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Skotome ohne Diagnose

Kategorie: Augen » Expertenrat Augenheilkunde | Expertenfrage

27.04.2022 | 19:48 Uhr

Sehr geehrtes Forum,

mein Name ist Christian, 44, männlich. Seit 5 Jahren plage ich mich mit Alterssichtigkeit und finde keine Brille, die mir durchgehend scharfes Sehen ermöglicht. Immer wieder gibt es Phasen, in denen in ich entweder in der Nähe oder Ferne unscharf sehe. Diverse Optiker und Brillen haben keine Abhilfe geschaffen. Meine Werte haben sich von 2017 von L +0,25sph -2.25cyl R+0,5sph -3.25cyl auf heute L +1,8sph -2.25cyl Add 1.5 R +1.8sph -2.75cyl Add 1.35 verändert.
Ich trage seit 2012 Brille und war seitdem regelmäßig zur Vorsorgeuntersuchung. Dabei wurden jeweils Sehstärke, Augeninnendruck, OCT, Gesichtsfeld, Dämmerungssehen mit/ohne Blendung,... durchgeführt, ohne Auffälligkeiten. Die letzte Vorsorgeuntersuchung war im Juli 2021 ohne Auffälligkeiten.

Im Oktober 2021 wurde beim Optiker durch Zufall ein erhöhter Augeninnendruck von L30 R32 gemessen. Laut Augenarzt war das auf eine Cortison-Therapie im September 2021 wegen chronischer Sinusitiszurückzuführen. Nach 8 Wochen Tropftherapie und Kontrolle im Februar 2022 war der Augeninnendruck wieder im normalen Bereich bei L20 R19. 

Das eigentliche Problem ist, dass ich im Oktober 2021 durch Zufall ein Skotom auf dem rechten Auge, ca. auf 11Uhr und 10° vom Zentrum entdeckt habe. Dort kann ich einen Mauszeiger auf Bildschirmentfernung verschwinden lassen. Durch Selbsttests habe ich weitere Skotome entdeckt, sehr kleine nahe des Zentrums und mehrere bogenförmig ausgehend vom blinden Fleck auf beiden Augen. Eine Untersuchung (OCT,...) beim Augenarzt Ende Oktober hat keine Auffälligkeiten gezeigt, woraufhin ich an die Uniklinik Frankfurt überwiesen wurde. An drei Terminen im Oktober, November und Dezember 2021 wurden dort bei weit getropften Augen bei Ophthalmoskopie und OCT sowie FLA keine Auffälligkeiten gefunden. Glaukom,... seinen ausgeschlossen.
Eine erneute Untersuchung im Dezember 2021 beim Augenarzt (komplettes Programm inkl. Perimetrie) zeigte keine Auffälligkeiten. Daraufhin hat mich der Augenarzt zur Wiedervorstellung im Dezember 2022 gebeten mit dem Hinweis, es sei nichts Schlimmes.

Zwischenzeitlich hatte mich die Uniklinik zum Kopf-MRT geschickt, keine Auffälligkeiten. Ein Neurologe hat eine EEG und VEP durchgeführt, ebenso ohne Auffälligkeiten. Nun bin ich ratlos, da die Skotome reproduzierbar an den gleichen Stellen vorhanden sind und ich keine Erklärung habe. Resultierend habe ich große Angst zu erblinden und evtl. doch an einem Glaukom oder einer anderen Krankheit wie Retinitis Pigmentosa (keine Familiengeschichte diesbzgl.) zu leiden. Aufgrund der Ängste habe ich eine Verhaltenstherapie gestartet, die aber das Problem bisher nicht löst.

Haben Sie Ideen welche Untersuchungen noch sinnvoll wären und auf welche Erkrankungen meine Symptome hindeuten könnten? Lässt sich eine RP anhand der durchgeführten Untersuchungen ausschließen? Ich habe keine Erklärung seitens der Ärzte und nur die Aussage, alles Schlimme könne ausgeschlossen werden. Allerdings halte ich Skotome für schlimm und denke, sie müssen eine Ursache haben.

Über Antworten würde ich mich sehr freuen.

Danke und Grüße
Christian


06.05.2022 09:23 – Beitrag von der Redaktion bearbeitet.

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Experte-Thelen
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28.04.2022, 07:40 Uhr
Antwort von Experte-Thelen

Lieber Patient,

leider habe ich da keine Idee, wie man hier weiter kommt. Es sind laut Ihrer beschriebenen Historie umfassende Untersuchungen vorgenommen worden, sowohl vom niedergelassenen Kollegen als auch von universitären Einrichtungen, einschließlich radiologioscher und neurologischer Mitbeurteilung. 

Herzlichst Ulrich Thelen

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28.04.2022, 11:16 Uhr
Kommentar

Sehr geehrter Dr. Thelen,

vielen Dank für Ihre Antwort! Sehen Sie denn schwerwiegende Erkankungen wie Retinitis Pigmentosa oder Ähnliches aufgrund der durchgeführten Untersuchungen als unwahrscheinlich oder ausgeschlossen an?

Ist es denkbar, dass die Skotome (in der Perimetrie nicht nachweisbar, aber fuer mich erkennbar) durch den durch Cortison für ein paar Wochen erhöhten AID entstanden sein könnten, ohne dass das OCT Schaeden am Sehnerv zeigt?

 

Ich weiß, dass eine Ferndiagnose,... nicht moeglich  ist, aber die Situation ist für mich doch sehr beunruhigend. Generell kann ich mit dem aktuellen Zustand ohne Einschraenkungen leben, es ist nur die Unsicherheit und Angst, dass sich die Symptome verschlimmern.

Eine internistische Untersuchung (24h Blutdruck,...) steht noch aus, allerdings erwarte ich dort auch keine Auffälligkeiten. 

Vielen Dank nochmal und viele Grüße!

Experte-Thelen
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28.04.2022, 12:41 Uhr
Antwort von Experte-Thelen

......ihre Skotome lassen sich so wie sie geschrieben haben in der Gesichtsfeld Untersuchung nicht reproduzieren, von daher scheint der Organbefund unauffällig zu sein.....

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