extrasystolen beim Test, einen riesigen Bauch und Luftnot, obwohl ich 18 Stunden davor nichts gegessen hatte.

 

Ich weiß nicht mehr weiter, ich habe nun schon zum Dritten Mal Rente beantragt, weil ich so keinen normalen Alltag mehr haben kann. Ständig Todesangst und Schlafstörungen wegen der Rythmusstörungen, ständig ein riesiger, drückender Bauch. Ich wäre lieber gesund und hätte ein Leben, aber niemand kann mir helfen und zu dreht sich der ganze Tag um die Beschwerden.

Die Low-FODMAP Diät hat nichts gebracht, wie auch alle anderen Ernährungsumstellungen (Glutenfrei, Vegetarisch, Vegan, Vollwert, Paleo, alles durch über die Jahre)

 

Wo kann ich einen Methan-Atemtest in Deutschland machen lassen, denn es ist ja nicht normal, dass ich so starke Beschwerden nach dem Glukose und Sorbitoltest hatte?

Die Ärztin hat das einfach ignoriert und mich auf eine LOW-Carb Diät gesetzt mit viel Gemüse, was meine Beschwerden aber nicht verbessert hat, sondern nur zu starkem, ungewollten Gewichtsverlust(4.5kg) führte.

 

Was kann ich noch machen?

Kann man nicht mal ein MRT vom Darm machen, wenn ich Beschwerden haben, um zu sehen, was da eigentlich im Darmtrakt los ist? Was lässt denn Bauch so massiv ausdehnen? Luft kann es nicht sein, denn ich kann mir 3 Lefax Extra rein schmeißen und die Ausdehnung bleibt. Muss also eher Flüssigkeit sein.

Mein Gastroenterologe hat aufgegeben, er sagt ich muss damit Leben aber das ist doch kein Zustand. Eine Verhaltenstherapie brachte nichts, was soll der Therapeut auch machen, er kann die körperlichen Beschwerden ja nicht heilen und ich glaube auch kein Mensch kommt damit klar, 4000 Mal am Tag und in der Nacht ins Herz gezwickt zu werden und mit einer Kugel im Bauch herumzulaufen.

 

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Bisherige Antworten
Experte-Ohlert
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26.09.2019, 17:31 Uhr
Antwort von Experte-Ohlert


Sehr geehrte Anfragerin,
sehr geehrter Anfrager,

vielen Dank für Ihre Anfrage, die ich gerne beantworte. Zunächst aber eine Vorbemerkung: Es erscheint mit wichtig darauf hinzuweisen, dass ich hier natürlich nur ganz allgemein zu den aufgeworfenen Themen Stellung beziehen kann.
Der Komplexität des Krankheitsbildes eines jeden einzelnen Patienten wird eine Stellungnahme im Rahmen einer "Internetkonsultation" sicherlich nicht gerecht.
Bitte verstehen Sie daher meine Ausführungen auch immer nur als "Denkanstoß" für die weiteren Gespräche mit Ihren behandelnden Ärzten.
Es wird letztlich "Bücherwissen" reproduziert und keinerlei individuelle Beratung in Bezug Ihr Krankheitsbild vorgenommen.
Dies wäre nach der Berufsordnung nämlich auch gar nicht zulässig.

Nun aber zu Ihrer Frage:

 Es sind schon viele Untersuchungen durchgeführt und Ärzte konsultiert worden. Die Ergebnisse sind offenbar nicht befriedigend. 

Nun muss man aber die Grenzen einer Beratung aus der Ferne sehen. Diese sind hier sicherlich erreicht. Denn wenn schon so viel ärztliche Expertise mit dem Krankheitsbild befasst war, ist eine Durchschlagung des Goridischen Knotens nach einer Beschwerd- und Verlaufsschilderung sicherlich nicht zu erwarten.

Es tut mir leid, aber auf diesem Wege kann man keine Hilfestellung geben.

 

Wie schon oben gesagt, ist dies kein Portal zu individuellen Beratung über das Wesen von Symtomen -
das gehört in die Hand des Arztes, der Sie vor Ort untersuchungen und beraten kann. Da Ihre Frage aber
genau in diese Richtung zielt, kann ich nur anraten, einen Arzt vor Ort aufzusuchen.

 

 

 

Besten Gruss

Dr. Peter Ohlert

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